Kapitel 14

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Jemand hat die Verbindung gekappt.
Aber das geht doch gar nicht.

Verwirrt schaue ich mich nach rechts um.
Das Ding hat ein Kabel, noch voll altmodisch.
Man müsste es trennen, und es hat wohl kaum jemand die Verbindung geschrottet, während ich telefoniere.

Und noch viel schlimmer ist, kann ich jetzt Jiyong nichtmehr anrufen?

Ich drücke hektisch auf den Tasten rum doch - Nichts.

Jiyong war weg, und das wieder für eine verdammt lange Zeit.

Mit etwas Glück kann man den Anruf orten, oder er ruft die Polizei oder...
Was weiß ich. 

Diese ganzen Theorien und Vermutungen gehen mir auf die Nerven.

Naja, immerhin weiß er jetzt in was für einer Lage ich bin.
Dann wird er schon irgendwas machen, optimistisch bleiben Nyu...

Entmutigt lasse mich in den Sessel sinken und schließe die Augen.
Mein noch nicht ganz fitter Körper bedankt sich im Stillen, und ich bin tot müde.
Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal geschlafen habe.
Wie gesagt, ich habe keinerlei Kontrolle oder Ahnung.
Kaum auszuhalten... 

Vielleicht sollte ich hier weg.
Vielleicht wurde schon gemerkt dass ich geflohen bin.
Vielleicht wissen sie auch wo ich bin, und haben deswegen die Verbindung unterbrochen.
Vielleicht auch nicht.

Ich höre etwas und sofort bin ich angespannt.
Meine Augen öffnen sich, aber das einzige was ich feststelle ist dass der rote Vorhang hin und her wackelt.
Vielleicht doch.
Oder bilde ich es mir ein...?
Bilde ich es mir ein, werde ich paranoid...?

Meine Blicke wandern hin und her, zwischen Telefon und Vorhang.
Ich kann nicht mehr raus, der Vorhang ist der Ausgang aus der Nische.
Entweder ich schlage jetzt mit dem Telefon auf den Vorhang ein, oder...
Oder...
Keine Ahnung.
Ich weiß nicht was ich machen soll, das weiß ich schon seit Stunden nicht.

Ich höre Schritte, und ich kann schwören dass es zwei sind.
Sie flüstern, ich bin mir sicher.

Ich könnte meinen dass sich eine Hand bildet, sie kommt näher, und ich kann nichtmehr als zuschauen wie sie näher kommt.
Ich bin wie hypnotisiert von der Angst was jetzt passiert.
Sie ist neben mir, sie bewegt sich nicht mehr, und ich höre Atem, der sich mit meinem vermischt.

Dann schnappt sie zu.
Durch den Vorhang bekommt das etwas meinen Oberarm zu packen, ich schreie, doch er zieht mich heraus.
Es entsteht ein wildes Durcheinander, und der Vorhang reißt ab.
Er wird mir in der Hektik um die Beine, Arme und um den Kopf gewickelt, und bald habe ich das halbe Ding schonmal im Mund gehabt.
Ich brülle, doch mir wird ungeschickt der Mund mit einer Hand zu gehalten.
Ich beiße zu, der Mann protestiert, doch der hinter mir haut mir irgendwas über den Kopf, im selben Moment, und mir wird schwarz vor Augen.

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Als ich wieder aufwache liege ich in einem vertrauten Verlies.
Ich kenne es, es ist das alte kalte Gefängnis.
Der Alptraum wiederholt sich.

𝐃𝐢𝐟𝐟𝐢𝐜𝐮𝐥𝐭 𝐋𝐢𝐟𝐞┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt