Schweißgebadet wachte ich auf. Ein Alptraum. Schonwieder. Der Wecker zeigte 04:15, ich war allein Zuhause. Mit einer Zigarette und Feuerzeug setzte ich mich aus dem Fenster auf das Flachdach und schaute der Sonne beim Aufgehen zu während ich das kleine Gift anzündete. Ich setzte sie an meinen Lippen an und nahm einen tiefen Zug, meine Lunge füllte sich mit Rauch und für einen Moment fühlte sich meine Lunge wie betäubt an, ich lies den Rauch langsam aus meinem Mund und beobachtete wie er sich auflöste. Ich wiederholte dies, bis der Tabak aufgebraucht war und blieb noch ein bisschen auf dem Dach sitzen. Meine Eltern hatten gerade wahrscheinlich Sex in einem Hotelzimmer in Griechenland, wiederliche Vorstellung. 3 Wochen Griechenland und ihre Tochter allein Zuhause. Wenigstens hatten sie Geld dagelassen und eine Putzfrau. Ich stieg durch mein Fenster wieder ins Zimmer und ging nach unten um mir einen Tee zu machen. Während das heiße Wasser meinen Hals runter lief las ich ein Buch und schlief dann irgendwann im Sessel ein.
06:30
Der Wecker klingelte so laut, dass ich ihn im Wohnzimmer noch hören konnte. Verwirrt schaute ich mich um. Bestimmt super für meinen Rücken, im Sessel zu schlafen. Ich hab nämlich Skoliose.
Im Bad machte ich mir meine Haare zu einem lockeren Dutt aus dem ein paar Strähnen raushingen. Eine Skinny-Jeans und ein Oversized-Pullover bedeckte meinen Körper, ich packte meinen Rucksack und machte mich auf zum Bus. In der Schule rempelte ich Phil ausversehen an und meine Bücher waren über den ganzen Boden verteilt. Ich lief rot an und sammelte schnell meine Bücher wieder ein, er bückte sich und half mir. "Tut mir leid" flüsterete ich, er grinste mich an und sagte "Kein Stress, süße" Mein Bauch kribbelte und ich sagte "Naja, also bis später" Er nickte und schlenderte locker weiter und ich ging zu meinem Klassenzimmer. In meine Träume von Phil vertieft bekam ich nichts vom Unterricht mit, aber im Grunde genommen war mir das auch egal gewesen, es war der letzte Tag vor den Pfingstferien. Es klingelte zur Pause und ich stellte mich mit meinen Freunden in die Aula, da kam Phil, er lächelte und kam auf mich zu umarmte mich fest und sagte ganz cool "Hi" ich erwiederte und wir redeten und lachten bis die Pause zuende war. Als die Schule aus war, verabschiedeten sich alle so als würden sie sich nie wieder sehen, sowas ging mir auf die Nerven. Der einzigste von dem ich mich verabschieden möchte, ist Phil. Aber er erschien nicht und so machte ich mich auf den Weg Nachhause.

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Spiegelkind
عاطفيةDas Schicksaal ist ein mieser Verräter, Freunde aber auch. Maddy, 15 Jahre, Realschülerin und Hals über Kopf verliebt. Sie hasst Liebesgesülze und weist jegliche art von Liebelei ab, aber wie bei jedem Teenager kommt dann doch irgendwann die Große L...