Augen zu und durch

5.4K 172 23
                                    

Warme und leicht stickige Luft schwang mir entgegen und leise Musik wurde durch Deckenlautsprecher gespielt. Es war anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Es gab eine große Eingangshalle, welche durch roten Teppichboden geziert wurde, die Glaskronleuchter welche die Halle erhellten, schafften es vornehm auszusehen und durch verschiedene und exotische Pflanzen wurde ein heimatliches Gefühl hervor gerufen. 

Die Rezeption hatte einen vergoldeten Rand und eine junge und gut aussehende Frau saß dort hinter und lächelte mich freundlich an. "Nur herein mit ihnen, nur nicht so schüchtern." Mit tapsigen Schritten tat ich was sie verlangte. "Sind sie zum ersten Mal hier?" fragte sie mich mit einer weichen Stimme. Ich nickte, unfähig zu sprechen. "Ich bräuchte ihren Ausweis." Still überreichte ihr die kleine Karte und wartete ab. 

"Entschuldigen sie," stammelte ich dann, als sie Sachen in den Computer eintippte. "Ja, bitte?" Ich holte tief Luft. "Ich würde gerne hier arbeiten," brachte ich schließlich heraus. Einem Moment ertönte nur die Musik aus den Lautsprechern und dann räusperte sie sich. "Sind sie sich da sicher?" Ich fand es unangenehm gesiezt zu werden, aber noch unangehnemer war dieses Gespräch. Eigentlich wollte ich das hier alles nicht. Aber wie heißt es doch so schön, Augen zu und durch.

"Sehen sie dir Tür dort hinten, wo 'Nur Personal' drauf steht? Warten sie dahinter, ich schicke ihnen mal den Chef vorbei." Mein Blick folgte ihrem ausgesteckten Zeigefinger und sah eine schwarze und unscheinbare Tür. Dankend nahm ich meinen Ausweis zurück. "Und fragen Sie nach etwas Trockenen zum Anziehen." Ich bedankte mich mit einem kurzen Lächeln und ging zu der schwarzen Tür. 

Ich ging durch  die Tür und stand in einer Art Umkleidekabine. Am Rand standen Schminkspiegel und bis auf einen Jungen war der Raum komplett leer. "Hier ist nur für Personal." Mit dunklen Schatten unter den Augen sah er mich an und schien zu warten, dass ich wieder raus ging. "Äh, mir wurde gesagt, dass ich hier auf den Chef warten soll. Ich möchte hier Arbeiten. Und nach trockenen Sachen fragen." 

Sofort änderte sich seine Miene und Neugier zeichnete sich in seinem Gesicht ab. "Wirklich? Du bist ja niedlich. Dann wäre ich nicht mehr so allein." Dann zeichnete sich Mitleid in seinem Gesicht ab. "Mein Beileid." Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung wie auf den Fremden reagieren sollte. Auch wusste ich nicht, was er genau mit 'Mein Beileid' meinte, darum nickte ich nur zögerlich. "Hier zieh das hier an." Er schmiss mir ein weißes Hemd und Boxershorts zu. 

Ich begann mich auszuziehen bis ich fest stellte, dass er mich beobachtete. "Musst du so gucken?," fragte ich leise und zurückhaltend. Er lachte leise auf. "Gosh, nein wie putzig. Wie willst du mit Wildfremden schlafen, wenn es dir schon peinlich ist dich auszuziehen?" Da hatte er nicht unrecht. Der Gedanken mit Fremden zu schlafen ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Also beeilte ich mich einfach und stellte mich mit dem Rücken zu ihm hin. Fix hatte ich die trockenen, aber luftigen Sachen angezogen. 

"Setzt dich doch," sagte der andere und wies auf eine der Metallbänke. Da ich sonst eh nur komisch herum stand, setze ich mich hin und sah mich genauer um. Aber da dieser Raum eben nur eine Art Umkleide war, gab es nicht sehr viel zu begutachten. Dafür fand der Junge mich um so interessanter. "Wie alt bist du?" Noch bevor ich antworten konnte ging die Tür auf und ein Anzugträger kam herein. "Guten Tag, ich bin Mr. Choi, der Personalchef und Inhaber dieses House." Sofort stand ich auf und verbeugte mich respektvoll. "Guten Tag, ich bin," begann ich doch er hob die Hand um mir zu zeigen, dass ich schweigen sollte. "Hast du einen Bescheid dabei? Wir müssen sicher sein, dass du nicht krank bist." Ich nickte und holte den Bericht hervor. "Hier Sir," sagte ich um überreichte ihm die Zettel.

Er überfolg die Daten und seine Augen blieben immer nur auf ein paar Stellen stehen. Anscheinend wusste er genau wonach er suchen musste. "Sieht okay aus," stellte er fest und lächelte leicht. "Wohnst du in der Nähe?" Mir fiel auf, dass er mich nicht siezte und wusste nicht, ob das jetzt gut oder schlecht sein sollte.

Not a Callboy  ||Jungkook X BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt