Kapitel 8

658 50 36
                                    

Ich hielt das Auto direkt auf der Brücke und stieg aus

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich hielt das Auto direkt auf der Brücke und stieg aus. Dieser Ort hatte zwei Bedeutungen für mich; Dean und ich hatten uns hier zum ersten Mal geküsst, und meine Mutter war hier zu Tode gekommen. Laut Jenna, laut alten Zeitungsausschnitten, laut allem aus dem Jahr 1983, was im Zusammenhang mit dem Unfall stand. Doch anscheinend war alles gelogen. Alles war gefälscht.
Und nun stand ich hier, und ich wusste nicht mal, wieso. Reine Intuition, nahm ich an.
Ich trat an die steinige Brüstung heran, ganz langsam, und vorsichtig und zögernd warf ich einen Blick über sie hinab in die Tiefe. Der Fluss rauschte leise vor sich hin. Der leichte Wind hinterließ kaum merkliche Wellen auf der schwarzen Oberfläche.
»Ich wusste, dass du kommen würdest«, erklang auf einmal eine Stimme neben mir.
Ich wirbelte herum. Mein Atem stockte.
»Mum?«, fragte ich zögerlich.
Die braunhaarige Frau mit den braunen Augen lächelte und hob ihre Hand, die sie auf meine Wange legte. Bei der Berührung sog ich scharf die Luft ein und schloss die Augen.
»Ich bin so stolz auf dich«, flüsterte die Frau.
Ich atmete tief durch, dann zuckte ich zurück und riss mich entschlossen von ihr los. »Nein«, sagte ich und schüttelte wild mit Tränen in den Augen den Kopf. »Du bist nicht real.«
Ihr Schweigen und ihr mitleidiges Lächeln bestätigte meine Aussage, und das ließ mein Herz schmerzlich verkrampfen.
»Du bist tot«, meinte ich, als sie weiterhin nichts sagte, immer noch in der Hoffnung, dass sie es abstritt.
»Ich liebe dich, Catherine«, sagte sie auf einmal. »Das werde ich immer. Und ich bin so stolz auf dich. Was du aus deinem Leben gemacht hast, wie du all das meisterst. Und mir tut es leid. Alles. Meinetwegen musst du dieses grauenvollen Leben leben.«
»Du hast mich im Stich gelassen«, sagte ich mit zittriger Stimme. »Du hast mich in diese Welt gesetzt und zurückgelassen. Du hättest bei mir sein sollen. Wir hätten das zusammen durchstehen müssen.« Ich schüttelte den Kopf. »Wieso hat er uns das angetan? Wieso ... Mein Vater ... Ich würde ...« Ich lachte verzweifelt auf. »Ich würde ihn am liebsten anschreien, aber ich weiß ja nicht mal seinen Namen. Selbst zu dir spüre ich mehr Verbindung. Ist das nicht komisch? Immerhin seh' ich dich gerade zum ersten Mal vor mir.«
»Dein Vater«, sagte meine Mutter, »war ein unglaublicher Mann. Er wusste, was geschehen würde. Er war sich dessen vollkommen sicher, und ich mir auch, aber das hat mich nicht daran gehindert, ihn zu lieben.«
Ich sah sie mit Tränen in den Augen an. »Wie war sein Name? Wer war es?«
Luzifer, Gabriel, Michael oder Raphael. Das waren die einzigen Namen, die in diesem Moment durch meinen Kopf schwirrten, und ich hatte Angst, unheimliche Angst vor der Antwort.
»Catherine, verdammt!«, erklang auf einmal Deans eindringliche Stimme in meinem Kopf. »Du musst aufwachen! Wach auf! Ich will dich nicht verlieren. Wir wollen dich nicht verlieren.«
Er verstummte, und ich kehrte zurück in die vor mir liegende Welt. Perplex schüttelte ich den Kopf und starrte nach vorn, und da fiel mir auf, dass meine Mutter verschwunden war. Erschrocken sah ich mich um, doch sie war tatsächlich nicht mehr da.
Ich muss hier raus.

Der Dean aus diesem Universum hatte mich bereits unzählige Male angerufen. Nie war ich rangegangen. Ich brauchte Ruhe und Zeit, um mich zu sammeln und zu fassen und einen Weg zu finden, aus diesem, was auch immer das hier war, zu entkommen.
Ich hatte mir irgendwo in der Stadt ein Café gesucht und ging dort jede Möglichkeit durch, die mir in den Sinn kam.
Ich saß draußen, um mich herum befanden sich einige Menschen, die in Seelenruhe zu zweit oder allein einen Kaffee tranken. Genau wie ich. Nur dass ich nicht erfüllt war, von Ruhe, sondern von Stress und Verzweiflung.
Auf einmal kam eine Windböe auf und riss meine Notizen, die ich nicht mit einem Gewicht vorm Davonfliegen geschützt hatte, unnachgiebig vom Tisch.
»Verdammt!«, fluchte ich, und sprang abrupt auf. Schnell rannte ich den Blättern hinterher, und beinahe landeten sie in einer Pfütze, doch standen auf ihnen auf einmal zwei alte Turnschuhe und hielten sie fest. Verwundert blickte ich auf. Zwei blaue Augen starrten mir entgegen, und ein Lächeln erschien auf dem bärtigen Gesicht.
»Chuck?«, rief ich ungläubig.
»Hallo, Cat«, gab er freundlich zurück. Sein Blick fiel auf meine Blätter und sofort hob er diese auf. »Ich denke, die gehören dir.«
Entsetzt nahm ich sie entgegen. »Was ... Wie? Bist du tot?«
Chuck lachte. »Nein, ich glaube nicht. Ich hoffe es zumindest.«
»Was, also, tust du hier? Du stehst in keinerlei Verbindung zu mir und meinem Leben.«
»Ich bin ein Prophet.«
Abrupt hob ich den Finger und deutete auf ihn. »Darüber wollt' ich unbedingt mit dir sprechen. Du kannst kein Prophet sein, denn Kevin ist der Prophet, und es kann nur ein Prophet zur selben Zeit bestehen. Und weißt du, was lustig ist? Die Engel kennen alle Namen aller vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Propheten. Du standest nicht auf ihrer Liste. Also. Entweder du bist tot und warst vor Kevin Prophet, was den Erzengelschutz erklären würde, oder du bist gar kein Prophet.«
Chuck starrte mich an. Erst jetzt fiel mir auf, dass er sich in seiner Art vollkommen geändert hatte. Er wirkte nicht mehr so ängstlich und kindlich. Und er stank nicht mehr nach Alkohol.
»Ich kannte deine Mutter«, sagte Chuck auf einmal. »Auch da draußen, nicht nur hier.«
»Was ist hier?«, fragte ich, und ich hatte Angst vor der Antwort.
»Du stirbst, Catherine. Ein Teil von dir zumindest. Doch da du weder an diesen noch an dich geglaubt hast, befindest du dich nun auf einem gefährlichen Weg. Das hier ist die Forte vor dem Tod. Für jeden sieht sie anders aus. Bobby hatte all seine Erinnerungen noch einmal durchlebt, du lebst ein Leben, was du dir in deinem tiefsten Innern wünschst. Ein Leben ohne das Übernatürliche. So hätte dein Leben ausgesehen ohne Engel und Dämonen. Auf dir, Sam und Dean lastet kein Vermächtsnis mehr, kein Schicksal. Ihr seid frei und führt ein gewöhnliches Leben.«
Ich starrte ihn nur an. Fassungslos. »Woher weißt du das alles?«
Chuck lächelte nur geheimnisvoll, dann hob er die Hand und schnippste.
Auf einmal befand ich mich im Flur meines Hauses. Schock, Fassungslosigkeit, Verwirrung - all das, und die Planlosigkeit, ließ mich dort wie eine Statue stehen, bis Dean in den Flur trat.
»Wo, zum Teufel, warst du?«, verlangte er sauer zu wissen. Wer konnte es ihm verübeln? Es war ja bereits früher Abend.
Jake erschien hinter ihm, der mir einen hasserfüllten Blick zuwarf und dann nach oben ging.
»Ich hab' Antworten gesucht, okay?«, gab ich genervt zurück.
»Antworten? Was für Antworten? Wovon sprichst du?« Er baute sich vor mir auf, finster blickend und die Arme vor der Brust verschränkt.
»Dean, das alles hier«, ich deutete eine kreisförmige Bewegung an, »ist nicht real. Du bist nicht real. Du kannst mir also weder irgendwelche Mutterpflichten aufzwängen noch mich für irgendetwas verurteilen.«
»Ach, ja?« Der Mann trat einen Schritt auf mich zu. »Weißt du, wonach das Ganze hier für mich aussieht? Als wärst du komplett durchgedreht. Dir geht es doch nicht ernsthaft gut!«
Ich lachte. »Weißt du, wem es hier nicht gut geht? Dir! Du ein verdammter Vater? Ich bitte dich. Du bist Jäger! Das alles hier würde niemals wirklich existieren, weil das wahre Leben anders aussieht. Also, bitte, du kannst mich nicht aufhalten, einen Weg hier raus zu finden.«
Ich wollte an ihm vorbeilaufen, doch hielt er mich mit einer abrupten Bewegung fest.
»Bist du dir da sicher?«, fragte er. Ein heimtückiges Grinsen erschien auf seinem Gesicht, und verwirrt stolperte ich zurück.
»Was zum -«, setzte ich an, doch wurde ich sofort unterbrochen.
»Denkst du wirklich, wir lassen dich einfach gegen?«
Ich wollte fragen, wen er mit wir meinte, aber auf einmal erschien meine ganze Familie im Haus - Jenna, David, Bobby, Sam, Jess, Mary, John, Jer, Jake, sogar Neil; und alle trugen nicht gerade das freundlichste Lächeln.
»Du musst dich entscheiden, Catherine«, sagte Dean, und ich wandte mich ihm zu. »Führe hier das Leben, was du immer wolltest, oder geh zurück und sieh dem Bösen direkt ins Gesicht.«
Schlagartig wurden seine Augen schwarz, und ich schreckte auf.

1356 Wörter

Ich dachte mir, da ich bald Ferien habe, veröffentliche ich heute noch ein Kapi ^^

Außerdem hab ich grad Staffel 13 Folge 1 gesehen und bin wieder voll in der Spn-Phase xD

Wer hat die Folge noch gesehen? (SPOILER BITTE MARKIEREN)

Nun zu dem Kapi:

Was sagt ihr dazu? Vor allem zu dem letzten Satz? (Ist eine kleine Verlinkung auf spätere Ereignisse)

Was haltet ihr von Chucks Erscheinen?

Und von der Mutter?

Bzw generell von allem xD

Bombadiert die Kommis voll. Bin gespannt auf eure Meinung/Theorien ❤

Lost || Supernatural Staffel 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt