DREIUNDZWANZIG

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Kurz bleibe ich geschockt stehen. Sie auch. Ihr Blick fällt auf Lilly. Dann wieder zu mir. Kurz lächelt sie. Aber eher enttäuscht. Dann sehe ich Lilly an, wie sie da in meinen Armen schläft. Wie ein Engel. Dann versuche ich weiter Richtung Ausgang zu kommen. Der einzige Weg ... an Nicki vorbei. Ich beschließe ihr keinen Blick zu würdigen. Also gehe ich gerade an ihr vorbei. Und was macht sie? Sie zückt ihr Handy und will uns fotografieren. Leider kann ich nicht reagieren, weil ich keine Hand frei habe. Und auf einmal reagiert Lilly wie gerufen. Hä? War sie wach oder kann sie Gedanken lesen? Naja, aufjedenfall sieht sie Nicki böse an. Drückt mit ihrer Hand ihr Handy nach unten und sagt: "Wage es nicht... BITCH!". Nicki's miene versteinert sich. Weiß Lilly, dass das Mädchen vor ihr, das Mädchen ist mit der ich sie betrogen habe? Ein kurzer Schauer jagt mir den Rücken hinab.

Schnell lächle ich Nicki hinterlistig an und dann ist sie auch schon in der Menge verschwunden. Vorsichtig setzte ich Lilly ab. 

"Können wir nach Hause?", fragt sie flüsternd in mein Ohr. Ich nicke. "Hier setz dir die auf und zieh das an! Dann kann man dich nicht so gut sehen." Schnell zieht sie mein Sweatshirt an und meine Sonnenbrille auch.
"Danke. Echt lieb von dir.", sagt sie und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
Dann marschieren wir los. Auf dem Weg zum Ausgang, musste ich mit drei Leuten noch Bilder machen. Ich hasse das im Club. Weil meistens bin ich betrunken. Und das sieht man, dann auch auf den Bildern. Haha. Gott sei Dank werden die Bildern meistens nicht gepostet, weil die Leute selbst stark alkoholisiert aussehen auf den Bildern.

Endlich draußen. Schnell rufe ich uns ein Taxi. Ist vielleicht besser so. Nach ca. 10 min kommt es und wir steigen ein.

"Hallo. Wo müssen sie hin?", fragt uns der Fahrer. Kurz überlege ich. Ich sag keine Adresse.

"Ähh am besten zur Rhein-Brücke.", lache ich und kratze mich dabei am Hinterkopf.

"Alles klar!"

Nachdem er uns dort abgesetzt hat, gingen wir zufuß nach Hause. Ca. 10min später sind wir dann auch schon angekommen. Irgendwie ein ungewohntes Gefühl in die Wohnung zu kommen. Aber auch schön. Lilly hat den ganzen Weg nach Hause nichts gesagt. Sie ist eher so schlafgewandelt. War irgendwie lustig. In der Wohnung angekommen schlüpft sie, wie ein klein Kind aus ihren Schuhen, die sie im hohen Bogen in die Ecke wirft. Dann geht sie ins Schlafzimmer und zieht sich bis auf die Unterwäsche aus. Ich stehe im Türrahmen und sehe ihr zu. Sie macht das alles mit geschlossenen Augen. Sie muss echt müde sein.

Doch plötzlich sieht sie mich an, lächelt und kommt auf mich zu.
Sie küsst mich. Ist sie wohl doch nicht so müde, wie ich dachte.

Logischerweise erwieder ich ihren Kuss. Sie schmiegt sich an mich. Dann flüstert sie in unseren Kuss: "Komm ins Bett und steh hier nicht so rum, als wäre es nicht auch deine Wohnung!" 

Das lass ich mir nicht zwei mal sagen. Vorsichtig hebe ich sie hoch, trage sie richtung Bett und lege sie dort ab.

Ich glaube sie erwartete etwas anders, was man an ihrem Gesichtsausdruck sehen kann, aber Ich deckte sie einfach nur zu. Dann drehe ich mich um und zieh mir auch meine Klamotten aus. Ich schlafe ja eigentlich immer in meiner Boxer. Dann lege ich mich auch ins Bett. Dort kuschel ich mich etwas an Lilly. Ich bin heute mal der große Löffel. Sie nimmt meine Hand die ich auf ihrer Hüfte abgelegt hatte und hebt sie etwas auf. Dann dreht sie sich zu mir um und legt meine Hand wieder auf ihre Hüfte. Nur halt auf die andere. Sie lächelt mich an. Ich kann nicht anders als zurück lächeln. Langsam legt sie eine Hand auf meine Brust und die andere an meinen Hals, dann nähert sie sich und küsst mich. Wieder einmal löst sie eine Gefühlsexplosion in mir aus. Es gibt fast kein schöneres Gefühl auf der Welt, als von der Frau so liebevoll geküsst und berührt zu werden, als von der, die man liebt. Das ist einfach so.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort [ Luke Mockridge Ff; Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt