Taehyung POV
"Machen wir irgendetwas am Wochenende zusammen?"
Hoffnungsvoll funkeln mich Jungkooks Augen an, während ich meine Sachen in meinen Rucksack stopfe und schließlich aufstehe. Endlich ist der Freitag vorbei und ehrlich gesagt, bei dem Gedanken, das Wochenende mit Jungkook zu verbringen, schlägt mein Herz schneller. Allerdings ist morgen kein schöner Tag, ich werde nicht wirklich gut drauf sein und das soll er nicht abbekommen.
Ich lege nachdenklich meinen Kopf schief und richte meine Augen auf den Tisch vor uns, wo ich sehe, wie Jungkook abwartend seine Finger verschränkt.
"Ich weiß nicht so recht", gebe ich dann ehrlich zwiegespalten zu und Jungkook löst seine Hände, die er ebenfalls in seinem Schoß verschwinden lässt. Dort pult er mal wieder an den Nägeln herum und ich ärgere mich über mich selbst. Wegen meiner Aussage ist er jetzt unsicher.
Ich hebe meinen Blick und sehe, wie er auf der Lippe herumbeißt und die Stirn runzelt."Möchtest du deine Zeit etwa nicht mit mir verbringen?", flüstert er leise und sieht mich dabei nicht an.
Alamiert greife ich nun seine Hände, drücke sie einmal fest und zwinge ihn damit mich anzusehen. "Kookie, das hat überhaupt nichts mit dir zu tun. Wirklich! Aber morgen..." Ich beiße mir auf die Lippe. Ich kann ihm noch nicht sagen, dass morgen der Todestag meiner Schwester ist. Dann müsste ich ihm auch alles andere erklären und das bringe ich einfach noch nicht über die Lippen.
"Morgen ist ein besonderer Tag, oder?"
Mit seiner Frage überrascht er mich und verwundert hebe ich die Augenbrauen. Mir fällt gestern wieder ein, als er mich fragte, was es sich mit Aris Namen auf dem Anhänger auf sich hat, also hat er sicherlich auch das Datum auf dem Schlüssel gesehen.
"Tae, wenn du mich nicht bei dir haben möchtest, ist das in Ordnung. Aber wenn ich dich irgendwie ablenken kann, dann mache ich das gerne." Liebevoll lächelt er mich an, löst seine Hände und steht schließlich auf. Abwartend steht er vor unserem Tisch und deutet mit dem Kopf auf den Ausgang. "Was ist? Kommst du? Ich will endlich nach Hause." Er lässt einmal sein wunderschönes Lachen erklingen und bereitwillig ergreife ich die Hand, die er mir hinhält.
Vielleicht ist das keine schlechte Idee, etwas mit ihm zu unternehmen. Er wird mich vermutlich wirklich davon ablenken können. Und ich kann nicht für immer Trübsal an diesem Tag blasen."Was hältst du davon, wenn du das ganze Wochenende bei mir bleibst?"
Jungkooks Gesicht verfärbt sich bei meinen Worten leicht rosa, während wir Hand in Hand durch das Schultor nach Hause laufen.
"D-das g-ganze?", bringt er stotternd hervor und schafft es vor Verlegenheit nicht, mich anzusehen. Ich lache einmal, löse meine Hand aus seiner und lege meinen Arm über seine Schulter. Er ist so wahnsinnig süß, noch vor zwei Tagen wollte er mich verführen und nun wird er allein bei dem Gedanken, mit mir in einem Bett zu schlafen rot.
"Du musst natürlich nicht. Wir können auch so etwas unternehmen."
Schweigend gehen wir eine Weile nebeneinander her, bis Jungkook nun seinen Arm um meine Taille legt und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegt.
"Doch, Tae. Das würde ich sehr gern", murmelt er so leise, dass ich bereits denke, ich hätte mich verhört. Doch seine nächsten Worte bestätigen mir das Gegenteil.
"Dann muss ich zu Hause aber noch ein paar Sachen holen."
"Einverstanden!"
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Jungkook und ich sitzen gerade kuschelnd auf dem Sofa, als ich meine Mutter durch die Haustür reinkommen höre. Eilig springe ich auf, wodurch ich mir einen verwunderten Blick von Jungkook einfange, dem ich aber mit einer Handbewegung bedeute, dass er mir folgen soll.
"Hallo Mama", rufe ich fröhlich, ziehe sie in eine kurze Umarmung und gebe ihr einen Kuss auf die Wange.
"Hallo mein Schatz", erwidert sie und streicht einmal durch meine Haare. "Deine Haare sind übrigens wirklich toll geworden, Tae. Habe ich dir das schon gesagt?"
Ich lache einmal und nicke als Antwort, ehe ich meinen Freund zu mir ziehe und meinen Arm um seine Taille schwinge.
"Mama, das ist Jungkook. Jungkook, das ist meine Mutter", stelle ich die beiden einander vor.
Die Augen meiner Mutter wandern von mir neugierig zu dem Schwarzhaarigen, der nervös seine Hände vor seinem Bauch verschränkt hat und den Boden unter unseren Füßen mustert. Mama beginnt leicht zu lächeln, tritt einen Schritt auf ihn zu und legt ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Jungkook zuckt zwar leicht zusammen, doch er hebt nun seinen Blick und bei dem warmen Lächeln, das er erhält, entspannt er sich wieder.
"Du bist also der Junge, der meinem Sohn so sehr den Kopf verdreht hat?", kombiniert sie die unausgesprochene Tatsache, dass er mein Freund ist.
"Mama!", rufe ich also empört, weil ich ganz genau weiß, wie unangenehm ihm das ist. Doch sie lacht einmal, wedelt mit der Hand und geht an uns vorbei in die Küche.
"Ach, Tae. Ich mache doch nur Spaß. Ich bin glücklich, wenn du es bist."
Erleichtert atme ich einmal aus und ziehe Jungkook erneut hinter mir her.
"Mama, wir gehen schlafen, okay?"
Sie streckt noch einmal ihren Kopf in den Flur und zwinkert einmal verdächtig. "Schlaft gut. Und seid nicht zu laut." Wenn ich jetzt ein Kissen hätte, würde ich es total gerne nach ihr werfen.
Oben in meinem Zimmer steht Jungkook noch immer angespannt und leicht unschlüssig herum, bis ich auf ihn zugehe und in eine Umarmung schließe. Meine Hand wandert durch sein Haar und ich spüre, wie er sich sofort entspannt.
"Tut mir leid wegen meiner Mutter", sage ich schließlich und ernte einen verwirrten Blick meines Freundes.
"Na, das sie so aufdringlich und offen über so etwas redet", erkläre ich ihm und erhalte daraufhin ein leises Lachen.
"Ist schon in Ordnung, Tae. Ich mag sie irgendwie. Sie ist wie du, nur...weiblich."
"Ach, so siehst du das also?" Spielerisch piekse ich ihm in die Seite, woraufhin er beginnt ein wenig lauter zu lachen und als ich beginne, ihn durchzukitzeln, kann er sich ein herzhaftes Gelächter nicht mehr verkneifen. Wir kugeln uns auf dem Bett, während er verzweifelt versucht, mich von sich zu schieben, damit ich aufhöre ihn zu ärgern, doch ich bin kräftiger als er. Ich drehe uns und liege nun auf ihm, streiche ihm sanft ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und küsse seine Lachtränen von den Schläfen fort. Als nächstes küsse ich seine Stirn, seine Nase, seine Wangen und mache schließlich über seinen Lippen halt. Tief sehe ich ihm in die Augen, sehe das Glück regelrecht darin funkeln und ich kann nicht bestreiten, dass ich in diesem Moment ebenfalls der glücklichste Mensch auf der Welt bin.
"Tae?"
"Hm?"
Jungkooks Augen wandern immer wieder zu meinen Lippen, fixieren sie wenige Sekunden und wandern schließlich zu meinen Augen wieder zurück. Er leckt sich einmal verführerisch über die eigenen Lippen und verschränkt seine Hände in meinem Nacken.
"Küss mich endlich", verlangt er mit einer untypisch, tiefen Stimme, die unglaublich sexy ist.
Nur zu gern komme ich seiner Bitte nach, verschmelze unsere Lippen zu einem zarten Kuss. Es stimmt wirklich, wenn ich hier so mit ihm liege, bin ich einfach glücklich. Das morgige Datum ist dadurch komplett vergessen. Für mich zählt einzig und allein Jungkook. Ich will für immer bei ihm sein und ihn glücklich machen, egal was ich dafür tun muss.
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𝐕-𝐁𝐥𝐨𝐠│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction"Es tut mir leid, Jungkook." Seine Worte sind nur ein Flüstern und als sein heißer Atem auf meine Haut trifft, durchfährt mich ein Schauer. Er umarmt mich noch ein wenig fester, vergräbt sein Gesicht noch weiter an meiner Haut und ich spüre dadurch...