Darling

Little Home

Harry stand schon an seinem Motorrad und zwinkerte mir zu. Ich lächelte ihm zurück. Ich ging zu ihm.

- Was wollte Louis von dir?

Fragte er mich.

- Ach nicht  so wichtig... wir haben uns nur unterhalten.

- Aha. Na dann ist ja alles in Ordnung.

Ich nickte und setzte den Helm auf. Harry saß schon und ich kuschelte mich von hinten an ihn ran, nachdem ich mich ebenfalls auf das Motorrad geschwungen hatte. Harry fuhr los und hielt nach kurzer Zeit an einem kleinen Haus an.

- Was machst du?

Fragte ich ihn. Er hielt seinen Finger vor seinen Mund (als Zeichen, dass ich die Klappe halten sollte). Eine Frau kam heraus, begrüßte ihn und drückte ihm einen Schlüssel in die Hand. Harry kam zurück und startete das Motorrad. Ich runzelte die Stirn und Tippte ihn an.

- Was ist das für ein Schlüssel?

Fragte ich ihn wieder.

- Du stellst viele Fragen..... :) Naja... du kannst schlecht zu hause schlafen, solange die Tür aufgebrochen ist und Fenster vielleicht eingeschlagen sind. Bei mir kannst du auch nicht lange schlafen, denn das Bett ist ziemlich schmal... also hab ich meinen Vater nach seinem Ferienhaus gefragt, denn der kommt ja eigentlich nicht von hier, aber hier hat er Urlaub gemacht. Die Frau, die mir den Schlüssel gegeben hat, ist seine Vermieterin.

- Ah OK..... aber wo genau ist das jetzt?

- Am Rande von London.... aber nicht weit weg von der Schule.

- Das ist gut. Ich muss aber noch meine Sachen von zuhause hohlen...

- Stimmt.... Meine sind schon da.

- Ah :)

Harry hielt vor meinem Haus. Ich ging schnell rein. Als ich das Haus betreten hatte, blieb ich stehen. Ich betrachtete die durchwühlten Schubladen und Schränke. Schnell raste ich nach oben. Mein Laptop war noch da!!!! Ich nahm meinen größten Koffer und packte alles, was mir wichtig war, hinein. Danach packte ich Klamotten für eine Woche ein und nahm eine weitere Handtasche für meine Pflege- und Kosmetikprodukte. Nach 10 Minuten kam ich wieder raus und fragte:

- Wie sollen wir den Koffer mit nehmen?

- Mein Onkel hat einen Beiwagen....

- ...und wo wohnt der?

- An der Schule....

- Das nützt uns wenig... :( Aber vielleicht könnte er uns den bringen...?

- Ne der ist im Urlaub.... wir müssten den Beiwagen hohlen...

- Und was jetzt?

- Wir müssen den Koffer festhalten. Besser gesagt du must ihn festhalten. ;)

- Oh Gott... Das schaffe ich nicht :0

- Doch, doch..... das schaffst du schon ;)

Harry drückte mir den Koffer in meinen Arm. Ich umklammerte Harry nur noch mit meinen Händen, denn der Koffer war so dick. Harry startete den Motor.  Ich hatte ein bisschen Schiss.... Nach längerer Zeit hielt Harry vor einem großen Tor. Er stieg ab und nahm mir den Koffer ab.

- Du hast mir nicht erzählt, dass dein Vater reich ist, Harry ;)

Staunte ich.

- Ist er auch nicht ;)

Harry öffnete das große Eisentor und schob das Motorrad auf das Grundstück. Hinter mir schloss sich das Tor. Das Gras war sehr hoch. Ein großer Kirschbaum stand im Garten. Der Garten war sehr groß und ich sagte:

- Hier war lange keiner mehr, oder?

- Doch, im Haus schon, aber der Garten war immer Papas Aufgabe....

Ich folgte Harry, bis wir vor einem kleinen Haus standen.  Harry öffnete die Tür und ging rein. Wir standen in einem gemütlichen Flur. es führte eine Treppe nach oben und unten waren 4 Türen. Unten gab es eine Küche, ein Wohnzimmer, ein WC und ein Esszimmer, das eine eigene Tür hatte, aber trotzdem in dem Raum des Wohnzimmers war. Harry führte mich nach oben. Hier gab es nur 3 Türen. Hinter einer war ein großes Schlafzimmer, hinter einer anderen ein Ankleide Raum (die Schränke waren allerdings leer) und hinter der letzten verborg sich ein Bad. Harry schaute mich an und sagte:

- Du solltest noch deine Eltern anrufen. Das Telefon liegt im Wohnzimmer.

ich lief runter und wählte die Nummer meiner Mum.

- Hallo, hier ist Elisabeth Hooster.

Sagte sie.

- Hi Mum :)

- Amy!!!!! :0 Ich habe von dem Einbruch gehört! Die Polizei hat mir alles erzählt! Geht es dir Gut???

- Alles gut Mum!!! Ich schlafe mit Harry in dem Ferienhaus seines Vaters. Das ist an der Schule. In unserem Haus kann ich nicht schlafen. Bleibt ihr noch lange in Dublin?

- Ja. Schatz..... nach hause können dein Dad und ich ja auch nicht.... Wir werden in der 5 Wochen erst wiederkommen.

- WAS???? Aber ihr seit da doch schon seit einer Woche.....

- Ja, aber..... Der Bruder von Grandpa George ist Vorgestern verstorben.....

- Muss ich den kennen? ;(

- In 5 Wochen ist seine Beerdigung.... wir müssen solange hier bleiben.... Er war schließlich mein Onkel.

- In 5 WOCHEN??? Was passiert solange mit der Leiche?

- Das weiß ich nicht.... hier ist alles ziemlich schlecht organisiert, Schatz.....

- Mum, es ist ja nicht so, dass ich kein zu Hause hätte, denn ich schlafe ja bei Harry..... aber was ist mit unserem Haus?

- Wir regeln das von hier.... so ich muss Schluss machen! Tschüss!!!!

Noch bevor ich etwas sagen konnte legte sie auf. Leicht geschockt legte ich das Gerät zurück auf die Ladestation und blieb auf dem Sofa sitzen. Harry lehnte im Türrahmen. Leise sagte ich:

- Das glaub ich einfach nicht.

- Was hat sie denn gesagt?

- Mum's Onkel ist gestorben und in 5 WOCHEN ist erst die Beerdigung.... Sie will solange dableiben!!!! 5 WOCHEN! WOCHEN, Harry!!!!

- Aha... und was wird mit der Leiche solange gemacht? Bleibt die da liegen oder was?

- Ja das hab ich mich auch gefragt....:0 ich meine, so eine Beerdigung ist zwar traurig, aber die Situation hier ist viel schlimmer. Unser Haus ist offen für jeden und sie will das von Dublin aus klären!!! Ich kann verstehen das Tante Gabby Mum's Hilfe braucht, denn sie ist ja Mum's Schwester und es war ihr Patenonkel, aber ich brauche meine Mum hier. Außerdem bin ich noch nicht mal erwachsen und Tante Gabby muss auch mal alleine klar kommen!!!

- Ja, das stimmt schon, aber ich glaube wenn du jetzt niemanden hättest, bei dem du schlafen könntest, wäre sie bestimmt gekommen!

Ich nickte. ich ging mit ihm nach oben und wir packten zusammen die Kleidung in den Schrank. Irgendwann sagte Harry:

- Dir ist klar, dass du solange bei mir bleiben musst ;)

- Jetzt hab ich aber Angst.... ;)

- Solltest du auch....

Flüsterte er. Langsam streichelte er mir durch meine Haare und hielt mein Gesicht in seinen Händen. Er zog mich an sich ran und küsste mich. Ich wollte nie wieder nicht mit ihm zusammen wohnen :)