31.Kapitel

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Josh's Sicht:

Heute ist sie wieder zurück nach Wien geflogen. Ich vermisse sie schon jetzt. Nur noch 2 Jahre, nur noch 2 Jahre, nur noch 2 Jahre. Das wiederhole ich die ganze Heimfahrt, wie ein Mantra, doch je öfter ich es wiederhole, desto länger kommt mir dieser Zeitraum vor. Noch 2 Jahre verstecken. Noch 2 Jahre die Öffentlichkeit vermeiden. Noch 2 Jahre, bis ich sie bitte, zu mir zu ziehen. Noch 2 Jahre...

Claudias Sicht:

Ich bin total nervös, hoffentlich läuft alles nach Plan. Je länger ich auf Josh warte, desto länger bezweifle ich, dass das eine gute Idee ist. Das Mädchen von neulich könnte ja seine Freundin sein, dann würde ich eine Beziehung zerstören. Andererseits sah sie sehr jung aus und vielleicht ist Josh auch nicht glücklich mit ihr. Außerdem gehört Josh zu mir und nicht zu dieser, zu dieser...Person. Langsam wird mir etwas kühl. Wann kommt er endlich? Da, ein Auto fährt die Auffahrt hoch, das ist er. Ich mache mich bereit.

Josh's Sicht:

Ich muss mich irgendwie ablenken, um nicht ständig an die nächsten 2 Jahre denken zu müssen. Ich sperre das Auto ab. Ich muss mit irgendwem sprechen. Ich gehe die Auffahrt hoch. Die Tür öffnet sich und meine Mum kommt mir entgegen. »Joshua, was tust du denn hier? Und wo ist Stella?« »Sie ist wieder nach Hause geflogen, ich habe sie eben zum Flughafen gefahren. Mum, kann ich mit dir reden?« »Klar komm rein ins Haus, ich mache dir erstmal einen Tee.« Wir gehen zusammen ins Haus. »Dein Vater ist nicht zu Hause, er hat sich mit Nick getroffen.« »Und Connor?« »Er sagte er geht Hockey spielen. Also sind wir nur zu zweit.« »Okay, also das worüber ich mit dir reden muss, also es, es geht um Stella.« Sie zieht eine Augenbraue hoch. »Stella?« »Ähm ja also weißt du ich liebe sie über alles...« »Aber...« »Aber mich macht diese Fernbeziehung echt fertig, ich will Stella jeden Tag um mich herum haben und...« »Ja?« »Ich ich glaub ich muss dir etwas sagen Mum, aber bitte erzähl das niemandem nicht mal Dad, okay?« »Ja klar ist okay.« »Also Stella ist nicht so alt wie, wie sie es vorgibt.« »Wie alt ist sie denn?« Ich atme tief ein. »16.« »16?« »Ja 16.« »Josh, das darfst du nicht tun sie ist noch minderjährig. Das darfst du dir und vorallem ihr nicht antun.« »Ja aber wir sind jetzt schon so lange zusammen und ich liebe sie so sehr, nur ich weiß nicht wie ich das aushalten soll noch 2 Jahre die Öffentlichkeit mit ihr zu meiden. Ich bin so voller Glück das ich fast platze, wenn ich niemandem davon erzählen kann, deshalb musste ich jetzt einfach mit dir reden. Verstehst du? Wie soll ich das noch 2 Jahre aushalten?« »Das ist nicht einfach, da gebe ich dir recht. Du musst dich einfach an die Zeit erinnern, die ihr jetzt zusammen verbringt, denn wenn du mit ihr dann in die Öffentlichkeit gehst, werdet ihr keine oder fast keine Privatsphäre mehr haben und diese Zeit, die du jetzt mit ihr hast, dann missen.« Ich rede noch lange mit Mum über mich und Stella.

Claudias Sicht:

Endlich er kommt ins Haus. Ich höre wie die Eingangstür aufgeht und sich Schritte nähern. Ich liege auf seinem Bett und habe nichts an. Es ist echt kühl, so etwas werde ich nie wieder tun, doch Josh ist es wert. Die Tür geht auf. »Josh?«, warum fragt Josh nach seinem eigenen Namen? Ein Junge ungefähr 17 Jahre alt kommt herein als wir uns sehen, nehme ich sofort ein Laken, um mich zu bedecken. Dieser Junge sieht mich erschrocken an und sieht dann sofort zu Boden. »Wer bist du?« »Ähm ich, ich bin Claudia. Äh und wer bist du und wo ist Josh?« »Ich ähm ich bin Connor, ich bin Josh's Bruder. Ich wollte ihn besuchen, aber offensichtlich hab ich euch gerade äh gestört.« Er läuft knallrot an. »Um ehrlich zu sein wollte ich Josh nur überraschen. Also er ist noch nicht da und und ich, also eigentlich glaube ich, dass das eine blöde Idee war. Ich sollte besser gehen.« Ich ziehe meine Sachen schnell an. »Ähm was ist mit Stella? Hat er Schluss mit ihr gemacht, oder sie mit ihm?« »Tut mir leid ich hab echt keine Ahnung wer diese Stella ist. Ich muss jetzt wirklich gehen, tschüss.« »Ja, tschüss«, flüstert er noch. Hat Josh etwa doch eine Freundin? Und wenn ja, warum macht er das nicht öffentlich? Hoffentlich hab ich da jetzt keinen Mist angestellt.

Connors Sicht:

Betrügt Josh Stella? Das hätte ich ihm gar nicht zu getraut. Ich dachte immer, dass er sie lieben würde. Wenn er nach Hause kommt, muss ich ihn unbedingt darauf ansprechen und wenn das stimmt, würde Stella und mir nichts mehr im Wege stehen.

Nach einer halben Stunde wird die Tür aufgesperrt, na endlich ist er da.

Josh's Sicht:

Hab ich das Licht etwa brennen lassen? Nein da stehen Schuhe im Vorzimmer. Das sind Connors Schuhe. »Hallo? Connor bist du hier?« »In der Küche«, ruft er zurück. »Hi Connor, ähm was willst du hier?« Nach der Sache mit Stella, bin ich noch immer nicht gut auf Connor zu sprechen. »Hi ich bin hergefahren, weil ich mit der reden wollte, hör zu es tut mir leid. Ich hab sie vergessen, sie interessiert mich nicht mehr. Ich habe verstanden, dass ihr beide zusammen gehört und das respektiere ich auch.« Seine rechte Augenbraue zuckt ein wenig. Er lügt eindeutig, immer wenn er lügt zuckt seine rechte Augenbraue. »Okay Connor ich weiß das du lügst, also was willst du wirklich?« »Ich bin hergefahren, um dir das zu sagen aber nachdem was vorhin vorgefallen ist, zweifle ich daran, das du und Stella so ein perfektes Paar seid.« »Connor, es gibt keine perfekte Beziehung.« Vermutlich denkt er an den Altersunterschied, aber das weiß er doch schon seit London, was meint er mit, was vorhin vorgefallen ist? »Betrügst du Stella?« »Wie bitte?! Hast du mich das gerade wirklich gefragt?! Deinen Bruder?! Natürlich nicht, wie kommst du darauf?« Ich würde Stella doch nie betrügen. Sie ist der wunderbarste Mensch, der mir je begegnet ist. Ich könnte ihr nie auch nur ansatzweise weh tun. »Weil vorhin, als du noch nicht zu Hause warst, sich eine nackte Frau auf deinem Bett gerekelt hat.« »Warte, was?« »Offensichtlich hat sie auf dich gewartet und war dann ziemlich erstaunt, das ich und nicht du in der Tür stand. Sie sagte sie heißt Claudia und sie wusste nicht wer Stella war. Kannst du mir das erklären?« »Claudia?« »Das hat sie zumindest gesagt.« Oh mein Gott, Claudia war hier und hatte wohl eine Art "Überraschung" geplant. Ach du heilige Sch****. Wie ist sie überhaupt in meine Villa gekommen? Claudia ist einfach nur krank im Kopf. »Ich kann das erklären Claudia ist eine Kollegin von mir sie war schon mal da wie Stella auch hier war und hat sich dann im Garten versteckt. Claudia ist einfach nur verrückt, verstehst du? Da läuft nichts zwischen ihr und mir und es wird auch nie etwas zwischen ihr und mir laufen das kannst du mir glauben. Ich liebe Stella, nur Stella.« »Okay ich glaube dir.« »Gut.« »Also das wegen vorhin ich meine es echt ernst ich versuche nicht mehr an sie zu denken, ihr passt offensichtlich wirklich perfekt zusammen, naja bis auf den Altersunterschied.« Er grinst mich an. »Freunde?« »Nein, Brüder.« Ich schlage ihm ein. Er verabschiedet sich von mir. So jetzt bin ich für eine Weile wohl wieder allein zu Hause. Mir fehlt Ste... »Was meinst du damit das zwischen uns niemals etwas laufen wird?!« Claudia kommt aus dem Esszimmer heraus. Sie schreit mir die Worte entgegen. Oh Gott hab ich mich erschreckt. »Claudia, was tust du hier?« »Josh ich liebe dich wir gehören zusammen.« Jetzt säuselt sie die Worte richtig. »Willst du das denn nicht verstehen?« Sie wird hysterischer, sie kommt mir immer näher. Sie hebt ihre rechte Hand. Oh Gott sie hält ein Messer in der Hand. »Claudia bleib ganz ruhig, okay? Willst du nicht das Messer aus der Hand nehmen?« »Immer wollen die Typen eine Andere, warum will keiner mich? Ich bin doch eine süße und liebenswerte Person. Oder etwa nicht?« Ihre Stimme wird schriller. »Doch Claudia, da gebe ich dir recht.« »Warum willst du mich dann nicht?« Sie schreit hysterisch und beginnt zu weinen. »Claudia es liegt nicht an dir, es liegt an mir, ich habe mein Herz einfach schon sehr früh vergeben.« »Heißt das wenn ich früher dran gewesen hättest du dich nie in sie verliebt?« »Vermutlich.« Na toll jetzt beginnt meine rechte Augenbraue zu zucken. Hoffentlich bemerkt sie es nicht. Sie legt das Messer auf die Kücheninsel und fällt mir in die Arme. »Ich bin sicher dort draußen gibt es den Richtigen für dich, okay?« »Okay.« Sie schnieft. Ich bringe sie zur Tür. »Tschüss Josh.« »Tschüss Claudia, du wirst ihn schon finden.« Ich schließe die Tür und atme tief durch. Oh Gott, Claudia ist so krank. Hoffentlich habe ich nie wieder etwas mit ihr zu tun.

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