Birthday kisses

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Wenn Hobi im House geblieben war, wer war dann mit mir nach Hause gegangen?

"Wieso fragst du?," harkte Lay nach. Wahrscheinlich hatte ich mir die Geräusche gestern nur eingebildet, immerhin ging es mir schlecht und ich war völlig neben mir gewesen, bestimmt hatten mir meine Ohren nur ein Streich gespielt.

"Hatte mich nur gefragt, wie er so reagiert hat," log ich und versuchte mich wieder zu entspannen. Bestimmt war es auch nur ein Schatten von einem Baum oder ähnlichen gewesen, der auf der anderen Straßenseite gestanden hatte. Ich würde heute Abend einfach noch einmal nach sehen und über meine Paranoia lachen. Trotzdem fröstelte ich ein wenig und zog die Beine an. "Ist dir kalt?," fragte Lay dem anscheinend nichts entging.

"Ein bisschen," gestand ich und er ging zu einem Schrank. Es war immer noch komisch in normalen Anziehsachen zu sehen. Meiner Meinung nach, sah er jünger und unschuldiger aus, aber immer noch atemberaubend schön. Er musste zu seiner Schulzeit viele Verehrer gehabt haben. Oder... auch Verehrerinnen? Ich wusste eigentlich nichts über ihn und nur weil er hier arbeitete, musste er nicht schwul sein.

Lay reichte mir eine schwere Decke, die ich dankbar annahm. Sie roch nach Waschmittel und ein wenig nach altem Holz. Ich kuschelte mich in die Decke und schloss die Augen. Ich hörte wie Lay in der Küche arbeitete und wie sich zwei Callboys auf der anderen Seite des Raums sich leise unterhielten. Der Geruch von Reis und Paprika breitete sich im Raum aus, während das Fett in der Pfanne zischte. Mein Bauch grummelte als Reaktion und ich öffnete wieder meine Augen. Mein Blick wanderte zur Uhr an der Wand.

Es war bereits halb 11. Lay kam mit zwei Tellern zu mir und reichte mir einen. Kaum hatte er sich gesetzt begann ich zu essen.
Lay konnte gut kochen, stellte ich fest, während ich die Reispfanne vertilgte. Er forderte mich zwischendurch auf zu Trinken und langsam zu essen, sagte sonst aber nicht mehr viel. Um 11 Uhr kam Hobi wieder und Lay hatte bereits aufgeräumt.

Fröhlich hüpfte er zu mir und lies sich vor mir auf den Boden fallen. "Soll ich dich nach Hause fahren?," fragte er als erstes. "Geht schon," murmelte ich und begann mich aufzurappeln. Er hatte schon genug für mich getan. "Das war eigentlich keine ernst gemeinte Frage," fügte Hobi hinzu und stand ebenfalls auf. "Sieh mich an," forderte er dann leise, als ich nur auf den Teppich vor meinen Schuhen blickte. Als ich nicht reagierte, legte er mir seine Finger unters Kinn und drückte sanft meinen Kopf hoch.

Er war nicht mehr fröhlich, eher verletzt. "Magst du mich nicht mehr?" Ich riss meine Augen auf, als ich ihn hörte. "Was?," fragte ich verdattert und war mir sicher, dass ich ihn falsch verstanden hatte. Niemand scherte sich darum, ob ich ihn mochte oder nicht. "H-Hasst du mich?" Seine Stimme war verletzlich und tat mir fast körperlich weh. Ich würde alles tun um ihn glücklich zu machen. Er lies seine Hand sinken und für einen kurzen Moment war ich mir sicher, dass seine Augen gefährlich glitzerten.

"Wie könnte ich-?" Ich konnte es nicht einmal richtig aussprechen. Ich war doch absolut vernarrt in diesen Jungen. Seit Jahren hatte sich niemand so um mich gekümmert... so wie...
"Du bist wie ein Bruder für mich." Es zu zugeben war schwieriger als erwartet, es fühlte sich an als würde ich meinen richtigen Bruder verleugnen. Hobi schwieg, also würde ich wohl weiter reden müssen. "Du tust mir gut," murmelte ich und wurde rot. Was faselte ich da?

"Ich mache normalerweise immer nur das Leben von den Menschen um mich kaputt. Ich will dir nicht weh tun." Er schien in sich zusammen gesackt, als würde die Last ihn bald zerdrücken. "Bei mir kannst du nichts mehr kaputt machen." Das war wahrscheinlich nicht einmal übertrieben. Hobi wollte mir gerade widersprechen, als ihm Lay einen saftigen Klaps auf den Hinterkopf verpasste. "Was redest du schon wieder für einen Unsinn? Nur Leben kaputt machen?! Du hast kaum etwas dümmeres gesagt." Er nahm Hobi in den Schwitzkasten und dieser versuchte sich aus dem Klammergriff zu befreien. "Was hatten wir zum Thema Selbsthass gesagt?" Hobi keuchte auf, als Lay seinen Griff verstärkte.

Not a Callboy  ||Jungkook X BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt