Kapitel 2

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~ The bond that links your true family is not one of blood, but of respect and joy in each other's life

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~ The bond that links your true family is not one of blood, but of respect and joy in each other's life. ~

- Richard Bach

Jenna legte seufzend das Gemüse beseite und wusch sich die Hände in der Spüle, während ich mir Kaffee in eine Tasse goss, die mir kurz darauf aus der Hand gerissen wurde.
»Danke«, sagte eine männliche Stimme, und fassungslos blickte ich auf.
Ein junger Mann, vielleicht um die 25 Jahre, mit braunen verwuschelten Haaren und in Sportklamotten gekleidet trank ohne ein Wort von dem Kaffee, stellte die Tasse auf die Arbeitsfläche und griff sich die Zeitung.
»Wer bist du?«, verlangte ich augenblicklich zu wissen.
Langsam sah der Mann auf, und da bemerkte er, dass ich mit ihm sprach. Verwundert zog er die Stirn in Falten. »Ich weiß, es ist immer noch ein wenig merkwürdig, aber ich bin dein Bruder.« Er wandte seinen Blick wieder ab. »Und das weißt du schon, seit fünf Jahren, Cat.«
Es schien ihn nicht weiter zu interessieren.
»Ich habe keinen Bruder«, rutschte es mir prompt heraus.
Jenna sah mich ernst an. »Cat, wir sind das schon so oft durchgegangen - Jeremy ist ... Davids und mein leiblicher Sohn ... Ja, er ist nicht dein richtiger Bruder, aber du wirst immer unsere Tochter sein, und deswegen hatten wir uns doch so geeinigt ...« Sie wirkte verletzt, und ohne ein weiteres Wort drehte sie mir den Rücken zu.
Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand verzweifelt durch die Haare.
Wo sollte das nur hinführen?
Da ging die Haustür auf, und David und Dean betraten mit Einkaufstüten den Flur.
»Der Prinz ist ja auch mal erwacht«, bemerkte mein Vater amüsiert und stellte die Tüten im Flur ab.
»Auch Prinzen müssen einen Dornröschenschaf halten«, feixte Dean.
Jeremy hob den Kopf und funkelte meinen Ehemann, oh, Gott, wie sich das anhörte, finster an.
»Bringt die Sachen raus«, sagte Jenna. »Die bleiben nicht im Flur stehen.«
»Wie immer es der Dame beliebt.« Dean grinste keck und folgte David in den Garten.
Ich schüttelte grinsend den Kopf.
Ganz der alte.
Genervt nahm Jeremy seine Zeitung und die Tasse Kaffee. »Ich kann ihn immer noch nicht leiden«, brummte er mir missgelaunt zu und ging ohne Weiteres nach oben.
»Okay, alles klar«, murmelte ich und goss mir endlich Kaffee in meine Tasse. »Mein Bruder, den ich seit fünf Minuten kenne, hasst meinen Mann, der eigentlich nicht mal mein fester Freund war.«
»Was sagst du?«, hörte ich Jenna in meinem Rücken fragen.
Ich wandte mich ihr mit der Tasse in der Hand zu. »Der Tag wird heute sicher außergewöhnlich«, meinte ich und prostete ihr zu.

Die Stunden vergingen. Jeremy ließ sich zunächst nicht mehr sehen, und David und Dean versuchten den Grill intakt zu kriegen. Jenna sah ihnen amüsiert dabei zu, und ich nutzte die Zeit, mich im Haus umzusehen und nach möglichen Hinweisen auf mein neues, merkwürdiges Leben zu suchen. Doch bis auf ein paar Bilder von meiner Kindheit, die ich bereits kannte, fand ich nichts.
»Was machst du da?«, erklang auf einmal Jeremys Stimme in meinem Rücken.
Ertappt richtete ich mich vom Kaminsims auf. »Ähm ...« Ich lehnte mich dagegen. »Überprüfen, ob der Kamin nicht verstopft ist.«
Mein Bruder hob eine Augenbraue hoch. »Du bist heute ziemlich schräg drauf, weißt du das?«
Er wartete keine Antwort ab, sondern ging in die Küche.
»Sam kommt«, verkündete er auf einmal.
Wie aufs Stichwort erschien Dean im Haus, der sogleich die Tür öffnete, um seinen Bruder zu begrüßen. Ich folgte ihm.
Zunächst sah ich sie nicht, da Dean sie verdeckte, doch als er die blonde Frau umarmte, stockte ich.
»Jessica, schön, dich zu sehen!«, rief Dean freudig und wiegte die Frau im Arm. »Hätte nicht gedacht, dass du kommst.«
»Glaubst du, ich lass' meine Frau allein zu Hause?«, fragte Sam lachend und fiel seinem Bruder um den Hals.
»Wo sind die Kinder?«, wollte Dean wissen, als er sich von Sam löste.
»Bei meinen Eltern«, sagte Jessica, und da fiel ihr Blick auf mich.
Ich stand weiterhin bewegungsunfähig auf der Veranda, die verstorbene Ex-Freundin von Sam anstarrend. Doch war es nun nicht mehr seine verstorbene Ex-Freundin. Es war seine Frau, und die beiden hatten Kinder!
»Cat!«, rief Jessica auf einmal, und lächelnd und mit ausgebreiteten Armen kam sie auf mich zu gelaufen. Da hatte sie mich auch schon erreicht, und ohne Vorwarnung zog sie mich in eine herzliche Umarmung, die einige Lidschläge andauerte. »Siehst gut aus.« Sie musterte mich von oben bis unten, ohne das ihr warmes, freundliches Lächeln verschwand.
Ich schluckte schwer. »Ja ... hab' trainiert ...«, war das Einzige, was ich in diesem Moment herausbrachte.
Jessica schüttelte zunächst verwirrt den Kopf, dann lachte sie - bis zu diesem Zeitpunkt verstand ich diese Geste noch nicht, doch würde das sich bald ändern.
Da erschien Jeremy im Türrahmen. »Der Grill ist an«, erklärte er tonlos, dann verschwand er wieder.
»Mann, dein Bruder ist ja immer noch von solch einer Begeisterung geprägt«, bemerkte Jessica schmunzelnd.
»Äh, ja ... Familientreffen, die mag er nicht sonderlich ...«
Die blonde Frau lachte. »Und das seit fünf Jahren.«
»Hey, Cat!« Sam kam den Weg mit Dean zu mir herübergelaufen. Ich wollte ihn ebenfalls umarmen, doch da zog er mich bereits näher und gab mir einen Kuss auf die Wange. »Dir scheint's gut zu gehen.«
»Ja, sie ist heute nur ein wenig durcheinander.« Da Sam mich losgelassen hatte, konnte Dean mich an sich ziehen. »Die erste Nacht seit langem ohne mich.«
»Total unheimlich«, meinte ich sarkastisch, und die anderen lachten, auch wenn das nicht wirklich mein Ziel gewesen war.
Die ganze Situation war unheimlich.
Konnte es eigentlich noch schlimmer werden?
Wir gingen in den Garten, wo Jenna, David und Jeremy bereits warteten. Mein Bruder saß in der Ecke und spielte irgendetwas an seinem Handy. Mann, er füllte sich auf wie ein pubertierender 8.-Klässler.
David und Jenna standen Arm in Arm vor dem Grill, und als sie Sam und Jessica bemerkten, begrüßten sie die beiden mit einer herzlichen Umarmung.
Die Familie Winchester und Thompson vereint, dachte ich bloß, und in dem Moment wurde mir klar, dass ich wahrscheinlich gar nicht mehr Thompson hieß.
»Sam!« David klopfte Deans Bruder auf die Schulter. »Wie läuft die Arbeit? Schon viele Mandanten gehabt?«
»Mal mehr, mal weniger«, gab Sam grinsend zurück.
»Wie geht's John eigentlich?«, erklang auf einmal Jeremys Stimme. Ein Ton von Abscheu schwang darin mit, was mich verwunderte, und er wirkte provokant.
John.
Vielleicht lebte er auch noch?
»Gut«, sagte der jüngere Winchester trocken. »Ganz gut, denk' ich.«
Dean warf mir einen schweigenden Blick zu. Er bedeutete irgendetwas, doch wusste ich nicht, was.
»Na ja«, unterbrach Jenna die angespannte Stimmung. »Ich geh kurz rein und hol die Alarmanlage.« Sie zwinkerte mir schelmisch zu, dann verschwand sie.
Verwirrt runzelte ich die Stirn. »Die was?«
Dean lachte nur und legte einen Arm um mich. »Dein Wort, Catherine«, meinte er nur grinsend.
Sam und Jessica setzten sich, David stand weiterhin am Grill, während Dean seinem Bruder ein Bier reichte. Und Jeremy? Der beachtete niemanden, sondern hatte den Blick starr aufs Handy gerichtet.
Was ist hier nur los?
»Ich komm' gleich wieder«, verkündete ich und betrat das Haus. Zielstrebig lief ich die Treppe hoch zu meinem Zimmer, in der Hoffnung, dort Antworten zu finden.
Sofort fiel mein Blick auf das Buch, welches auf meinem Bett lag, daneben befand sich ein Zettel.
Hab's zufällig wiedergefunden, stand dort in Jennas Handschrift geschrieben.
Vorsichtig fuhr ich über den dunklen Einband. Mein Tagebuch. Ich hatte früher eins geführt, wie jedes Mädchen in meinem Alter. Vielleicht würde ich hierdrin meine Antworten finden.
Ich nahm es und wollte es gerade aufschlagen, als ich ein leises Wimmern vernahm. Verwundert blickte ich auf. Die Badtür stand offen und die Tür zu dem Nebenschlafzimmer, welches sonst immer leer gestanden hatte, ebenso. Langsam durchquerte ich die Räume, den Blick auf das fixierd, woher das Geräusch gekommen war.
Automatisch beschleunigte sich mein Puls, und ich hielt die Luft an.
Ich betrat das andere Zimmer, welches nun nicht mehr leer stand, sondern, wie ich nebenbei erkannte, wie ein Jungenzimmer eingeräumt war, in dunkelblauen Tönen.
Direkt vor mir stand eine Kinderwiege und vorsichtig lugte ich über das Gitter. Zwei große braune Augen starrten mich an, und augenblicklich begann das Baby lächelnd zu strampeln.
Vor Schreck setzte mein Herz aus, und ohne Anstalten zu machen, sich um das Baby zu kümmern, rannte ich die Treppen hinunter nach draußen.
»Wem gehört das Kind?«, fragte ich atemlos, und anhand der Blicke wusste ich, dass meine Befürchtung wahr geworden war.

1375 Wörter

Tja, wem gehört das Kind, was denkt ihr? ^^

Was sagt ihr zu dem Kapi?

Wie findet ihr Sam und Jess zusammen?

Und wie findet ihr Jeremy?

(Er kam übrigens schon einmal in meiner Spn-Reihe vor, nur habe ich ihn nie namentlich erwähnt.)

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Ich hatte heute eine Weisheitszahn-OP und bin deswegen nicht in der Schule, weswegen ich mir dachte, dass ich update.

Und alle, die so was schon mal hatten, wissen sicher, dass das verdammt weh tut -.-

Lost || Supernatural Staffel 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt