Kapitel 18

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Ich gehe wieder zurück, allerdings mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.
Ich werde gerettet! Es gibt Hoffnung!

Ich springe auf und ab, laufe und jubel.
Die Schreie hallen, und ich klatsche ein weiteres Mal in die Hand.
So froh war ich schon lange nicht mehr, und schon gar nicht hier.
Dieser Mann ist ein wahrer Engel!
Ich weiß zwar nicht wer er ist, und warum er das für mich tut, aber ich muss jetzt einfach dran glauben!

Die Motivation schießt mir ein weiteres Mal durch den Körper, und ich lache laut.
Ich habe das schon so lange nicht mehr gehört, von mir und überhaupt auch schon von anderen nicht.
Ein schönes Gefühl so ausgelassen zu sein...

Ich hüpfe hin und her, einerseits wegen der Freude, anderseits weil ich nicht frieren will.
Gerade ist mir so schön warm, und das soll halten ich weiß nämlich nicht wann die Typen zurück kommen.
Die Männer! Ich bleibe mitten im Hüpfer stehen und starre auf die Wand.
Wenn die kommen darf ich doch nicht so aufgedreht sein, sonst merken sie dass irgendwas ist!
Bloß nicht, und schnell setze ich auf den Boden.
Aber das reicht auch nicht, deswegen rutsche ich zurück auf meinen alten Platz.
Er ist wieder vollständig kalt, und sofort überkommt mich eine Gänsehaut.
Mist, die sollen bloß schnell kommen.

Trozdem kann ich mir das Lächeln nicht verkneifen, und so hocke ich grinsend in der Ecke und starre auf den Boden.
Bald sehe ich Jiyong!
Und vielleicht auch meine Tante und Mino!
Mino...
Auch sie war Opfer von dieser komischen Geschichte...
Dabei ist sie noch so jung.

Ich höre Schritte und das Geräusch von Menschen, und sofort schaue ich auf.
Mein Blick verändert sich sofort, schließlich habe ich ihrer Meinung nach keinerlei Grund fröhlich zu sein.
Ich grinse also im Stillen in mich hinein, als die zwei Gestalten um die Ecke kommen.

"Hat's Spaß gemacht?" fragt er dreckig, und der andere lacht laut.

Ich antworte nicht, sondern spiele lieber das leise Mäuschen.
Soll er doch machen was er will.

Er öffnet das große Schloss mit dem Schlüssel an dem Bund.
Ich merke mir sicherheitshalber welcher er es ist, nämlich der dritte von links.

Der andere packt mich, zieht mich hoch und sofort wird wieder diese eine Trageposition eingenommen.
Über die Schulter, und die Nähe zu den Männern ist mir dabei Jiyong gegenüber mehr als unangenehm.

Ich lockere mich, und tue so nach wie vor so als könnte ich mich nicht bewegen.
Zu sehr habe ich Angst nochmal Medikamente gespritzt zu bekommen.
Am Schluss bin ich hier heile, kann mich aber nicht bewegen.
Das wäre richtig scheiße, denn dann wüßte ich wie sich Gelämhte fühlen.
Nämlich gar nicht.
Haha, wie witzig...

Ich verziehe den Mund als er los läuft, und aus dem Keller raus.
Treppe für Treppe schleppt er mich hoch, statt mich selber hoch zu stolpern lassen.
Er schnauft stark, und ist bei meinem erwachsenem Gewicht schnell außer Atem.
Das ist ja auch selbstverständlich, denn nur weil hier alle aussehen wie Obelix, heißt das nicht das sie auch so stark sind.
Hinter ihm läuft leichtfüßig sein Kollege, und die Schlüssel rascheln bei jeder Stufe.

Nach einer Zeit wird es langweilig, und ich beginne einen bescheuerten Plan auszuhecken.
Ich könnte mich doch einfach von der Schulter schmeißen, in dem ich ihm ins Ohr schreie.
Dann renne ich los und den Flur auf dem wor nun entlang laufen runter, und um die Ecke.

Einfach rennen und es den Vollidioten es zeigen, vielleicht ergibt sich ja was.
Es ist gefährlich so leichtsinnig los zu laufen...
Aber versuchen kann ich es, bis jetzt gab es keine grausame Strafe.
Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber ich hoffe dass langsam etwas geht.
Bin ich zu ungeduldig? Ich glaube ich bin zu ungeduldig...

Ich beginne trotz allem zu strampeln, der Typ ist überrascht von meiner plötzlichen Bewegungsfreiheit, und ich brülle los.
Er lässt mich los, selbst der hinter ihm bekommt einen Schreck, und sobald ich Boden unter den Füßen habe sprinte ich los.

Es ist ungewohnt so schnell zu laufen, keine Ahnung ob es die Medikamente sind.
Ich war früher beim Sport im Rennen sehr gut und schnell, außergewöhnlich schnell, ich war die Klassebeste.
In solchen Situationen muss ich es ausnutzen, und deswegen habe ich mich für die Flucht entschieden.

Die Ecke ist nah, und hinter mir höre ich Schreie.

"Du kleines Flittchen!"

Sie rennen nun auch los, sind aber viel zu weit weg.
Es ist beängstigend sie so zu sehen, und ich drehe mich wieder zurück.
Da erblicke ich den Lichtblick.

Eine Leiter nach oben!

𝐃𝐢𝐟𝐟𝐢𝐜𝐮𝐥𝐭 𝐋𝐢𝐟𝐞┃┃𝐺-𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt