Chapter 23

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Diese Bilder aus ihren Gedanken waren grauenhaft, ich sah wie sie ihr Pferd gefunden hat. Es lag auf der Seite, unfähig aufzustehen, die freie Seite war mit Blut beschmiert und man hörte die kläglichen Rufe nach Hilfe von ihm.

Ich mochte Pferde noch nie, aber ich fühlte mich so schuldig und ich wünschte ich hätte den Berglöwen gegriffen und ausgesaugt, dass er meiner Destiny nicht so sehr weh tun kann. Eigentlich war mir das Pferd egal, nur es bedeutete Destiny so viel, dass ich es beschützen würde bis ich selbst daran sterbe.

Nie wieder möchte ich sie traurig sehen, dieses Gefühl tötet mich innerlich immer mehr.

Ich habe sie alleine gelassen.

"Wenn du mich nochmal stehen lässt, dann schwöre ich dir, dass ich dich töten werde!" nuschelte sie während sie Blue Jeans Narben eincremte. Selbst das Pferd sah mich vorwurfsvoll an.

"Ich hatte eine schwere Zeit, ich konnte nicht kommen." murmelte ich als Entschuldigung. Ich war zwar nicht schuld, weil ich ihr nie ein Versprechen gab und es einerseits auch ihr Pferd ist, um dass sie sich kümmern muss und nicht ich, andererseits fühle ich mich so schuldig wie sonst was.

"Ich hatte auch eine schwere Zeit!" schrie sie, sie weinte fast. Ich sah in ihrem Augenwinkel dieses wundervolle, kleine, glitzernde Kristall, welcher jedoch zu einer schaurigen Situation gehört. Aber diese Träne war so perfekt wie ihr Aussehen.

Ich weiß Destiny, ich kann es sehen und fühlen wie es dir ergangen ist. "Es tut mir leid, mehr kann ich in dieser Situation nicht sagen." meinte ich.

"Wo warst du, was ist der Grund weswegen du mich alleine gelassen hast?" sie sah mir stark in die Augen und meine Knie wurden weich, ich wollte einfach nur rennen. Aber von der Stelle verschwinden konnte ich nicht.

Kann es nicht irgendwo einen Vampir mit Heilfähigkeiten für andere geben? Dann könnte ich alles gut machen, und sie wäre glücklich.

"Das ist schwer zu sagen." murmelte ich, in Gedanken versunken in möglichen Ausreden.

"Ich warte." sie schien ungeduldig, ohne Erklärung würde sie mir nie verzeihen, jedenfalls würde ein Teil von ihr mich immer hassen. Nur ist dieser Teil genauso groß wie der, der mich selbst hasst?

Ich musste die Stadt verlassen, ich musste außerhalb jagen, ich musste sie vergessen und James, ich musste ihn zurücklassen.

Ich bin ein Monster und selbst wenn ich Gefühle für andere pflege, ich kann nichts anderes tun als verletzen. Ich hätte sie niemals treffen dürfen und wenn hätte ich mich fernhalten sollen.

Ich hätte sie einfach beißen sollen, dann wäre einiges anders. Vielleicht wäre es ihr besser ergangen. Ohne mich.

Und mit diesem Gedanken beging ich den größten Fehler, den ich hätte tun können. "Es wäre besser, wenn wir so tun könnten, als ob das hier nie passiert ist. Ich bin weg und es wird wie vorher, du wirst glücklicher damit sein, irgendwann."

Und ich rannte, in Lichtgeschwindigkeit, alles verging wie im Rausch. Ich höre wie sie mich ruft, sie hatte Angst. Es war dunkel und ich verschwand von der Stelle.

Mein Herz verkrampfte sich, vielleicht habe ich ihr einen Gefallen getan aber was wird aus mir?

Ist Liebe doch egoistischer als ich dachte? Kümmert man sich wirklich eher um das Leid anderer oder lieber um das eigene?

VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt