XI

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Ach du Scheisse.

"Wer sind sie denn bitte?", ich schaute verwirrt zu dem Mann hoch, der mich anscheinend schon kannte.

"Ich wollte zu deinen Eltern, sind sie da? Ich bin der neue Nachbar und wollte deiner Mutter die Jacke wiederbringen.", zum Beweis hielt er die rote Regenjacke meiner Mum hoch.

"Typisch Mum. Ehrlich. Tut mir leid, dass sie sich solche Mühe geben mussten, Herr ... ", fragend sah ich ihm in seine grünen Augen.

"Ach ja, tut mir leid, wie blöd von mir. Ich bin Benedict. Benedict Cumberbatch. Du kannst mich aber auch Ben nennen.", er streckte mir die Hand hin. Lächelnd schaute ich ihn an und schüttelte seine mit meiner.

"Willst du noch mit reinkommen? Meine Eltern sind gerade im Wohnzimmer."

Der neue Nachbar gefällt mir, er ist nett, aufgeschlossen und hübsch.
Hiddleston ist hübscher.
Halt die Klappe.

Ich erwähne mal lieber nicht, dass sie schlafen, denn wenn er dann geht, dann hätte ich ja keinen Grund, um meine Eltern möglichst quallvoll zu wecken.

Genius is in the House.

Er lächelte mich an.
"Ich komme liebend gerne mit hinein."

Ich hielt ihm die Tür auf. Dass er bisher noch nichts über mein Aussehen gesagt hatte, rechnete ich ihm als Pluspunkt an.

Ich trug immerhin noch meine Jogginghose und das Shirt meines Dads.

"Einfach geradeaus?", ich hatte gar nicht bemerkt, dass Ben mich etwas gefragt hatte.

"Äh..."

"Ja?", er schmunzelte.

Oh nein, bloß nicht das Wohnzimmer!

"Geh bitte erstmal rechts rum, in die Küche. Ich muss erstmal meine Eltern suchen.", ich schaute ihm in die Augen und lächelte hinterlistig.

"Äh okay..."
Er kratzte sich verwirrt am Nacken.

Das macht Mister Hiddleston auch immer.
Sei still!
Warum dachte ich jetzt wieder an Mister Hiddleston?!

"Ich komme gleich wieder.", sagte ich, "muss nur eben meine Eltern holen."

Er schmunzelte und lief in die Küche.
"Das sagtest du bereits, Freya."

"Oh ja, stimmt."

Ich lächelte und lief schnell ins Wohnzimmer.
Was wollte ich jetzt nochmal tun?

Ich war vollkommen durch den Wind. Wieso denke ich denn auch an meinen Lehrer?!
Sollten Schüler nicht froh sein, dass sie mal keine Schule hatten und die Lehrer loswurden?!

Langsam lief ich ins Wohnzimmer. Immer in Gedanken bei einem gewissen Lehrer.

Meine Eltern jedoch saßen da.
Total wach und aufgeweckt.

Krampfhaft versuchte ich nicht zu lachen. Meine Mum saß immer noch wie ein besoffener Teenager da.

Besoffen stimmt. Teenager nicht mehr so ganz.

"Mum, Dad, da ist ein Ben für euch in der Küche."

Sie nickten verwirrt und versuchten aufzustehen.
Mein Papa schaffte es. Mum schlief schon wieder ein.

Was habe ich bitte für Eltern?
Ich konnte mir ein Lachen nicht mehr verkneifen.

Unter Lachkrämpfen teilte ich meinem Vater mit, dass ich nach oben gehen würde.

"Wenn ihr Hilfe braucht, sagt Bescheid.", weiterhin lachend ging ich nach oben.

Und lief direkt gegen meinen Bruder.

"Florian! Kannst du nicht einmal in deinem Leben deine Augen benutzen?"

Mein kleiner Bruder lief- mich natürlich ignorierend (wie immer)- an mir vorbei, ohne mich eines Blickes zu würdigen.

Dafür, dass ich schon in der Oberstufe und er nur ein kleiner Hosenscheisser von 12 Jahren ist, benahm er sich wie ein verdammter Bonzenjunge.

"War mal wieder echt schön mit dir zu reden!", rief ich ihm nach.

Heilige Mutter Maria, ich glaube diese Familie bringt mich noch um.

Wart's ab.
Warnte ich mich selber.
Du bist deinem großen Bruder heute noch nicht begegnet.

___

Spät am Abend, ich konnte Jannik Gott sei Dank aus dem Weg gehen, schaute ich nach, ob im Haus alles in Ordnung ist.

Wie ich mir denken konnte, saßen meine Eltern eingekuschelt im Wohnzimmer und schauten fern.

Ben schien schon gegangen zu sein.
Schade, ich fand ihn echt sympathisch.

Irgendetwas sagte mir, als ich auf dem Weg zu meinem Zimmer war, dass in den nächsten Tagen etwas passieren wird.

Ein Gefühl, das ich bisher noch nie hatte.


(A.N.: Nicht sonderlich zufrieden mit diesem Kapitel... verurteilt mich nicht. Das nächste wird besser.)

In Touch - Tom Hiddleston FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt