Demian

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Demian von Hermann Hesse ist ein über 100 Jahre altes Buch, das die Jugend von Emil Sinclair beschreibt, einem fiktiven Ich, das auf seinem Weg ab dem Alter von ca 10 Jahren immer wieder einem Jungen begegnet, der Demian heißt.
Demian bringt Sinclair dazu, Dinge zu hinterfragen, sich selbst ein Bild oder eine Meinung zu etwas zu bilden und sich zu fragen, ob er wirklich aus eigenem Willen handelt.
Emil Sinclair wird dabei oft wütend auf sich selbst, aber auch auf Demian.

Immer wieder ist von den beiden Welten die Rede, und auch von ihrem Zusammentreffen. Sinclair wächst in der guten, weißen Welt auf, in der er geliebt wird und brav ist. Seine Eltern sind reich und er geht auf eine gute Schule. Die schlechte, dunkle Welt wird als die Gosse beschrieben, in der arme Menschen und Menschen ohne Glauben leben.

Doch bald wird Sinclair die Gute Welt zu öde, und er will etwas von der schlechten, aufregenden Welt kosten.
So gerät er mit 10 von einem Konflikt in den nächsten, bis ihm Demian schließlich aus der Patsche hilft.
Er trifft im Buch auch auf Demians Mutter und verliebt sich in sie, als versucht sie zu malen, sieht er, dass er in wirklichkeit Demian gemalt hat.

Später küsst er Demian sogar, bis ganz am Ende des Buches herauskommt, dass Demian nie wirklich und doch die ganze Zeit existiert hat, nämlich als Teil von Sinclair selbst.

Es handelt sich bei Demian, der immer als alterslos und so seltsam und dennoch unnauffällig beschrieben wird, um niemand anderen als das Alter-Ego von Sinclair, der mit sich selbst kämpft und lernt, seine Stärken und Schwächen zu akzeptieren.

Sinclair lernt, dass seine früher so perfekt aussehende Welt auch dunkle Seiten hat, und dass in der dunklen Welt auch viele spannende Dinge passieren.
Die beiden Welten schmelzen in der Geschichte immer wieder ineinander und vermischen sich in Sinclair selbst.

Die Geschichte wird von Sinclair selbst erzählt, der auf sein Leben bzw seine Jugend zurückblickt.

Nimmt man dieses "Alter-Ego-Muster" und vergleicht es mit der BTS-Geschichte,
Sind in diesem Fall alle Mitglieder ein und die selbe Person, nämlich Jin, nur in verschiedenen Lebenslagen und -abschnitten. Daher tauchen sie auch immer wieder auf, je nach Situation.

Sie kämpfen auch gegeneinander und versuchen sich gegenseitig zu unterdrücken.

Jin lernt nach und nach, alle von ihnen zu akzeptieren und sich schlussendlich selbst zu lieben. Er realisiert, dass er sowohl gutes als auch schlechtes in sich trägt, man diese jedoch nicht in Farben teilen kann.

Diese Alter-Ego-Reihe beginnt mit Jungkook in BEGIN : Er ist ein hilfloser, kleiner Junge, der Albträume hat, weil er Verbotenes getan hat, so wie Sinclair mit 10. Er versucht hunderte Male, Demian und seine Mutter zu malen, doch es mischt sich immer und dann auch noch mit seinem eigenen Gesicht.
Er belügt seine Mutter in Lie, er hat Angst, nicht mehr akeptiert zu werden, weil er etwas Kriminelles getan hat, und hat sogar Träume, wie er seinen Vater umbringt (V, Stigma).
Er wird gehetzt vom Pfeifen seines Tyrannen in First Love, weil er sich hat mitreißen lassen und in einem Gewirr aus Lügen gefangen ist. Damit wäre die Verbindung zwischen Jimin und Suga klar.
Er fragt sich, was damals und zu seiner Jugend seine Schuld ist, was er selbst will, ohne dass ihm jemand etwas vorsagt. Er reflektiert (RM, Reflection). Ihm wird bewusst, dass er viele Seiten in sich hat. (und will manche davon lieber unterdrücken).
(Zudem ist Namjoon hier das Lyrische Ich, also der Erzähler. Er, als späterer Sinclair, schreibt die Geschichte, was auch offensichtlich ist, da er sie ja spricht.)
Er sperrt seine böse Seite weg.
Er will sich selbst helfen können. Ausserdem sehnt er sich nach der Wärme und Sicherheit seiner Kindheit. (MAMA)
Das Ganze endet mit Jin in AWAKE. Er wacht auf, lässt die Vergangenheit hinter sich und geht voran.
Er akzeptiert sich und wird erwachsen, ist jedoch eigentlich immer noch voller Fragen.

In Demian wird gleich am Anfang gesagt, dass es nötig ist, eine Welt zu zerstören, damit man in die nächste vordrängen kann. Die Welt, die Jin wählt, ist wohl die der beiden Welten.
Die Welt, die er zerstört, ist die unanusgeglichene, in der zu viel Gutes oder zu viel Schlechtes passiert. Er lässt seinen Raum hinter sich, sein ,Ei', aus dem der Vogel sich kämpfen muss, und geht hinaus. Er erkennt Abraxas in sich selbst und stößt sich nun ins Leben vor.

Dass die Mitglieder die gleichen Personen sind, wird immer wieder angedeutet, nehmen wir als Beispiel Jungkook, der in Boy in Luv einen Kreis auf ein Blatt malt. Das Gleiche tut Rapmonster in Danger und Reflection.

Die Badewanne, in der Jimin sich zu ertränken versucht, taucht auch in First Love auf, genauso wie das Auto, mit dem Jungkook angefahren wird.
Man könnte natürlich auch sagen, dass sie jeweils eine Dunkle und eine helle Welt repräsentieren, also 3 Paare bilden, die ausgeglichen sind.

Damit wäre Jin die Welt, die zerstört werden muss, damit Ausgehlichenheit herrscht, oder aber die, in der beide Welten existieren, womit er selbst Abraxas wäre.
Zudem erkennen die ,dunklen Seiten/Welten' also die einzelnen Member hier natürlich, dass sie auch gute Seiten haben, genauso wie ihre Gegenstücke das Gegenteil bemerken.

Man könnte auch spekulieren, dass Jin seine ausgleichende Seite verloren hat und es eine 8te Person gab. Dazu komme ich noch.

WICHTIG HIER IST: BTS haben nie gesagt, dass ihre Geschichte die von Sinclair oder Demian erzählt. Sie haben nur gesagt, dass sie sich davon haben inspirieren lassen.
Sie haben sich jeglich des Musters bedient.

Das Muster des "Inneren Schweinehundes", der Stimmen im Kopf, des Kampfes mit sich selbst.

Die Demiangeschichte beinhaltet tatsächlich nur die Videos von den SHORT MOVIES bis zu BLOOD SWEAT AND TEARS, also genau 8.

Sie ist Teil der Gesamtgeschichte, ein Muster, das in eben diese Gesamtgeschichte einfließt, ein Kapitel des Ganzen, das eine eigene Geschichte sein könnte aber Teil einer größeren ist.

EIN BTS STORY GUIDE - DIE KOMPLETTE ERKLÄRUNG/THEORIEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt