Kapitel 13

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~ I'm no angel

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~ I'm no angel. ~

Die Kugel bohrte sich in meinen Oberschenkel und schmerzerfüllt schrie ich auf. Meine Waffe entglitt meinem Griff und fiel zu Boden, während ich mit Tränen in den Augen die blutende Wunde hielt.
»Sag mal, bist du völlig übergeschnappt?«, brüllte ich und drückte meine Hände auf mein Bein, die sich sofort rot färbten.
»Oh, Gott, das tut mir so leid. Ich dachte, du wärst ein Dämon oder so ...« Der Mann steckte seine Waffe hastig weg und holte einen Verbandskasten hervor. »Setz dich. Ich muss die Kugel rausholen.«
»Ich wollt' nur reden, verdammt«, brachte ich hinter zusammengebissenen Zähnen hervor und ließ mich langsam auf einen Stuhl sinken.
»Wie gesagt, tut mir leid.« Er öffnete den Kasten und ergriff gezielt eine Zange vom Tisch. »Du hättest mich nicht so provozieren sollen.«
»Das nächste Mal sag ich, dass du mich mit Weihwasser bekippen sollst«, meinte ich. »Lieber nass als - ahh!«
Ich schrie voller Schmerzen auf, grell und spitz. Meine Fingernägel bohrten sich in den Stuhl, mein Herz pochte mir unnachgiebig bis zum Hals.
»Das war's«, sagte Jeremy und warf die Kugel auf den Tisch, dann zerriss er meine Hose und legte mir geschickt einen Druckverband um.
Ich war mir sicher, dass er es war. Alles stimmte mit dem Jeremy aus der Parallelwelt überein.
»Bist du Jäger?«, fragte ich ihn, als ich meinen Atemrhythmus halbwegs wieder unter Kontrolle hatte. Die Wunde pochte, ich versuchte es zu ignorieren.
Er erhob sich und wusch sich seine Hände unter dem Wasserhahn eines alten Waschbeckens.
»Woher kennst du meinen Namen?«, wollte er wissen, ohne auf meine Frage einzugehen.
Stöhnend drückte ich mich aus dem Stuhl und hob meine Waffe vom Boden auf. »Lange Geschichte, und du würdest es nicht glauben.«
Jeremy lachte. »Ich hab' schon vieles gesehen. Deins wird es nicht toppen.«
»Nicht so viel wie ich«, gab ich zurück und steckte meine Waffe in den Gürtel. »Sagen wir einfach, ich hatte eine Eingebung.«
»Eine Eingebung?«, fragte Jeremy ungläubig.
»Eine Art Nahtoderfahrung. Aber mehr brauchst du nicht wissen.«
Der Mann trocknete seine Hände am Handtuch ab und wandte sich mir zu. »Dann weißt du auch, dass ich Davids und Jennas Sohn bin?«
Ich nickte. »Mich würde aber interessieren, warum ich nie von dir erfahren habe.«
»Weil niemand wusste, dass ich existiere«, gab Jeremy zurück. »Und ich wusste auch nicht, dass ich adoptiert wurde. Erst vor ein paar Jahren hat man es mir erzählt.«
»Aber warum? Warum haben Jenna und David dich weggegeben?«
Jeremy lachte. »Lange Geschichte.«
Er sprach nicht weiter, und genervt funkelte ich ihn an.
Der Mann seufzte. »Als du fünf warst, war Jenna für lange Zeit auf Geschäftsreise. Sie hat einen anderen Mann kennengelernt und mit ihm geschlafen, und dann war sie schwanger. Sie dachte, das Kind wäre von ihm. Keine Ahnung, was sie sich gedacht hatte, doch aus Angst vor Davids Reaktion gab sie mich zur Adoption frei. Sie hatte es irgendwie geschafft, die Schwangerschaft vor David geheimzuhalten. Das Dumme war nur, dass ich Davids und ihr leiblicher Sohn war.«
Perplex starrte ich ihn an - was für eine merkwürdige Geschichte. »Woher weißt du das? Jenna ist tot. Sie kann's dir nicht erzählt haben.«
»Nachdem man mir sagte, dass ich adoptiert wäre, suchte ich nach meinen Eltern. Ich fand nur Informationen zu meiner Mutter, den Vater hatte sie nie angegeben. Sie war tot, doch erfuhr ich, wo sie wohnte. Ich suchte das Haus auf, brach ein und fand alte Tagebücher, in denen sie alles festgehalten hatte. Ich wollte wissen, wer mein Vater war, weswegen ich einen DNA-Test machen ließ, und ich fand heraus, dass es David war.
Mehrere Male war ich in dem Haus, um mehr Informationen über meine Familie herauszufinden, bis mir schließlich auffiel, dass einige Seiten in dem Davids Notizbuch neu waren. Erst konnte ich nicht glauben, dass er noch am Leben war, doch was er dort schrieb, war weitaus schlimmer. Er ein Vampir? Es klang wie ein schlechter Scherz. Dennoch wollte ich den Versuch wagen, ihn aufzusuchen, und mithilfe einiger Tricks fand ich ihn schließlich hier.«
Tief atmete ich durch. »Wow. Okay ...« Mir dröhnte der Schädel von all den Informationen, und fassungslos fuhr ich mir mit der Hand übers Gesicht. Ich wusste gar nicht, was ich schlimmer finden sollte - dass Jeremy wirklich existierte und ich dies durch meinen Beinahe-Tod erfahren hatte oder wie verzwickt meine ganze Familiengeschichte war.
Im Moment wünschte ich mir wieder mein sorgloses Leben herbei.
»Dann weißt du auch über mich Bescheid?«, fragte ich.
Jeremy nickte. »Ja.«
Ich seufzte. »Gut. Status-Update - ich bin kein Engel mehr.« Jeremy öffnete den Mund, doch ich kam ihm zuvor. »Frag nicht. Es ist kompliziert.«
»Okay, ich frag nicht.«
Jeremy musterte mich schweigend, ich ihn ebenso - und je mehr Zeit verstrich, desto seltsamer wurde es.
»Es ist grad ziemlich merkwürdig«, bemerkte er irgendwann.
»Ja, du hast recht.«
»Aber es ist auch irgendwie lustig.« Er begann zu grinsen. »Die erste Begegnung und ich schieß dir ins Bein.«
Auch ich musste schmunzeln. »Eigentlich müsste ich dir jetzt auch ins Bein schießen, oder? Dann wären wir quitt.«
»Ne, lass mal. Kann darauf verzichten.« Er zwinkerte schelmisch und ich lachte auf.
Es war tatsächlich merkwürdig. Obwohl wir uns noch nie gesehen hatten, schien es, als würden wir uns schon ewig kennen.
»Wo ist David?«, fragte ich irgendwann.
»Muss irgendwas erledigen.«
Ich nickte verstehend.
Mein Bein begann zu schmerzen, und ich ließ mich zurück auf den Stuhl sinken. »Wie viel weißt du? Von dem Übernatürlichen und dieser Welt?«
»So viel, wie David weiß«, meinte Jeremy und setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber.
Ich antwortete nicht.
»Und deine Eltern? Hast du schon Anzeichen von ihnen?«
Ich sah auf. »David und Jenna sind meine Eltern - und daran wird sich niemals etwas ändern.«
Er hatte einen wunden Punkt getroffen, einen sehr wunden. Ich wollte nicht über meine Eltern reden oder an sie denken. Wie oft musste ich in der Zeit, in der ich zurück war, an die Frau denken, die meine Mutter war. Anscheinend. Ich wusste es nicht. Doch da ich Jeremy vor mir sah, wusste ich, dass sie es gewesen war, dort, in dem anderen Universum oder an der Forte zum Tod.
Das Ganze wuchs mir über den Kopf, alles, wirklich alles. Ich brauchte jemanden zum Reden, ich musste mit jemanden darüber reden, doch war das gar nicht so einfach.

1041 Wörter

Chapter two.

Es freut mich sehr, dass es euch freut, dass ich diese Lesenacht mache ❤😰 ich hab so was auch schon voll lange nicht mehr bei einer Ff gemacht. Ist, glaube, zwei Jahre her xD

Wie findet ihr Cat und Jeremy? Ich mag die beiden ❤

Und die ganze Sache mit Jenna find ich etwas bizarr xD wahrscheinlich mache ich daraus noch eine andere Theorie, wenn ich irgendwann das Spin-Off schreibe.

Bis nachher ✌

Lost || Supernatural Staffel 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt