Odasaku öffnet seine Augen. Das Zimmer, in das er liegt, ist das Krankenzimmer der Hafenmafia.
"Aufgewacht, Odasaku?"
Er schaut zu Dazai, der mit den Armen verschränkt auf einem Stuhl neben das Krankenbett sitzt. "Wie fühlst du dich?"
Langsam setzt sich Odasaku aufrecht auf. "Mir brummt der Schädel, als ob ich gerade all meine Kater von 15 Jahren auf einmal abkriege... Ich habe Ango an dem Ort getroffen, den du mir genannt hattest"
"Also war Ango wirklich da"
"Ja. Er verschwand mit schwarzen Soldaten in die Dunkelheit"
"Klingt erstmal wie die schwarze Sondereinheit", vermutet Dazai. Seine Hand ruht an seinem Kinn. Diese Geste macht er immer, wenn er nachdenklich ist. "Irgendwie scheinen sich die Ereignisse in zwei Kategorien einzuteilen"
"Gehören die zu einer anderen Organisation als Mimic?"
"Tun sie. Aber die schwarze Sondereinheit können wir ignorieren. Mimic ist eindeutig die größere Gefahr. Um die Konflikte in der Stadt kümmern sich zwar Akutagawa und andere Streitkräfte, aber wir wissen nicht mal was der Anführer unserer Feinde für eine Fähigkeit hat. Wir sind im Nachteil"
"Dieser Akutagawa... Das war doch einer von deinen Leuten. Hab gehört, dass der eine ziemlich offensive Fähigkeit besitzt"
"Er ist wie ein Schwert ohne Scheide", meint der Mafioso verächtlich. "Das sollte das stärkste und fähigste Mitglied der Mafia werden, aber irgendwer muss ihm erstmal zeigen, wie man ein Schwert benutzt... Ich weiche vom Thema ab. Heute Morgen wurde der Vorstand der Fünf zusammengerufen und entschied sich dafür, Mimic mit aller Kraft auszuschalten. Gerade wurde meinen Untergebenen einschließlich Akutagawa von einem Angriff überrascht. Sie kämpfen immer noch im Museum"
Es raschelt und Dazai sieht auf. Odasaku greift auf seine Schutzweste und Waffe neben ihm auf dem Nachttisch und zieht sich die Weste an.
"Odasaku? Willst du etwa dorthin?"
"Wir sollen sie doch mit aller Kraft ausschalten"
Ein Lächeln huscht ihm über das Gesicht. "Ich hätte nie gedacht, dass du, der Mord ablehnt, Interesse an dieser Auseinandersetzung hat"
"Habe ich nicht" Odasaku steht auf und bleibt vor der Tür stehen.
"Warum gehst du dann?"
"Habe mir in meinem Leben viel zu Schulden kommen lassen. Wenn deine Leute in der Klemme stecken, muss ich ihnen helfen" Er öffnet die Tür und verlässt das Zimmer.
Dazai murmelt vor sich hin. Sein Lächeln ist immer noch wie eingemeißelt.
"Dabei könntest du deine Schulden doch einfach stecken lassen. Bei dem erinnert sich niemand daran, was er sich zu Schulden hat kommen lassen"Im Museum gibt es ein Knall nach dem Anderen. Die Soldaten der Hafenmafia schießen auf die Mimic Soldaten und die werden darauf von anderen der Feindgruppe erschossen.
Plötzlich werden die zwei Mimic-Mitglieder von einem rot-schwarzen Etwas aufgespießt.
Zwei Männer schießen auf Akutagawa, aber der beschützt sich mit seiner Fähigkeit.
"Pistolen sind Waffen von Feiglingen" Auch die Beiden werden Opfer seiner Kraft.
"Wie schwach sie doch sind..."
"Du bist es also?"
Akutagawa dreht sich um. Ein Mann ebenfalls mit Umhang geht die Treppen runter.
"Ich meine den schwarz gekleideten mit Fähigkeiten", sagt der Fremde.
"Wer bist du?"
Der Mann zieht die Kapuze vom Kopf. Ein Grauhaariger Mann mitte 30.
"Mein Name ist Gide. Ich bin der Anführer von Mimic"
"Egal, wie viel Kleinvieh ich auch besiege, er wird mich nie respektieren. Ich möchte dich herausfordern"
"Lass mich dir eine Frage stellen. Vermag es deine Fähigkeit, uns von unserer Ursünde zu befreien?"
"Das lässt sich herausfinden!", ruft Akutagawa kampflustig. Das Armen-Ähnliche Etwas von seiner Fähigkeit schnellt nach vorne, gerichtet auf Gide.
Der jedoch weicht mit Leichtigkeit aus, greift nach seinen zwei Pistolen und schießt alle Arme ab.
"Unmöglich!", staunt der Mafioso sauer. "Ist das eine übernatürliche Fähigkeit?! Du Mistkerl! Kannst du etwa meine Bewegungen vorhersehen?"
Der Chef nutzt seinen Schock aus und saust nach vorne. Er drückt den Abzug, aber die Schutzwand von Akutagawa hält sie auf.
Nur hatte er die andere Pistole in seiner Hand vergessen.
Die Kugel bohrt sich in sein Fuß und aus Schmerz fällt er auf die Knie.
"In 10 Jahren hättest du vielleicht derjenige werden können, der unseren Wunsch erfüllt. Aber wir können nicht warten" Der Lauf der Waffe berührt die Stirn von seinem Gegner.
"Töte mich! Einer geschlagenen Truppe bleibt nur der Tod. Entschuldige, dass ich nicht der Feind werden konnte, den du ersehnt hast"
"Lebe wohl" Gide zuckt zusammen und fährt herum. Seine Pistolen werden aus seiner Hand geschossen.
Akutagawa dreht sich um und erkennt Odasaku. Dieser, immer noch die Waffe auf den Mimic-Chef gerichtet, geht auf ihn zu.
"Hat man dir ins Bein geschossen?"
Er hebt ihm auf und wirft ihn über seine Schulter.
"Hey! Was erlaubst du dir eigentlich?!", ruft der schwarz Gekleidete empört.
Gide beobachtet das Geschehen geschockt.
Mit seinem Kollegen über der Schulter rennt Odasaku aus dem Gebäude.
"Ich bin Oda Sakunosuke. Dazai hat mir alles gesagt, ich komme dich retten"
Eine Vorhersage erscheint. Akutagawa zieht sich mit Rashoumon von seiner Schulter auf den Boden und ersticht dabei Odasaku.
Es passiert, aber er wehrt die Attacke mit Schüssen ab.
"Ich habe deinen Namen von Dazai gehört. Du bist niederen Ranges"
"Stimmt"
"Außerdem sagte Dazai, ihr seid befreundet. Stimmt das?"
"Diesen Ausdruck benutze ich nicht leichtfertig"
"Dazai hat mir gesagt, ich könnte dich nicht mal in 100 Jahren besiegen... Aber warum?!" Erbost greift Akutagawa wieder mit seiner Fähigkeit ihn an, aber Odasaku zerstört die vielen Arme.
"Wir haben keine Zeit für sowas!"
"Du auch?!", erschreckt er sich. Odasaku läuft nach vorne und rammt ihm seine Faust in den Magen.
"Sorry. Auch für meinen Freund, der sich viel von dir erhofft, muss ich dich auf jeden Fall zurückbringen"
"Ich hatte eine Vorahnung", sagt Gide hinter ihm.
"Worüber sprichst du?"
"Ich dachte mir schon, dass ich in diesem Land auf eine Person mit starken Fähigkeiten wie dich treffe. Ich heiße Gide. Ich bin auf der Suche nach jemanden, der uns Geisterseelen von ihren Sünden befreien kann"
"Ich kann dir höchstens durch einen bekannten Bestattungsunternehmen einen Rabatt besorgen"
"Den brauche ich nicht", schmunzelt er. "Ich habe dich ja soeben gefunden"
Odasaku kriegt wieder eine Vorhersage, die besagt, dass Gide ihn anschießen wird. Er macht sich bereit, nach rechts auszuweichen, aber auf einmal kriegt er wieder eine Vorhersage, wo er immer noch getötet wird.
"Was hast du getan?", ruft er verwirrt. Schweiß bildet sich auf seiner Stirn, während er leicht zitternd die Pistole auf ihn richtet.
"Ich habe vorausgesehen, dass du nach rechts ausweichen wirst. Deswegen habe ich mein Ziel korrigiert. Die Fähigkeit, bei Gefahr in die Zukunft zu sehen... Das kann ich auch. Nur du kannst mich töten und diesem Konflikt ein Ende setzen. Als jemand von der Hafenmafia musst du schon lange den Wunsch hegen, den Boss deiner Feinde umzubringen"
Der Mafioso senkt seine Waffe. "Ich verzichte. Ich bin nur hier, um einem Kameraden zu helfen"
"Nanu? Bist du etwa nicht von der Mafia? "
"Nicht alle sind dort gleich", bestreitet er.
"Pistolen sind dafür da, um Menschen zu töten! Außerdem befinden wir uns gerade auf einem Schlachtfeld!"
"Ich habe am Kämpfen und Töten keine Interesse. Ich habe viel mehr Interesse daran..., zu leben"
"Es existiert nichts Wichtigeres als der Tod!", schreit Gide.
Odasaku sieht wieder vor seinem geistigen Auge, wie er von ihm erschossen wird. Rechts kann er nicht ausweichen, Gide hat es schon gesehen und hätte ihn auch so getroffen. Links und nach unten ausweichen geht genauso nicht.
Gide schießt, Odasaku rollt sich auf den Boden nach vorne und richtet vor ihm seine Pistole.
"Ja! Genau so!", sagt sein Feind grinsend. "Nanu?!" Er springt nach hinten, als Oda vor ihm auf dem Boden schießt.
"Also willst du ernsthaft nicht mit mir kämpfen?"
"Es gibt einen Grund, weshalb ich nicht töten möchte", erklärt er. "Schau dich woanders um"
"Warum?! Ich und meine Untergebenen suchen einen würdigen Ort zum Sterben! Dafür sind wir wie Geister durch die Welt umher gewandert. Du bist unser einziges Begehren!"
"Ich kann deiner Bitte nicht Folge leisten, weil ich einen Traum habe. Wenn ich irgendwann mit der Hafenmafia abgeschlossen und alles erreicht habe... In einem Zimmer mit Seeblick... Auf einem Stuhl sitze... Ich möchte ein Romanautor werden. Möchte meine Pistole wegwerfen und nur mit Stift und Papier bewaffnet sein. Jemand sagte mir einst, dass man beim Schreiben eines Romans über Menschen schreibt. Jemand, der anderen das Leben nimmt kann nicht über das Leben schreiben. Darum will ich nicht Töten"
"Das ist deine Antwort?"
"Ja"
Nochmal sieht Oda, wie Gide abfeuert.
Sofort fängt er mit seiner Brust die Kugeln auf, aus Sorge, dass er auf den immer noch am Boden liegenden Akutagawa zielte.
"Hör damit auf!", keucht er.
"Du trägst eine kugelsichere Weste? Diesen Schmerz verspüren nur die Lebenden. Etwas, das wir in der Vergangenheit verloren haben. Wir sind bereits tot. Ein Körper ohne Seele, nur von den Geistern gelenkt"
Er geht einige Schritte auf Odasaku zu, der am Boden vor Schmerzen sich zusammenkrampft. Das kalte Gestell der Pistole ruht auf seinem Kopf.
"Du bist nicht tot! Ich kenne deine Vergangenheit nicht, aber du hast alle Zeit der Welt nachzudenken, wie du Sterben willst"
"Wieso raffst du es nicht? Du bist der einzige-..." Gide hält inne, als hätte er seinen Verstand wieder.
"Du wirst mich nicht Töten. Weil du mein Begehren nicht verstehst", sagt er deutlich ruhiger. "Auch ich werde dich jetzt nicht töten. Du bist nämlich der Einzige, der uns auf das Schlachtfeld der Erläuterung führen kann"
Der Boss geht zurück und ein Jeep kommt angefahren und hält vor ihm.
"Ich werde dir noch zu verstehen geben, wer wir sind. Und dann wirst auch du sicher nachvollziehen können, dass nur einer von uns überleben wird. Freu dich schon mal darauf"
Gide steigt in das Auto und düst davon.
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Suicide Song - DazaixOC
FanfictionIch hatte ein schönes Leben. Nette Freunde, tolle Eltern und gute Noten. Doch dann passierte etwas, was mein Leben mit einem Schlag veränderte. Meine Eltern wurden von der Hafenmafia umgebracht und ich hatte die Wahl; Ich sterbe mit ihnen oder ich t...