Kapitel 19

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Jody Mills rief uns zu sich nach Sioux Falls, aufgrund eines ungewöhnlichen Falls

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Jody Mills rief uns zu sich nach Sioux Falls, aufgrund eines ungewöhnlichen Falls. Wir waren schon lange nicht mehr in dieser Gegend gewesen, und kaum hatten wir die Stadtgrenze überfahren, musste ich an Bobbys abgebranntem Haus denken. Die Erinnerung an den Mann war wie ein Stich ins Herz, weswegen ich sie sogleich verdrängte.
»Hey, Jungs, Cat, schön, euch zu sehen«, begrüßte uns der Sheriff auf dem Parkplatz.
Es regnete. Ein leichter Film hatte sich über ihre Uniform gezogen.
»Jody«, sagte Sam erfreut. »Was macht die Schulter?« Er spielte auf den Angriff der Leviathane an vor einigen Jahren.
»Tut nur weh, wenn's regnet«, scherzte die Frau. »Und wie geht's euch dreien?«
»Blendend«, meinte Dean.
»Na ja, es geht so«, sagte Sam.
Ich nickte nur. »Gut.«
»Das Gefühl kenn' ich.«
»Also, was hast du für uns?«, wollte Dean wissen.
Jody öffnete den Kofferraum ihres Autos und zeigte uns die Überreste eines Vampirs.
»Ich weiß nicht, Sammy«, sagte Dean, als der Sheriff den Kofferraum schloss, »Jody scheint unsere Hilfe nicht mehr zu brauchen.«
»Oh, Sie werden zu schnell erwachsen«, scherzte Sam.
»Ja, lacht nur, ihr Witzbolde«, sagte Jody mit ernster Stimme. »Wo der herkommt, gibt's noch mehr. Letzte Nacht haben meine Leute eine Ausreißerin inhaftiert. Sie hatte keinen Ausweis dabei, gar nichts, nur ein altes Busticket aus Nebraska. Keine Ahnung, wer sie ist. Sie hat nicht mal ihren Namen gesagt. Das Mädchen ist praktisch verwahrlost, hat null Marnieren. Hat mir nicht mal gedankt, dass ich sie gerettet hab'. Jedenfalls ... dieser Kerl hier wollte sie um jeden Preis kriegen, und dann sagte er noch, dass all die anderen sie genauso sehr haben wollen wie er.«
»Das wird ein Nest sein«, sagte Sam.
»Ein Nest?«, wiederholte Jody ungläubig. »Ich nehme an, das wird nicht halb so kuschlig sein, wie es klingt.«
Die Winchesters schüttelten den Kopf.
»Könnten wir mit dem Mädchen reden?«, fragte ich.
Jody nickte. »Natürlich. Ich bring euch zu ihr.«
Sie holte das Mädchen in der Zelle und brachte sie in den Verhörraum, wo Sam mit einem Wattestäbchen in ihrem Mund nach Reißzähnen suchte.
»Wilson und Fisher? Wenn Sie vom FBI sind, bin ich Taylor Swift«, meinte sie. »Das war keine DNA-Untersuchung, Sie haben nach Fangzähnen gesucht. Sie sind Jäger.«
»Gut, die Kleine«, sagte ich und richtete mich vom Fensterbrett auf.
»Nennen Sie mich nicht Kleine«, zischte das Mädchen. »Oder Sie kriegen meine Faust in Ihrem hübschen Gesicht zu spüren.«
Verblüfft sah ich sie an.
Sie ist so unhöflich ...
»Und du bist noch am Leben, weil dieser Jäger den Sheriff trainiert haben«, sagte Dean. »Als erstes solltest du dich vielleicht bedanken.«
Sie sah uns kurz an, dann ließ sie schweigend den Kopf sinken.
»Also, was für ein Verhältnis hattest du zu diesem Vampir?«, verlangte Dean zu wissen. »Was macht dich so besonders?« Sie schwieg weiterhin. »Gibt's hier ein Nest?«
Das Mädchen antwortete immer noch nicht, und da beugte ich mich abrupt zu ihr hinunter und schlug mit voller Wucht auf den Tisch. »Ich würd' dir raten, uns die Wahrheit zu erzählen, denn ich bezweifle, dass du meine Methoden kennenlernen willst.«
»Cat, hey!« Sam zog mich zurück. »Was soll das?«
Bevor ich antworten konnte, öffnete sich die Tür und Jody trat ein. »Entschuldige, wenn ich unterbreche. Wir haben einen Treffer bei der DNA.«
Ich wandte mich von dem Mädchen ab, welches mich finster anfunklete. Keine Ahnung, was gerade in mich gefallen war. Meine Reaktion war wie von selbst gekommen.
Wir folgten dem Sheriff nach draußen, wo sie uns ein Verschwunden-Bild von einem kleinen Mädchen zeigte.
»Annie Jones ist 2006 laut Berichten außerhalb von Kenosha entführt worden«, erklärte Jody. »Sie ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Es gibt keine lebende Verwandtschaft mehr. Denkt ihr, die Vampire haben sie entführt?«
»Kein Mensch lebt acht Jahre mit Vampiren zusammen, ohne getötet oder verwandelt zu werden«, meinte Dean.
»Ihr seid ja die Experten, aber dieser Vampir hat sich sehr vertraulich mit dem Mädchen unterhalten.«
»Jody hat recht«, sagte Sam. »Sie hat Wundmale am Hals, Beißmale, aber sie sind schon vernarbt, als ob sie über mehrere Jahre entstanden wären.«
»Dann ist sie 'ne Blutssklavin«, warf Dean ein und wandte sich dann an die verwirrte Jody. »Das kennen wir schon. Vampire halten Menschen wie Haustiere, menschliche Futterbeutel. Manchmal sind diese Sklaven -«
»- den Kidnappern ergeben«, beendete Sam.
Ich schlug in die Hände. »Na gut. Dann lasst uns dieses Nest suchen und es ausräuchern, bevor sie uns zuvorkommen und ihren Trinkbeutel zurückholen wollen.«
»Du bleibst hier«, sagte Sam, bevor ich zurück zu Annie gehen konnte, um sie weiter auszufragen. »Wir reden mit ihr.«
Ich konnte nicht mal etwas erwidern, denn da liefen die Jungs bereits los und betraten den Verhörraum. Selbst Jody ging mit ihnen herein, während ich draußen warten musste.
Irgendwas stimmte nicht mit mir. Das spürte ich. Es war Wut und Verzweiflung, was mich leitete, weil ich mit niemanden wirklich reden konnte. Ich hatte Sam von den Geschehnissen in der anderen Welt erzählt, doch er hatte versucht, mir einzureden, dass nichts davon real gewesen war. Es war nur mein Unterbewusstsein gewesen, welches mich geleitet hatte. Ich war da anderer Meinung.
Die Sache mit meiner Mutter, dass sie mich mit dem Wissen in die Welt gesetzt hatte, dass ich kein normales Kind war, machte mich wütend. Nicht einmal das Verbrennen der Notizen hatte diese Wut stillen können.
Wer auch mein Vater war, ich hasste ihn, denn er hatte mich, ebenso wie Mary Johnson, allein gelassen.
Und Gott - falls es da draußen überhaupt einen Gott gab -, ihn hasste ich auch. Weil er mit ansah, was hier vor sich ging.
Die ganze Sache wuchs mir über den Kopf. Ich hatte das Gefühl, nicht einmal richtig atmen zu können, so sehr erdrückte es mich. Und darüber reden? Mit Dean, zum Beispiel? Das war gar nicht so einfach, denn war er immer noch darauf fixiert, Abaddon zu töten. Zudem konnte ich ihn nicht einmal ansehen, ohne an Crowleys Worte zu denken, dass er für mich und Dean etwas plante. Crowley hatte recht - Dean davon zu erzählen, würde mir nichts bringen.
Und Cas? Der war damit beschäftigt, was auch immer zu tun.
Ich hatte niemanden. Nicht wirklich. Und wir hatten so viel zu tun, dass wir nicht einmal die Zeit dafür hatten, kurz durchzuatmen.
»Was mich wundert, ist der Name«, sagte Jody, als sie mit den Winchesters wieder herauskam. »Annie und Alex - das ähnelt sich doch so sehr. Wieso haben sie den geändert?«
Sam, der vor dem Computer saß, atmete tief durch. »Gut. Laut dem Ticket ist Alex in O'Neill, Nebraska in den Bus gestiegen, stimmt's?«
Jody nickte.
»Wir brauchen ein konkretes Ziel. Aber die Stadt ist nicht groß. Es gibt keine Höhlen oder andere übernatürliche Verstecke.«
»Dann suchen wir eben auf gut Glück«, meinte Dean.
»Oder wir holen uns einen Experten auf diesem Fachgebiet«, sagte Sam und sah zu mir.
Verwirrt runzelte ich die Stirn. »Was, ich?«

1133 Wörter

So viel kann ich verraten: Nicht Cat ist der Experte. Wer wird es dann sein?

Wer von euch mag Alex?

Und Jody?

Lost || Supernatural Staffel 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt