Kapitel 17

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~ Hello, Kitty-Cat

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~ Hello, Kitty-Cat. ~

Es knallte. Die Kugel bohrte sich in die Scheibe. Mitten in den Bauch. Die nächste. Kopf. Die letzte. Herz. Tot. Vollkommen. Dreimal.
Ich war menschlich, und das bedeutete, dass ich mein Leben auch so führen musste. Und überleben konnte ich auch nur auf menschlichem Wege. Ich betrauerte es nicht. Irgendwie war ich auch froh, dass der Engel in mir verkohlt war, und ich hoffte, dass er nie wieder zurückkommen würde. Das einzige, wovor ich Angst hatte, war, dass der Dämon nun leichter hervorkam. Aber es gab einen Trick. Selbstbeherrschung.
Sam und Dean waren für drei Tage unterwegs gewesen, um irgendeinen Thinman zu bekämpfen. Ich war froh, dass sie wenigstens versuchten, miteinander auszukommen.
Als sie wiederkamen, schienen sie mehr zusammengewachsen zu sein, was mich freute. Wirklich. Doch die beiden schlossen mich aus. Sie hatten Geheimnisse vor mir. Dean tat es zumindest, denn jedes Mal, wenn ich den Hauptraum betrat, war er der erste, der den Laptop zuschlug. Nicht zu fassen, dass wir in einem anderen Leben verheiratet gewesen wären.
Dann, plötzlich, verschwanden die Brüder wieder. Für knappe sechs Tage. Es ging um Crowley, anscheinend brauchte er unsere Hilfe, weil er sich in die Scheiße geritten hatte, und ich hätte mitkommen können, doch ging es erstens um Crowley und zweitens war Dean es, der mich offensichtlich nicht dabei haben wollte. Was für ein verdammtes Riesenbaby.
»Warum hat der Kerl mein Gesicht?«, erklang auf einmal Deans Stimme in meinem Rücken. Er war anscheinend zurück von seinem Tripp.
»Dann ist meine Wahrscheinlichkeit, zu treffen, größer«, gab ich hinter zusammengerissenen Zähnen zurück und erhob erneut die nachgeladene Waffe. Ich wollte sie gerade entsichern, als Dean sie ergriff und sie runterdrückte. Ich hielt sie jedoch fest, packte seinen Arm und schob seinen karierten Ärmel hoch.
»Ich weiß, was dieses Mal bedeutet«, sagte ich mit einem finsteren Blick auf die rote Brandnarbe.
Dean trat zurück, schob den Ärmel zurück und sah mich wortlos an, während ich meine Waffe wegsteckte und mich von der Schießanlage abwandte.
»Ich hab' euren Internetverlauf durchsucht und eure Notizen gefunden. Nicht gerade eine gute Idee, seine Sachen im Wäschekorb zu verstecken, wenn die Frau die Wäsche zusammenlegen will«, meinte ich und erwiderte Deans Blick finster. »Das Kainsmal. Die Quelle der Macht der ersten Klinge. Wer es trägt, ist würdig, die Klinge zu tragen und zu führen. Es gehörte Kain, nachdem Luzifer es ihm gegeben hatte. Kain vernichtete damit die Ritter der Hölle, die er zuvor ausgebildet hatte. Alle, bis auf Abaddon. Und du trägst es, damit du sie töten kannst. Deswegen warst du mit Crowley unterwegs, ihr habt Kain gesucht.« Ich trat langsam auf ihn zu. »Und all das erfahre ich durch einen Haufen Notizen und das Internet. Nicht durch dich, nicht durch Sam. Durch verdammte Notizen, die du vor mir versteckt hast.«
Dean stand nur da. Schweigend. Und er schien auch nicht, sich entschuldigen zu wollen.
»Ich bin nicht der einzige, der Geheimnisse hat«, meinte Dean auf einmal.
»Komm jetzt nicht auf mich zurück«, zischte ich. »Es geht um dich, und darum, dass du so etwas wichtiges vor mir verschwiegen hast. Du hast es selbst Sam erzählt. Sam, auf den du sauer warst. Den du wochenlang allein gelassen hast. Du hast mit Crowley zusammengearbeitet. Mit dem König der Hölle. Und nicht einmal, nicht ein einziges Mal, hast du mich eingeweiht und gefragt, was ich davon halte. An welchem Punkt sind wir gerade? Was ist das hier? Wieso werde ich von euch so ausgeschlossen und allein gelassen? Weil ich eine Frau bin? Weil ich nur noch ein Mensch und schwach bin?«
Dean hob den Kopf und sah mir mit einem festen Blick in die Augen. »Weil du nicht mehr bei der Sache bist. Du bist mit deinem Kopf ganz woanders. Wie oft warst du unterwegs, ohne es uns, ohne es mir zu sagen? Wie oft schließt du dich in deinem Zimmer ein und bleibst dort für Stunden? Wie oft hast du darauf verzichtet, bei einem Fall mitzukommen? Das ist der Grund, warum ich dich nicht eingeweiht habe. Du bist kein richtiger Jäger mehr, seitdem du zurück bist. Ja, du hast recht, du bist nur noch eine Frau mit Geheimnissen.«
Ich starrte ihn an. Fassungslos. Das hatte gesessen.
Ich war nur noch eine Frau.
»Also. Es ist mir egal, dass du sauer auf mich bist, denn ich bin auch über so vieles sauer. Ich bin wütend. Komm mir noch einmal damit, ich würde etwas vor dir zu Unrecht verheimlichen, und ich zeige dir, was du so alles tust.«
Seine Miene war finster, voller Hass und Wut. Schon lange, wenn nicht sogar noch nie, hatte ich so was bei ihm gesehen. Und als er dann wegging, stand ich nur da. Fassungslos. Ungläubig. Bewegungsunfähig. Was war mit ihm geschehen?

Wenige Tage später fuhr Sam zu einem Fall, jedoch nicht, ohne mir vorher zu sagen, dass ich auf Dean aufpassen sollte. War gar nicht so einfach, denn der ältere Winchester war unglaublich wütend auf mich.
An dem Abend, an dem Sam aufgebrochen war, verschwand Dean plötzlich. Ich verfolgte ihn zu einer Bar, wo er ein Bier nach dem anderen trank. Ich saß in einer dunklen Ecke und beobachtete ihn. Irgendwann wurde er angerufen. Wahrscheinlich Sam. Ich schrieb dem jüngeren Winchester, wo sich sein Bruder befand, und meinte, dass ich alles unter Kontrolle hätte.
Doch dann kam Crowley. Im Anzug, aufrechte Haltung - wie eh und je. Er bemerkte mich nicht, und ich beobachtete die beiden weiter. Still und im Geheimen. Dean spielte Billard, Crowley textete ihn zu.
Sam hatte mir erzählt, was zuvor geschehen war, als sie Crowley angeblich gerettet hatten. Hatten sie auch irgendwie - er war abhängig vom Menschenblut geworden -, doch in Wirklichkeit ging es darum, dass die Winchesters und der Dämon nach der ersten Klinge suchten, die sie bei einem Magnus, einem verstoßenden Mann der Schriften gefunden hatten. Mit Zaubern hatte er sich jung halten können, und er wollte Dean seinem Zoo aus übernatürlichen Wesen hinzufügen, hätte Dean ihm nicht vorher den Kopf abgeschlagen, was eigentlich nicht schlimm war, wäre es nicht mit der Klinge gewesen und wäre nicht der Moment gewesen, dass Dean sie beinahe nicht mehr loslassen wollte.
Und für mich sah es nun so aus, als wäre er abhängig davon, denn seine Finger zitterten, die Flaschen mit dem Hochprozentigen im Bunker waren leer und die Anzahl der Biere hier in der Kneipe war groß.
Crowley hatte allerdings die Klinge, was bedeutete, dass Dean so seinem Drang nicht nachgehen konnte. Deswegen wahrscheinlich der Alkohol.
Dean und Crowley sprachen ununterbrochen, oder besser, Crowley sprach ununterbrochen, Dean fuhr ihn jedes Mal an. Irgendwann ging Crowley zur Toilette, und ein anderer Jäger, der neben Dean gesessen hatte, wollte ihm folgen, um ihn zu töten, doch hielt Dean ihn zurück. Kaum hatte er es geschafft, den Jäger zu vertreiben, klopfte er gegen die Klotür und wies Crowley an, sich zu beeilen. Dann gingen die beiden nach draußen.
Ich bezahlte, zog die Kapuze meines Pullis über und folgte ihnen. Ich beobachtete die beiden aus dem Schatten einer Seitengasse heraus. Die beiden sprachen nur kurz miteinander, dann ging Dean davon. Merkwürdigerweise trat in diesem Moment der Jäger neben Crowley, der mit dem König der Hölle sprach, und beim genaueren Hinsehen erkannte ich das Paar schwarzer Augen. Dämon.
Verdammt.
Ich löste mich aus dem Schatten und lief die Straße hinunter, Dean hinterher, in dem Moment, als Crowley nicht hinsah. Ich beschleunigte meinen Schritt, damit ich den Winchester noch einholen konnte, als auf einmal Crowley vor mir stand.
»Hallo, Kitty-Cat«, begrüßte er mich und ein breites Lächeln erschien auf seinem bärtigen Gesicht.

1251 Wörter

Kein all zu spannendes Kapi, aber ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat.

Was, denkt ihr, wird Crowley tun?

Und was haltet ihr von Deans Reaktion? Vielleicht wisst ihr ja, woran das liegt ^^

Danke für über 1.3k Reads und die ganzen Kommentare. Ihr seid echt der Hammer ❤

Ich werde morgen wahrscheinlich noch eine Lesenacht machen und dann noch an einem anderen Tag, da ich das Ende bald geschrieben habe. Es kann sein, dass das Buch das kürzeste von allen wird, aber ich hoffe, dass ist nicht all zu schlimm (es werden ja noch mehr folgen xD)

Lost || Supernatural Staffel 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt