Ich stand gerade im Wohnzimmer meines besten Freundes und kontrollierte nochmals, ob ich alles von seiner selbstgeschriebenen Liste erledigt hatte. Da der Herr ein vielbeschäftigter Mann war, wie er es gerne behauptete, hatte mich Erik gebeten alles für seinen Geburtstag vorzubereiten. Ich konnte es verstehen, warum er dieses Mal die Finger davon gelassen hatte. Ich erinnerte mich noch sehr gut an seinen letzten Geburtstag, bei dem seine Deko nach nicht einmal einer Stunde den Weg nach unten gesucht hatte.
Ich holte mein Smartphone aus meiner Tasche und wählte seine Nummer.
Durm. Meldete er sich und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Der liebe Erik war meistens so sehr verpeilt, dass er sich mit seinem Nachnamen meldete. Es war meistens sehr amüsant, da der liebe Herr Durm dachte, dass er mit irgendwelchen Firmen sprach, die ihm etwas verkaufen wollte.
Saalfeld. Vielleicht erkannte mich mein bester Freund an meiner Stimme, aber ich glaube, da konnte ich noch sehr lange warten bis er mich erkennen würde. Ich meine Erik ist echt ein lieber, aber manchmal war er einfach zu verpeilt.
Was möchten Sie mir heute verkaufen? Erik war das jetzt wirklich dein Ernst? Du willst mich doch gerade auf den Arm nehmen oder? Das meinst du doch gerade nicht ernst?
Ich möchte Ihnen Ihre dekorierte Wohnung verkaufen. Wenn er diesen Hinweis nicht verstand, dann wüsste ich auch nicht weiter. Aber eigentlich müsste Erik mich erkennen, schließlich waren wir schon über 20 Jahre befreundet. Außerdem kannten wir die Geheimnisse des jeweils anderen, deshalb verstand ich nicht warum er jedes Mal das gleiche Spiel abzog.
Wieso möchten Sie mir meine dekorierte Wohnung verkaufen? Erik, du bist mein Held. Ich musste mir echt ein Lachen verkneifen. Er war verpeilter als verpeilt, aber so kannte ich ihn nun einmal. Oh. Ich konnte es mir gerade sehr gut vorstellen, wie bei Erik über seinen Kopf eine Glühbirne anfing zu leuchten und er vermutlich eine Idee hatte mit wem mein bester Freund die ganze Zeit sprach. Josi, ich habe dich gar nicht erkannt. Das habe ich gemerkt, du Witzbold.
Bist du heute zu viel gegen das Tor gerannt? Fragte ich ihn belustigt und schüttelte dabei mit dem Kopf. Ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht laut los zu lachen, da ich mir diese Situation richtig gut vorstellen konnte.
Nein, heute mal nicht. Die Jungs haben mir heute bloß zu viel ins Ohr getrötet. Ganz bestimmt. Aber ich belasse ihn bei seinem Glauben. Ich wollte nicht mit ihm streiten, vor allem nicht an seinem Geburtstag.
Alles Gute zum Geburtstag. Gratulierte ich ihm. Und bleib so wie du bist. Fügte ich hinzu, während ich mir nochmals sein überdimensionales Wohnzimmer ansah. Wenn man es mit meinem vergleichen würde, wäre es eine reinste Lachnummer.
Danke. Steht alles für die Party? Ich ging nochmal alles in Gedanken durch und hakte alle Punkte auf seiner Liste ab. Soweit hatte ich alles erledigt, um die Getränke und Knabbereien wollte er sich selber kümmern.
Ja, alles zufriedenstellend erledigt. Antwortete ich ihm und schulterte währenddessen meine Tasche, bevor ich Eriks Wohnung verließ und diese zu schloss. Dank eines eigenen Schlüssels musste ich jetzt nicht mehr solange warten bis mein bester Freund seinen Allerwertesten hier her bewegt hatte und konnte mich in dieser Zeit für seine Party fertig machen.
Vielen Dank, dass du mir dabei geholfen hast. Bring doch jemanden mit. Ich weiß doch, dass du dich sonst unter den ganzen Fußballern langweilst, außer natürlich du bist mit mir unterwegs. Augenverdrehend schüttelte ich mit dem Kopf. Erik bild dir ja nicht so viel ein.
Ich frage mal, ob Elena Zeit hat. Wir sehen uns dann auf deiner Party. Bis dann. Verabschiede ich mich von ihm, während ich mich auf dem nach Hauseweg machte. Ich hoffe so sehr, dass ich Elena dazu überreden kann, dass sie mich zu Eriks Geburtstagsparty begleitet. Denn, wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht wirklich Lust mir den ganzen Abend die Chaoten anzuschauen.
Tschüss, bis dann. Mit diesen Worten legte mein Dürmchen auf und ich steckte mein Handy zurück in meine Tasche.
Kaum Zuhause angekommen, griff ich auch schon nach meinem Telefon und wählte die Nummer meiner besten Freundin. Gerade als ich auflegen wollte, ging sie mit einem 'Hallo' ran.
Hey, ich wollte dich fragen, ob du mich heute zu einer Geburtstagsparty begleiten möchtest? Stellte ich ihr auch sofort meine Frage. Ich ließ den Teil, dass dort vermutlich Fußballer sein werden bewusst heraus, weil ich mir dann ihre Antwort sofort hätte denken können.
Wer hat denn Geburtstag? Elena, wieso stellst du diese Frage? Ich wollte doch von dir nur ein Ja hören und dann hättest du es erst erfahren, wenn wir dort gewesen wären. Ich atmete tief ein und aus. Wie sollte ich es ihr am besten beibringen? Und Josephine ich möchte gerne die Wahrheit hören.
Naja. Also. Stammelte ich und versuchte mir etwas die Worte zurechtzulegen. Erik hat heute Geburtstag und er würde sich sehr freuen, wenn du ebenfalls auf der Party erscheinen würdest.
Nein, ich komme nicht mit. Eigentlich hätte ich mir ihre Reaktion denken können, warum hatte ich mir nicht irgendeinen anderen Namen ausgedacht, wie Paul oder Freddy.
Du kannst doch Erik nicht das Herz brechen. Er freut sich so sehr auf dich und ich würde mich auch freuen. Vielleicht würde sie mir das abkaufen, doch so wirklich glaubte ich nicht daran. Ich kannte sie dafür viel zu lange und vor allem ihre Leidensgeschichte. Komm schon. Du musst auch mit keinem der Fußballer reden und sie werden auch die Minderheit der Gäste ausmachen. Bitte glaube mir das, sonst weiß ich auch nicht weiter. Ich bin dann wirklich mit meinem Latein am Ende.
Na gut, aber ich habe etwas gut bei dir. Versprochen? Lenkte Elena schließlich ein und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich wusste doch, dass sie mich begleiten würde. Auch, wenn ich Elena dazu anlügen musste, doch manchmal musste man sie einfach zu ihrem Glück zwingen.
Du wirst es nicht bereuen. Ich hole dich dann um fünf ab. Sagte ich und schrieb Erik nebenbei, dass mich meine beste Freundin begleiten würde.
Das hoffe ich für dich. Erwiderte sie, bevor sie das Telefonat beendete.

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Perfection
Fanfic~ Knistern vorprogrammiert ~ Als ich vor ihn trat, fühlte ich mich etwas unwohl in meinem knappen eng anliegenden Kleid. Aber bestimmte Situationen verlangten nun einmal bestimmte Maßnahmen und nur eine Frau wusste mit welchen Waffen sie um einen Ma...