Kapitel 11

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Ich wusste nicht was ich sagen sollte und starrte ihn mit großen Augen an. Ein gespieltes Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus und ich stotterte "Du.. also.. ähm.. und wie.. also.. was..." Er unterbrach mein gestottere und flüsterte "Es tut weh, aber mir geht es gut und ich weiß, dass ich sie wieder sehen werde." Ich nickte und wir umarmten uns innig. Ken gab mir einen Kuss auf meine Haare und wir blieben eine Weile so stehen. Irgendwann machten wir uns auf den Weg zurück ins Wohnheim und jeder ging in sein Zimmer. Kat und ich begaben uns raus auf den Balkon und ich erzählte ihr ausführlich was ich an diesem Nachmittag alles erlebt hatte und wie lieb Ken ist. Ich rauchte noch eine Zigarette und dann gingen wir wieder nach drinnen. Mein Handy vibrierte und ich schaute nach wer mir geschrieben hatte. Phil.

>Hey. :) Hast du morgen Zeit in die Stadt zu gehen?<

Ich überlegte wie ich mich rausreden konnte, obwohl ich ihn schon gern treffen würde..

>Hi. :) Nein leider nicht, meine Tante hat Geburtstag.<

>Oh man, ich hab nämlich nur noch morgen Zeit, ich bin in der letzten Woche im Urlaub :(<

>Tut mir leid..<

>Hm, schon ok.. Du fehlst mir..<

>Du glaubst nicht wie sehr du mir fehlst..<

>Naja gut, dann bis nach den Ferien<

>Tschüss<

Ich legte das Handy zur Seite und verkroch mich unter meiner Decke. Trauer verteilte sich in meinem Körper. Ich fing an zu weinen, aber Amy und Nadja interessierte das natürlich nicht und Kat war im Bad. Beim Versuch aufzuhören wurde es nur schlimmer, aber irgendwann schlief ich von dem ganzen weinen ein.

Ich öffnete meine Augen. 03:42.

Na toll ich hab den ganzen Abend verschlafen.

Leise begab ich mich auf den Balkon und stillte meinen Nikotinhunger, als ich plötzlich bemerkte, dass noch jemand auf der anderen Seite der Balkon-Abgerenzung war. Da es dunkel war erkannte ich nur umrisse und ich fragte "Hey, ist da jemand?" als antwort bekam ich "Hm ja, Elias" verlegen murmelte ich "Darf ich rüberkommen, wir kennen uns noch gar nicht" Elias schob die Abgrenzung zur Seite und lächelte mir zu und somit schlich ich zu ihm rüber. Wir stellten uns vor und als er feststellte, dass mir kalt wurde legte er mir seine Sweatshirt-Jackte über und zog mich auf seinen Schoß. Er drückte mich eng an sich und ich fühlte mich geborgen wie schon lange nicht mehr. Ein fast vollkommen fremder Junge und ich sitze auf seinem Schoß, obwohl ich mich sonst gegen so nahe Berührungen wehrte.

Er strich mir über meinen Arm und irgendwann schlief ich mit meinem Kopf an seiner Brust ein. Als ich aufwachte lag ich mit seinem Sweatshirt in meinem Bett, ich zog es aus und klopfte an seiner Tür. Als Ken aufmachte ging ich hinein gab Elias schüchtern den Pulli, lächelte und verschwand dann wieder. Kaum war ich aus dem Zimmer draußen hörte ich Ken agressiv sagen "Was soll denn der Scheiß? Jetzt machst du dich an Maddy ran oder was, meinst du die hat keine anderen Sorgen?" Elias gab arrogant zurück "Tja wer kann der kann" Ken stürmte aus der Tür und sah mich stehen, er warf mir einen eiskalten Blick zu, eilte in Richtung Haustür, schmiss die Tür zu und trampelte die Treppen nach unten. Noch bevor ich mich über Elias' arroganten Kommentar aufregen konnte lief ich Ken hinterher und fragte was das sollte. Er zündete sich eine Zigarette an und fing an zu erzählen.

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