ZWANZIG

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Nachdem wir Beide uns wieder angezogen haben und unseren Kaffee getrunken haben, setzten wir uns etwas auf die Couch um zu quatschen. Wir haben uns ja lange Zeit nicht gesehen.

"Und was ist bei dir so in den letzten Monaten passiert, Luke?", frage ich neugierig und lehne mich an seine Schulter.

"Abgesehen von dem, dass ich mir ständig Vorwürfe gemacht habe, musste ich viel für Luke die Woche und ich drehen!", sagt er strahlend, "Übrigens will Joyce dich unbedingt mal kennen lernen."

"Sollten wir nicht doch erst mal deinen Eltern erzählen, dass sie Großeltern sind seit gestern!? Mhm? Das wär doch was!", schlage ich Luke vor und lache dabei. Im selben Moment versteinert sich sein Gesicht. Er hats offensichtlich vergessen.

"Oh oh", sagt er abweisend, "ich rufe Sie am besten an...", meint Luke.

" Was wenn wir sie einfach besuchen? Also mit Leni. So richtig wie im Film. Einfach die Bombe platzen lassen. Das fände ich lustig!", lache ich schon wieder.

"Haha ja sehr witzig. Du hast gut Lachen. Deine Eltern wissen ja schon von ihrem Glück. Meine nicht.", sagt er etwas sauer, steht auf und geht in die Küche.

Vorsichtig gehe ich ihm hinterher. Er steht mit den Händen abgestützt an der Arbeitsplatte. Sanft lege ich meine Hand auf seine Schulter.

"Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass dir das so zu schaffen macht!", sage ich und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.

"Ja macht es mir! Weißt du es ist ja nicht so, dass ich nie Kinder wollte.", sagt Luke einfühlsam. " Es war eigentlich schon in meinem Lebensplan eingebaut und wäre es mit dir nicht passiert, dann wäre es wahrscheinlich garnicht passiert. Auch wenn es am Amfang vielleicht bisschen ungewollte war, bin ich doch sehr froh und glücklich darüber, dass ich jetzt Papa bin. Und vorallem bin ich froh, dass du die Mama bist. Aber ich weiß halt einfach nicht wie ich es meinen Eltern sagen soll."

Aww süß. Aber so kenne ich Luke garnicht. So nachdenklich über sich und sein Leben.

Sofort schließe ich ihn in meine Arme. "Wir machen das jetzt so: Wir machen uns morgen Früh auf den Weg nach Köln! Dann rufst du deine Eltern an...." Ich erzähle ihm meinen ganzen Plan.

"Okay das ist eine gute Idee! So machen wirs.", sagt Luke mehr oder weniger überzeugt.

Dann packen wir alles zusammen, was wir für ein paar Tage Köln brauchen. Und das ist eine Menge. Schon allein für Leni haben wir drei große Taschen. Dann kommen noch meine zwei Reisetaschen dazu und Luke's Monsterkoffer auch. Nur gut, dass wir mit Luke seinem Auto fahren. Da hat viel Platz. Es ist ein schwarzer BMW X6. Am nächsten Tag fahren wir nach unserem Frühstück los. Unter der Fahrt ruft Luke seine Eltern an. Durch seine Freisprechanlage kann ich alles mit hören. Wir haben ausgemacht, dass er im Moment noch so tut als wäre er allein. Ich hoffe bloß Leni spielt mit. Sonst könnte es eng werden mit Ausreden.

Es klingelt. Nervös tippe ich auf meinem Handy herum. Ich schreibe bloß kurz Lisa und Johanna wie es mir geht und was wir vorhaben.

Dann geht Luke's Mutter ran:

"Ciao Luki!"

"Hi Mom."

"Was gibt's? Haben schon lange nichts mehr von dir gehört. Geht's dir besser wegen deiner Krise mit deinem Programm und so?"

Fragend sehe ich Luke an. Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und grinst etwas entschuldigend. Ahhh. War wohl eine Ausrede warum es ihm nicht so gut ging.

"Ähh jaja klar. Seid ihr Zuhause? Also du und Dad?"

"Ja klar. Liam ist auch gerade da. Und Theo wollte übers Wochenende kommen, aber weiß es noch nicht sicher!"

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort [ Luke Mockridge Ff; Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt