Kapitel 12

135 12 1
                                    

Ein paar Stunden sind jetzt nach diesem mysteriösen Aufeinandertreffen vergangen, und ich bin gerade dran wieder die ersten Bewegungen zu machen.

Meine Medikamente, wie man mir erklärt hat waren es verschiedene Betäubungsmittel, darunter auch Americium das theoretisch Körperteile über Jahre ausschalten kann, lassen nun nach.
Ich kann schon die Finger und meinen Kopf bewegen, und ich setze alles daran damit ich auch noch den Rest bewegen kann.
Ob dieser Jiva, der mich kennt, das weiß und geplant hat weiß ich nicht aber selbst wenn ich mich wieder vollständig bewegen kann, ich bin immernoch eingesperrt.
Zwar diesmal in keinem nassen Gefängnis sondern in einem genauso bunten Raum wie vorhin so einer in den ich gekommen bin.
Er ist hell, obwohl es auch hier keine Fenster gibt, und ich bekomme es nicht so mit der Angst zu tun.
Trotzdem ähnelt es eher einem mittelalterlichen  Zimmer.

Ich habe ein Bett, einen Spiegel den ich nie benutzen werde, einen Hocker und ein paar Bücher.
Es könnte als normales Zimmer durchgehen, aber das ist es natürlich überhaupt nicht.

Auf dem Weg hier her, natürlich wieder mit Obelix, habe ich sämtliche andere Männer gesehen.
Aber keine Frauen, und dieser Marco und der unbekannte aggressive Mann haben auch spurlos gefehlt.
Vielleicht gehören sie gar nicht hier her, sondern sollten mich nur einfangen.
Oder eher locken, den Rest habe ich erledigt.

Fragen über Fragen häufen sich, und ich finde kaum Antworten.
Das macht mich kirre, denn ich will am liebsten alles wissen.
Ich bin von Natur aus eine furchtbar neugierige und aufgeweckte Person.

Den gruseligen Flur der mir so bekannt vor kommt sind wir nicht mehr entlang gelaufen, was ich aber liebend gerne ein weiteres Mal gemacht habe.
Die Erinnerungen und Gefühle die dieser Flur in mir auslösten waren mysteriös.
Und sie könnten mir auf irgendeine Art und Weise helfen hier rauszukommen.
Warum ich hier bin weiß ich immernoch nicht so ganz.

Kurzeitig hatte ich Angst das Jiva mein Vater ist, aber er macht nicht den Eindruck.
Für Vater sein ist der viel zu durchgeknallt, der würde sein Baby aus dem Fenster werfen, und das Ausversehen.

Aber er erklärte mir immerhin dass er die Person ist auf die ich sauer sein muss, denn er wollte dass ich hier her komme.
Früher oder später hätten sie mich oder so bekommen, deswegen sei es äußerst praktisch dass ich 'freiwillig' gekommen bin, das wiederholte er immer und immerwieder.
Ich wäre wichtig, dass hat man mir auch zum tausendsten Mal verklickert.
Und Obelix hat jedesmal genickt, der hat auch nichtmehr alle Tassen im Schrank!

Ich würde mich liebend gerne draußen ein wenig umschauen aber leider darf ich das nur in diesem blöden Zimmer, deswegen durchfochte ich schon seit Stunden sämtliche Kisten und taste die Wände ab.
So gut es mit betäubten Körper geht, aber da ist Bewegung ja gut.

Ich glaube kaum dass hier etwas ist schließlich ist es mein Zimmer, und blöd sind sie jetzt auch nicht.
Aber dann habe ich immerhin eine Aufgabe, und gehe hier nicht ein.

Meine Gedanken wandern immer wieder zu Jiyong, und auch ab und an zu CL.
Ob sie schon Bescheid wissen...?
Ich hoffe es, oder dass ihnen wenigstens mein Fehlen aufgefallen ist.
Jiyong hat nachdem letzten Gespräch sicherlich bei CL angerufen, und gesagt dass sie auf mich aufpassen soll.
Jetzt da ich fehle muss auch ihr das aufgefallen sein.
Wie viele Stunden sind nachdem Telefonat vergangen?
Schon ein Tag?
Wie lange lag ich in diesem kalten Verlies, und wie lange bin ich schon in diesem Zimmer?
Es einzuschätzen ist sinnlos, es ist nur vage.
Aber ich hoffe das schon irgendwas draußen geht, solange muss ich warten und hoffen hier nicht umgelegt zu werden.
Warum hab ich mir gewünscht dass ich verloren gehe und CL Stress mit Jiyong bekommt, warum...?
Ich war so dumm.

Ich gebe ein Seufzen von mir, während ich langsam die nächste Truhe öffne.
Es ist schwierig, denn so ganz will mein Körper noch nicht gehorchen.

Meine Finger schlängeln sich um den Riemen, und ich ziehe daran.
Sie öffnet sich, und drinne kommen Spiele zum Vorschein.
Kinderspiele, Brettspiele die ich kenne oder schon mal von ihnen gehört habe.
Auch koreanische.
Bücher, ein Mäppchen und ein Block.

Ich schnappe mir letzteres und blättere langsam Seite für Seite durch.
Eine weitere Erinnerung erschließt sich.
Es sind Zeichnungen von einem jungen Kind, das sieht man noch deutlich.
Aber es sind nicht meine, das weiß ich sofort. 
Wild wurde mit bunten Stiften ein Kreis gemalt, haufenweise Gekritzel, keine Sätze oder Wörter.
Doch dann kann ich etwas erkennen.
Angestrengt lege ich meine Stirn kraus.
Eine grüne Spur löst sich aus dem Kreis, und führt an den karierten Blockrand.
Da wo er aufhört stehen nur wenige Buchstaben, und es ist schwierig sie zu entziffern weil sie groß geschrieben wurden.
M...I...N...O...

𝐃𝐢𝐟𝐟𝐢𝐜𝐮𝐥𝐭 𝐋𝐢𝐟𝐞┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt