Die Musik die aus dem Radio dröhnte, machte mich aggressiv und somit schaltete ich den Radio aus. In mir staute sich ein Gefühl, das ich nicht beschreiben kann, an. Es war eine Mischung aus Hass, Trauer und Leere. Irgendwann fing ich einfach an vor mich hinzureden..
"Das musste ja irgendwann passieren, ich meine, ich war immer allein. Und meine Eltern interessiert nur der Luxus und das Geld und vorallem die Liebe zwischen ihnen, natürlich gönne ich ihnen das, aber das nützt mir nichts wenn ich links liegen gelassen werde. Wenn man mit 10 schon für sich allein sorgen muss, weil man zu alt für die Nanny ist, dann ist das hart, es war normal für mich, aber wenn ich den anderen Kindern zugehört habe wie sie über ihre Familie redeten breitete sich in mir Trauer aus und ich habe es weg gesteckt. Bei Schulveranstaltungen sagte ich meine Eltern hätten einen Termin oder so etwas, es tat weh auf der Bühne zu stehen, voller Hoffnung, dass die Eltern doch da waren und dann festzustellen, dass sie nicht da waren. Erfolg zu haben und es die Eltern nicht interessiert, das einzigste was wichtig war, dass ich gute Noten schreibe. Ansonsten war nichts wichtig was mit mir zu tun hatte. Jetzt lassen sie mich alleine sitzen. Mit 15. Jetzt haben sie ein Luxusleben in Griechenland. Ich frage mich warum sie dann überhaubt ein Kind in die Welt gesetzt haben. Meine Schwester und meinen Bruder haben sie bei der Geburt zur Adoption freigegeben, ich kenne sie nicht. Mich haben sie behalten, warum auch immer." Ich hörte auf zu erzählen, da die Trauer sich jetzt auch in meinen Hals ausbreitete. Frau Bonner sagte nichts dazu, was ich gut fand. Das musste einfach mal raus, aber ich glaube das weiß sie. "Und du möchtest Schauspielerin werden?" fragte sie. Ich nickte und gab als Antwort "Wenn mir ein Erfolg sicher wäre.." Und so schwiegen wir, bis wir rechts nach "Hof" abbogen. Fünf Minuten später parkte Frau Bonner neben einem großen Haus. "Hier sind wir" sagte sie. Ich starrte aus dem Fenster, meine Begleiterin machte mir die Tür auf und half mir aus dem Auto, ich war ziemlich schwach und überfordert, von dem ganzen Stress. Wir gingen in das Haus und fuhren mit dem Aufzug in den 4. Stock, dort angekommen begrüßten mich ein Haufen Leute. Jungen und Mädchen, ungefähr 15 Stück in meinem Alter. Sie stellten sich alle mit Namen vor, aber ich konnte mir keinen einzigen merken. Die 2 Betreuer die diese WG leiten brachten mich auf mein Zimmer und ließen mich dann allein um meinen Teil des Zimmers einzurichten. Ich erfuhr, dass in dem Zimmer noch 2 andere wohnten, insgesamt haben in einem Zimmer 5 Leute Platz. Jungen und Mädchen natürlich getrennt. Als ich alles eingerichtet hatte setzte ich mich auf mein Bett und starrte zur Decke. Aufeinmal vibrierte mein Handy. Ein Anruf von Kat.
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Spiegelkind
RomanceDas Schicksaal ist ein mieser Verräter, Freunde aber auch. Maddy, 15 Jahre, Realschülerin und Hals über Kopf verliebt. Sie hasst Liebesgesülze und weist jegliche art von Liebelei ab, aber wie bei jedem Teenager kommt dann doch irgendwann die Große L...