Kapitel 9

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~ And I live

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~ And I live. ~

Ich schnappte nach Luft, und es fühlte sich an, als würde ich zum ersten Mal wieder atmen. Benommen sah ich mich um. Das Licht blendete mich. Ich stöhnte auf und kniff die Augen zusammen.
»Ein Arzt! Schnell!«, hörte ich die laute, panische Stimme eines Mannes. »Ein Arzt, verdammt!«
Dean ...
Erst jetzt bemerkte ich die ganzen Geräte an mir, und ohne zu zögern, wenn auch mit zittrigen Händen, riss ich die Katheter und das Beatmungsgerät von mir.
Die Tür wurde aufgerissen. Ich versuchte, mich aufzurichten, doch sogleich wurde ich zurückgedrückt.
»Cat, nein, bleib liegen«, sagte Dean. »Oh, Gott.«
Ich erfasste seine grünen Augen. Sein bleiches, vollkommen fertig aussehendes Gesicht schwebte über meinem. Ich wollte etwas sagen, doch verließen nur unverständliche Worte meinen Mund.
Der Arzt erschien auf der anderen Seite. Er sagte irgendetwas, doch hörte ich ihm nicht zu. Mein Blick lag lediglich auf Dean, der mich weiterhin ängstlich anstarrte. Zitternd ergriff ich seine Hand. Zunächst wirkte er überrascht, aber als er mein leichtes Lächeln sah, erschien auch eines auf seinen Lippen.
»Ich ... habe dich gehört«, flüsterte ich, während Tränen meine Wange hinunterliefen. Ich wandte meinen Blick ab und starrte die Decke an.
Ich war zurück. Zurück in der realen Welt.

Lebanon, Kansas

Ich stocherte mit der Gabel im Essen herum, ohne Anstalten zu machen, davon etwas zu essen.
Irgendwann seufzte ich genervt auf. »Ich krieg keinen Bissen runter, wenn du mich die ganze Zeit anstarrst.«
Dean räusperte sich verlegen und wandte seinen Blick ab.
»Tut mir leid. Ich bin nur ... so unglaublich froh, dass du am Leben bist.«
Ich musterte ihn eindringlich an und er erwiderte meinen Blick. Diese Augen. Grün.
Verdammt, Cat, sie sind grün. Warum verhältst du dich also so distanziert?, fuhr ich mich innerlich an.
Ich atmete tief durch und versuchte, mich zu beruhigen.
»Was ist passiert?«, fragte ich leise.
Dean erhob sich und lief zu der Kommode mit dem Whiskey, den er in zwei Gläser goss. »Die Engel sind gefallen. Metatron hat Cas reingelegt. Die Engelstafel hat nicht die Engel zurückgesperrt. Sie hat sie aus dem Himmel verbannt. Und du bist dabei beinahe draufgegangen.«
»Und Sam? Du hast ... Ich habe deine Stimme gehört, als du sagtest, dass er ebenfalls dem Tod nahe ist.«
Ich bemerkte Deans Zögern, und bedrückt ließ er den Kopf sinken. »Er ... er lebt ...«
»Aber?«, hakte ich sofort nach.
Dean atmete tief durch und sah mich an. »Es hat sich viel verändert in der Zeit, in der du abwesend warst.«
Verwirrt verzog ich das Gesicht. »Das waren gerade mal ein paar Tage. Ich weiß, dass in unserem Job vieles auf einmal geschehen kann, aber du klangst ziemlich verzweifelt, als -«
»Du warst monatelang ohne Bewusstsein«, unterbrach Dean mich. »Deine Werte haben sich irgendwann ziemlich verschlechtert. Ein normal Sterblicher wäre bereits draufgegangen.«
»Monate?«, rief ich ungläubig. »Aber es waren gerade einmal ein paar Tage ...«
»Wie meinst du das?«, fragte Dean.
Ich hörte ihm gar nicht wirklich zu, sondern war komplett in Gedanken versunken.
Verdammte Monate, und es hatte sich angefühlt wie wenige Tage.
Es war wie ein Aufenthalt in der Hölle. Die Tage dort betrugen weitaus mehr als die in der Außenwelt. Nur war es diesmal andersherum.
Abrupt hob ich den Kopf. »Was ist geschehen?«, verlangte ich zu wissen. »Als ich weg war? In dieser Zeit ist sicher viel passiert, oder?«
Dean öffnete den Mund, schloss ihn jedoch sogleich wieder, und fuhr sich verzweifelt mit der Hand über das Gedicht.
»Dean!«, rief ich und ergriff seine Hand, die ich sofort herunterriss, so dass ich ihm in die Augen sehen konnte. »Antworte mir! Was ist geschehen?«
Dean musste sich zwingen, mir in die Augen zu sehen. »Es ist Kevin. Er ... er ist ... tot ...«
Ich starrte ihn nur an. Fassungslos. »Was?«
»Ein Engel hat ihn getötet ...«
»Ein Engel hat ihn ...? Wie kann das ... Wie konnte das denn passieren? Und wer war es? Welcher verdammter Mistkerl hat Kevin getötet? Metatron?«
»Nein, es war ...« Dean atmete tief durch. »Ich kenne seinen Namen nicht.«
»Und wieso habt ihr ihn mit rausgenommen? Wieso ist er nicht hier im Bunker geblieben?« Meine laute Stimme hallte durch den Raum. Meine Trauer war zunächst hinter Wut versteckt worden.
»Er war im Bunker. Er wurde hier getötet.«
»Ihr habt einen verdammten Engel in den Bunker gelassen? Seid ihr komplett bescheuert?«
»Es ist nicht so, wie du denkst«, meinte Dean vorsichtig.
»Dann erklär's mir, verdammt! Was habt ihr getan?«
»Sam hat nichts getan. Er war mehr oder weniger dran beteiligt.«
Ich öffnete den Mund und wollte gerade etwas lauthals erwidern, doch da übernahm Dean wieder das Wort.
»Er lag im Sterben und Cas hat nicht auf meine Rufe gehört. Also habe ich die gefallenen Engel gebeten, die noch funktionsfähig sind, und ein Ezechiel hat sich gemeldet. Er hat von Sam Besitz ergriffen, um ihn wieder auf Vordermann zu bringen. Doch nun ist er vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Cas hat mir gesagt, dass ein sogenannter Ezechiel beim Fall der Engel gestorben wäre. Ich wollte Sam warnen, doch war's bereits zu spät. Der Engel tötet für jemanden, und ich glaube, wir beide wissen, für wen.«
Dean hatte sich bei seiner Erzählung erhoben und war im Raum auf- und abgegangen. Ich hatte ihn nicht einmal aus den Augen verloren.
»Oh, mein Gott«, sagte ich nur, als er geendet hatte, und verzweifelt fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. »Immer, wenn man denkt, dass es nicht schlimmer werden kann, kommt etwas schlimmeres dazu.«
»Was hätte ich denn machen sollen? Sam sterben lassen?«, fragte Dean.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Dich trifft keine Schuld. Wahrscheinlich hätte ich dasselbe gemacht. Er ist immerhin ein Teil unserer Familie.«
Dean sah mich daraufhin verwundert an, doch ich ignorierte es und erhob mich stattdessen.
»Wir müssen uns einen Plan überlegen, wie wir diesen kranken Engel aus Sam herausholen können«, sagte ich.
»Du hast mich gerufen, Dean?«, erklang auf einmal eine Stimme in meinem Rücken, und abrupt wandte ich mich um.
Cas, wie eh und je im Trenchcoat gekleidet, stand auf dem Treppenabsatz.
»Schön, dich lebend wiederzusehen«, sagte der Engel und nickte mir zu.
»Cas!«, rief ich. Ich rannte ihm entgegen und umarmte ihn. Ich hatte ihn unglaublich vermisst, denn trotz alledem, was in den letzten Jahren geschehen war, war er dennoch ein Teil von mir, den ich niemals verlieren wollen würde.
»Wie ich sehe, bist du wieder der Alte«, meinte Dean an seinen Freund gewandt.
Cas nickte ihm mit einem leichten Lächeln zu.
Verwundert sah ich ihn an. »Wie meint er das 'der Alte'?«
»Lange Geschichte«, sagte Dean, »doch dafür haben wir keine Zeit.«
»Kurz und knapp, ich war eine Zeit ein Mensch und wurde von den Engeln gefoltert«, erklärts Cas. »Und ich hatte Beischlaf mit einem Engel, der mich kurz darauf getötet hat.«
»Was?«, rief ich entsetzt, und ich wusste nicht, ob mich die Sache mehr traf, dass er gefoltert und getötet wurde oder dass er Sex mit einer anderen Frau hatte.
»Könnten wir uns jetzt bitte auf unser wichtigstes Problem konzentrieren?«, fragte Dean genervt. »Wie kriegen wir diesen Dreckskerl aus Sam?«
»Welcher Dreckskerl?«, wollte Cas verwundert wissen, und mahnend sah ich Dean an.
»Du hast nicht mal deinen besten Freund eingeweiht?«

1184 Wörter

Noch ein Kapi heute, weil ich nächste Woche nach München fahre und dann wahrscheinlich am Freitag keine Zeit mehr habe. Außerdem habe ich mir heute mal die Zeit genommen und einige Kapis vorgeschrieben.

Wie, denkt ihr, wird Cat ihr Leben fortführen?

Wird sie Sam, Dean und Cas von dem Geschehenen erzählen?

Danke für eure tollen Kommentare und eure Unterstützung ❤

Ich wurde gefragt, ob ich vielleicht aus Cas' und Deans Perspektive schreiben könnte, was sie gemacht haben, bevor Cat erwacht ist. Wenn ich das mache, dann in einem Extrabuch, da sich die Ff hauptsächlich auf Cat bezieht, oder ich veranstalte mal so was, wo ihr solch einen Auszug schreibt 🤔

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