Kapitel 24

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Wir blieben in Cas' Basis, wo wir die Engel, die im Krankenhaus arbeiteten, im Verhörraum verhörten

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Wir blieben in Cas' Basis, wo wir die Engel, die im Krankenhaus arbeiteten, im Verhörraum verhörten.
»Wie soll ich dich nennen?«, fragte Dean die schwarzhaarige Ärztin. Er saß ihr gegenüber auf einem Stuhl, ich stand hinter ihm, die Arme vor der Brust verschränkt und abwartend.
»Der Name, den ich als Engel trage, ist achtzehn Silben lang. Belassen wir's bei Dr. Flagstaff.«
»Hab' verstanden ... Du hast diesen Oren also gekannt?«
»Ja, von der Arbeit im Krankenhaus. Er war ein guter Kerl, aufgeweckt und so voller Leben.«
»Ja, ich weiß. Er war echt 'n Bombentyp«, spottete Dean.
»Findest du das alles etwa witzig?«, giftete der Engel.
»Lach ich etwa?«, gab der Winchester tonlos zurück. »Und sonst weißt du nichts über ihn? Na ja, zum Beispiel, wieso er sich selbst in die Luft gejagt hat?«
»Nein.« Die Frau erwiderte den Blick des Mannes furchtlos. »Kann ich jetzt gehen? Ich würde gerne zurück und Leben retten.«
»Willkommen im Club.«
Der Engel gluckste.
»Gibt's was zu lachen?«, stichelte Dean.
»Also für dich sicher nicht, aber ich lach darüber, dass du im Ernst glaubst, du würdest Menschenleben retten. Ich rette Menschenleben. Einen Hirntumor, eine verstopfte Aterie - ich mache die Welt zu einem besseren Ort. Du glaubst, es gäbe kein Problem, das man nicht mit einer Waffe lösen könnte. Du spielst den Helden, aber in Wirklichkeit bist du ein Killer. Das Blut tausender klebt an deinen Händen.«
»Ich glaube, Sie gehen jetzt lieber«, meinte ich mit finsterer Miene.
Der Engel hob den Kopf und funkelte mich ernst an. »Du denkst, du wärst was besseres, weil du die Tochter irgendeines Erzengels bist. Doch in Wirklichkeit bist du nur Abschaum. So viele wollen dich Tod sehen, allein in diesem Gebäude stehst du auf der Liste jeden Engels. So jemand wie du hat es nicht verdient, zu leben.«
Auf einmal riss Dean den Tisch um, stieß die Frau zu Boden und hielt ihr das Engelsschwert an die Kehle.
»Orens Freunde. Sofort!«, befahl er laut.
»Konstantin und Tessa«, stammelte der Engel voller Angst. Ich war nähergetraten, bereit dazu, Dean zurückzuzerren.
»Der Sensenmann-Tessa?«, fragte der Winchester verwundert.
»Du kennst sie?«, gab der Engel zurück.

Wir fuhren zum Krankenhaus, um diesen Sensenmann zu suchen. Ich kannte ihn nicht, doch hatte Dean schon einmal von ihr erzählt, ganz wenig und nur beiläufig.
Ein Krankenwagen fehlte, Tessa war nicht da, und so orteten wir den Wagen und fanden ihn vor einem Theater wieder, wo wir auch Tessa antrafen.
»Wir müssen reden«, sagte Dean an den Sensenmann gewandt.
»Keine Zeit«, sagte dieser nur und wollte gehen, doch hielt der Winchester ihn zurück. Dabei rutschte Tessas Oberteil ein wenig zur Seite, und wir konnten deutlich die Narben der Sigille sehen.
»Das kannst du vergessen«, zischte ich, und blitzschnell legten Dean und ich dem Sensenmann Handschellen mit Bannsymbolen um.
»Wo ist der andere?«, verlangte Dean zu wissen. »Wo ist Konstantin?«
Tessa antwortete nicht, und so zerstörte Dean ihre Sigille, indem er an einer Stelle herumstocherte. Dann setzten wir sie ins Auto und fuhren zurück zu Cas' Basis.
»Wie läuft's mit Cas?«, fragte Dean seinen Bruder am Telefon. »Alles klar ... Ich hab' 'ne alte Freundin wiedergefunden. Sag' Hallo, Tessa.«
Dean zerrte Tessa aus dem Auto.
»Dein Bruder hat sie nicht mehr alle«, brüllte der Sensenmann aufgebracht.
Wir führten Tessa ins Gebäude und dann in den Hauptraum, wo die Ärztin unter Tränen mit Hannah sprach.
»Tessa!«, rief Hannah fassungslos, als sie uns sah. »Was soll das werden?«
»Sagst du's ihr?«, fragte Dean den Sensenmann.
Tessa schwieg, und Dean zeigte Hannah einen Teil der Sigille. »Sie wollte ein Theater in die Luft jagen. Kein Grund zur Panik, wir haben's aufgehalten.«
»Oh Gott«, flüsterte Hannah fassungslos.
»Es gibt keinen Gott«, entgegnete Tessa, »nur Castiel.«
»Das war's.« Dean führte sie davon, ich folgte ihnen.
»Du hast sie verletzt«, bemerkte Hannah, die uns mit einem anderen Engel gefolgt war.
»Ich hab' nur die Bombe entschärft und ihre Körperschnitzereien zerkratzt«, rechtfertigte Dean sich und schubste Tessa in den Verhörraum. »Damit dürfte sich der Zauberspruch erledigt haben.«
»Und jetzt?«, fragte der andere Engel. »Was hast du mit ihr vor?«
Zur Antwort zückte Dean sein Engelsschwert. »Rate.«
»Folter, wie einfallslos«, bemerkte die Ärztin, die ebenfalls zu uns gestoßen war.
»Wir müssen wissen, ob es noch mehr lebende Bomben gibt.«
»Nein, das erlaube ich nicht«, sagte Hannah entschlossen. »Ich weiß, dass das, was Tessa vorhatte, furchtbar ist, aber es gibt nur eine Person, die das Recht hat, sie zu bestrafen. Castiel.«
Auf einmal tauchten vor und hinter uns Engel im Gang auf.
»Es gibt klare Regeln, eine Ordnung. Wenn ich dir erlaube, diese zu missachten, welchen Grund gibt es für andere, dies nicht ebenfalls zu tun.«
Immer mehr Engel kamen. Allmählich durchschlich mich ein ungutes Gefühl.
»Du darfst mit ihr reden. Das solltest du. Aber die Klinge bleibt draußen.« Hannah streckte ihm ihre Hand entgegen.
»Ist das 'ne Frage oder 'ne Ansage?«, gab der Winchester mit einem provokanten Unterton zurück.
»Dean ...«, wies ich ihn mahnend zurück. »Hör auf sie. Wenn du Antworten willst, lass die Klinge hier.«
Dean funkelte mich finster an, drückte aber mir die Klinge in die Hand und betrat den Verhörraum. Allein.
»Auch du solltest so was nicht führen«, meinte Hannah, entriss mir die Waffe und folgte Dean in den Raum.
Nach und nach verließen die Engel den Gang, und ich lehnte mich gegen die kühle Betonwand und wartete ab. Es war nicht einfach, mit Dean unterwegs zu sein, wenn er nicht mehr wie Dean war. Es war schwierig, und ich hatte Angst. Angst davor, dass er irgendwann die totale Kontrolle verlor und über seine Freunde herfiel.
Nach einer kurzen Zeit öffnete sich die Tür wieder und Dean und Hannah verließen den Raum.
»Komm mal wieder runter«, fuhr Dean sie an, da Hannah deutlich aufgebracht war.
»Denkst du, dass sie die Wahrheit sagt?«
»Sie denkt es auf jeden Fall.«
»Was ist los?«, wollte ich wissen.
»Tessa meinte, dass Cas sie auserwählt hätte«, erklärte Dean.
»Damit sie Engel und unschuldige Menschen in die Luft sprengen.«
Dean ging ein weiteres Mal in den Raum, ohne Hannah, ohne mich. Ich blieb draußen, in der Hoffnung, dass nichts geschehen würde. Ich wollte nicht sehen, wie der andere Dean zum Vorschein kam. Es war herzzerreißend.
Auch er hat ein besseres Leben verdient.
Ich lauschte angestrengt, doch vernahm ich nichts. Alles schien im Nebenraum ruhig, bis ich auf einmal einen grellen Piepton und einen Schmerzensschrei vernahm. Abrupt riss ich die Tür auf. Gleißendes Licht kam mir entgegen, so dass ich die Augen zusammenkneifen musste. Dann erstarb der Schrei und auch das Leuchten, und ich sah, wie Tessas toter Körper zu Boden fiel.
»Was hast du getan?«, rief ich fassungslos, den Blick entsetzt auf die Leiche des Sensenmanns gerichtet.
»Ich war das nicht. Sie hat sich ...«
Mein Blick fiel auf die erste Klinge, die der Winchester in der Hand hielt. »Hör auf, zu reden«, zischte ich voller Verachtung. »Alles, was aus deinem Mund kommt, ist nur noch eine Lüge.«
Da öffnete sich die Tür in meinem Rücken und Hannah betrat mit einigen Engeln den Raum. Sofort sah sie die Leiche, dann blickte sie zu uns.
»Ich wusste es. Ihr beide seid skrupellose Killer«, spie sie aus.
»Was? Nein. Ich hab' nicht -«, setzte ich an, doch da wurden Dean und ich bereits gepackt und auf jeweils einen Stuhl gefesselt. Wortlos ließ man uns zurück, die Leiche von Tessa trug man aus dem Raum.
»Wenn wir hier raus sind, ich schwöre, Dean Winchester, ich -«
»Was? Dann bringst du mich um?«, stichelte er.
»Ach, halt doch die Klappe!«, fuhr ich ihn an.
»Halt du doch die Klappe, das kannst du ja am besten.«
»Was soll das denn jetzt bitte wieder heißen?«
Dean sah mich an, seine Kiefermuskeln zuckten. »Ich weiß von dem, was passiert ist, als du im Koma lagst ...« Seine Stimme war auf einmal ruhiger.
Genervt verdrehte ich die Augen. »Sam hat es dir erzählt.«
»Ja, und ich bin froh darüber«, rief Dean augenblicklich wieder aufgebracht, »auch wenn ich es lieber von dir gehört hätte.« Er zerrte an seinen Fesseln. »Wir? Verheiratet?«
»Unfassbar, ich weiß«, meinte ich und zog an meinen.
»Wir hatten zwei Kinder.«
»Oh ja, die hatten wir.«
»Waren wir glücklich?«
Die Frage kam so plötzlich, so unerwartet ...
Ich hielt in meiner Bewegung inne und sah den Winchester mit angehaltenem Atem an. Sein Blick war sanft, und es war, als wäre da nie ein anderer Dean gewesen.
Langsam nickte ich. »Ja ... Meistens zumindest ...« Ich ließ den Kopf sinken - ich ertrug es nicht, weiter in diese enttäuschten, grünen Augen zu blicken.
»Deswegen willst du aufhören, deswegen willst du ein normales Leben«, bemerkte Dean leise. »Ich werde nicht aufhören ...«
Ich schluckte schwer und sah auf. Mühevoll konnte ich die Tränen zurückhalten. »Das habe ich auch nie erwartet ...«
Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und Hannah trat ein. Sie funkelte uns finster an, dann schoben sich Cas und Sam an ihr vorbei in den Raum.
»Lasst uns allein«, wies Cas mit ernster Stimme an.
Die Tür fiel ins Schloss, und Sam befreite uns von den Fesseln.
»Es heißt, ihr hättet Tessa getötet«, meinte Cas.
»Nein, das stimmt nicht. Dean war's.« Ich erhob mich und rieb mir die schmerzenden Handgelenke. Meine Miene war ausdruckslos, als wären die Minuten zuvor nie gewesen.
»Nein, nicht wirklich«, sagte Dean. »Das hat sie selbst erledigt.«
»Ach ja? Und welchen Grund hatte sie dafür?«, hakte Sam nach.
»Woher soll ich das wissen? Sie hat sehr viel Unsinn von sich gegeben.«
»Und deswegen hast du die erste Klinge rausgeholt.«
»Du hast uns angelogen und hintergangen, Dean«, sagte ich. »Du hast die Klinge hinter unserem Rücken mitgenommen und sie sogar eingesetzt. Weißt du, was das für Konsequenzen haben wird? All das, was Cas aufgebaut hat, steht nun auf der Kippe, weil du abhängig von einer Waffe bist.«
Ein weiteres Mal öffnete sich die Tür. Hannah.
»Kommandant, tut mir leid, aber ... Sie haben einen Anruf ... von Metatron.«
Wir folgten der Frau ins Hauptzimmer, wo wir vor auf einen der Bildschirme Metatron abgebildet war. Ein Videoanruf.
»Castiel, du freust dich bestimmt nicht, mich zu sehen.«
»Tut das irgendeiner? Jemals?«, stichelte Dean.
»Dean ... Wie immer der quiecklebende schlechte 80er-Jahre-Actionheld-Verschnitt.«
»Was willst du, Metatron?«, wollte Sam genervt wissen.
»Nur dem Mann im Trenchcoat mitteilen, dass ich noch am Leben bin. Seine Bomberengel haben versagt.«
»Meine Bomberengel?«, fragte Cas verwundert.
»Na die durchgeknallten. Mit den Klingen. Mir geht's gut. Danke der Nachfrage. Aber Gadreel ist verwundet, und Tyrez ... Engelfrikassee. Seine Gefolgsleute sind nicht gerade davon begeistert. Sie unterstützen jetzt mich.«
»Das waren nicht meine Leute, die dich töten wollten«, entgegnete Cas.
»Oh, lüg mich nicht an, Castiel.«
»Was? Ausgerechnet du sprichst vom Lügen? Es war dein Betrug, der den Fall der Engel verursachte.«
Metatron beugte sich in seinem Sessel zur Kamera. »Ich tat nur, was ich tun musste. Ich tat immer nur, was ich tun musste. Für Gott und für die Engel.«
»Klar. Du bist wie Mutter Theresa mit Bartwuchs«, spottete Dean.
»Was ich tat, war weder gut noch schlecht. Es war notwendig. Ein unbedeutendes kleines Opfer, damit wir wieder stärker werden, eine Familie werden.«
»Und was ist mit den Engeln, die Gadreel getötet hat?«, fragte Sam.
Metatron verdrehte die Augen. »Gut, okay. Ja. Vielleicht hab' ich es da doch etwas zu gut gemeint. Anfangs. Doch das liegt hinter mir. Wenn man fast stirbt, sieht man die Dinge anders. Also. Ein einmaliges Angebot - ich biete eine Amnestie an. Jeder Engel, egal welche Sünden er auch begannen hat, darf sich mir anschließen und in den Himmel zurückkehren. Ich werde ihr Gott sein und sie das Heer des Herrn.«
»Wieso sollten wir dir folgen?«, fragte Hannah.
Metatron lachte. »Ganz ehrlich? Sieh dich mal um. Die Erde kennt ihr ja, auch der freie Wille ist euch jetzt bekannt, und jetzt frage ich - gefällt es euch? Ich meine, die Art wie ihr euch in Scharen Castiel angeschlossen habt, zeigt mir, dass ihr einen Anführer braucht. Ihr könnt gar nicht anders. Aber Cas, er ist nicht der, für den ihr ihn haltet. Er kommandiert Engel zum Sterben ab.«
Nach und nach versammelten sich die Engel um uns herum, zu Metatron und Castiel blickend.
»Und was ist mit deiner gestohlenen Gnade, Castiel? Hast du ihnen das erzählt? Wie sie sich langsam auflöst? Sie brennt aus, und das wird dein Ende sein.«
Castiel ließ schweigend den Kopf hängen.
»Und?«, fragte Metatron. »Hast du wohl nicht.«
Angespannte Stille.
»Ich bin nicht der Beste, aber der Beste, den ihr kriegen könnt«, meinte Metatron. »Falls ihr bei Castiel bleiben wollt, gut. Aber er hintergeht euch. Denn eines kann ich euch versichern - er interessiert sich ausschließlich für sich selbst und die drei Dumpfnasen da neben ihm. Ihr müsst euch entscheiden, aber entscheidet euch richtig.« Damit brach Metatron die Verbindung ab.
Die Engel sahen Castiel fassungslos, entsetzt und enttäuscht an.
»Er lügt«, sagte Cas sofort.
»Was deine Gnade angeht?«, fragte Hannah.
»Das ist kompliziert.«
»Also lügt er nicht.«
»Er hat euch angelogen, was alles andere angeht. Er -« Cas stockte.
Immer mehr Engel erhoben sich und kamen näher.
Verzweifelt wandte Cas sich an Hannah. »Du glaubst mir doch.«
»Ich möchte dir glauben, aber ich ... Wir brauchen Beweise.«
»Und welche?«
»Bestrafe die beiden.« Hannah nickte mir und Dean zu.
»Was?«, fragte ich.
»Sie haben Tessa getötet und damit gegen unsere Vorschriften verstoßen.«
»Ihr könnt mich mal kreuzweise«, zischte Dean und wollte gehen, doch wurde er sogleich von Engeln ergriffen.
»Jetzt wartet mal«, sagte Sam, und da wurden auch er und ich festgehalten.
»Dank dir herrscht Ordnung, Castiel«, meinte Hannah, »dafür haben wir dir Vertrauen geschenkt. Verspiel das nicht für zwei Menschen.«
»Ihr stellt euch über andere, weil ihr denkt, was besseres zu sein«, zischte ich. »Ihr seid hier der Abschaum, nicht ich oder Dean!«
Hannah sah nur zu Cas. »Das ist Gerechtigkeit.« Sie zog ein Engelsschwert und reichte es ihm.
Er hob das Schwert und blickte zu Dean, der ihn fassungslos anstarrte.
»Nein«, sagte der Engel im Trenchcoat auf einmal, »ich kann das nicht.«
Hannah nickte verstehend. »Lebewohl, Castiel.«
Schweigend zogen all die Engel ab. Sie verließen das Gebäude und ließen uns allein zurück.

Lebanon, Kansas

»Also, Dean«, sagte Sam, kaum hatten wir den Bunker betreten, »reden wir darüber, oder was?«
»Worüber denn?«
»Über die Klinge, du Idiot«, erklärte ich.
Ernst wandte sich der ältere Winchester uns zu. »Ja, ich hab' gelogen, aber ihr wart einfach zu naiv.«
Getroffen sah Sam ihn an. »Wow. Selbst für dich war das 'ne beschissene Entschuldigung.«
»Ich entschuldige mich doch gar nicht. Ich sag' euch, wie die Dinge ab jetzt laufen.«
»Dean, wir -«
»Nur die erste Klinge kann Metatron töten, und außer mir kann sie keiner benutzen.«
»Übertrag das Mal auf mich«, schlug ich vor. »Dann ist das Problem erledigt.«
»So einfach ist das nicht. Du musst auserwählt sein.«
Ich nickte verstehend. »Und auch wenn's anders wär', hättest du's nicht abgegeben.« Mit verschränkten Armen ging ich in den Nebenraum, wo Cas seine Sachen auf den Tisch stellte.
»Wie geht's dir?«, fragte ich ihn.
»Gut ... Sofern es jemanden in meinem Zustand gut gehen kann. Ich hoffe, ich hab' noch so viel Zeit, um eine Lösung zu finden, wie ich meine Kräfte zurückkriege ...«
Ich musterte ihn schweigend, dann warf ich meine Taschen neben seine.
»Du glaubst doch nicht wirklich, dass diese Bomberengel von mir sind ...«, setzte Cas an.
Ich seufzte. »Du hast gerade 'ne ganze Engelsarmee gegen mich und Dean getauscht, ich denke, was ich glaube, liegt auf der Hand.« Ich warf ihm ein leichtes Lächeln zu.
»Cas, Cat!«, brüllte Sam auf einmal und abrupt wandten wir uns um.
Gadreel stand vor den Brüdern neben den Kartentisch, die Hände beschwichtigend erhoben. »Ich bin nicht hier, um zu kämpfen. Ich habe darüber nachgedacht, was du gesagt hast, Castiel, und du hast recht - Metatron muss irgendwie aufgehalten werden.«
»Wieso sollten wir dir vertrauen?«, fragte Sam vorsichtig.
»Weil ich euch zu ihm bringen kann, deswegen. Ich weiß, wo Metatron ist. Ich weiß einfach alles. Ich weiß, dass diese Bomberengel«, Gadreel sah zu Cas, »es waren seine Leute, nicht deine.«
Mit finsterer Miene sahen wir ihn an. Vorsichtig ergriff ich den Griff des Engelsschwertes unter meiner Jacke.
»Ihr vertraut mir nicht, gut, das verstehe ich. Ich hab' Fehler gemacht. Aber habt ihr das nicht auch? Haben wir das nicht alle? Ihr solltet mir wenigstens eine Chance geben.«
Schweigen erfüllte die Runde, und wir tauschten stumme Blicke.
Da lief Dean auf Gadreel zu und hielt ihm sogar merkwürdigerweise die Hand hin. Der Engel schlug ein, Dean nickte, und da zückte er die erste Klinge, holte aus und verpasste Gadreel einen länglichen Schnitt quer über seine Brust. Wir rannten los und zogen Dean zurück, bevor er den Engel töten konnte. Der Winchester lehnte sich mit aller Kraft gegen unsere Griffe, und sein lautes Brüllen erfüllte den Bunker.

2767 Wörter

Ich werde heute die finalen Kapis posten. Es kommen nur noch eins und dann der Epilog :D

Was sagt ihr zu dem kleinen Gespräch zwischen Cat und Dean, als sie gefesselt waren?

Lost || Supernatural Staffel 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt