Gide und Oda kämpfen bis ins Unendliche. Beide hatten ein paar Wunden, die aber nicht lebensgefährlich waren. Mit Leichtigkeit weichen sie die Kugeln aus.
"Du bist der Beste, Sakunosuke!", sagt Gide begeistert.
"Heute mache ich bis zum Ende mit"
In die Halle stürmen die Soldaten von Mimic und der Hafenmafia rein und beide Männer schießen auf die gegnerische Mannschaft.
Odasuke zielt, nachdem er einige Mimic-Unterwürfige ausgeschalten hatte, wieder auf Gide. Aber dieses mal kann er nichts vorhersehen.
Gide grinst, als er sein erschrockenes Gesicht sieht.
"Ist das die Singularität der Fähigkeiten, die Ango erwähnt hat?", murmelt Oda.
Er kann noch der Kugel knapp ausweichen.
"Das ist die Welt, die ich mir erhofft habe"
"Warum wolltest du sie?"
"Warum hast du aufgehört zu töten?", stellte Gide als Gegenfrage.
"Ich wollte ein Schriftsteller werden. Ein Mann hat mir gesagt, dass ich das werden sollte. Er hat mir ein Buch gegeben. Es war der letzte Band einer Reihe, nach dem ich schon lange gesucht habe"
Beide weichen der Schusskugel des jeweils anderen aus.
"Bevor ich es las, sagte er mir, es sei ein schreckliches Buch"
"Und wie war es?"
"Dieses Buch... war ein unbeschreiblich gutes Buch""Boss, Sie sind derjenige, der ihnen insgeheim die illegale Einreise ermöglicht hat. Damit die Fähigkeiten-Sondereinheit endlich Maßnahmen ergreift, hast du die feindliche Organisation nach Yokohama eingeladen"
"Ja", stimmt Mori Dazai zu. "Deswegen haben wir nun die Lizenz zum Führen eines Fähigkeiten-Unternehmens. Faktisch hat die Regierung unsere illegalen Machenschaften genehmigt und die lästigen Raufbolde wird Oda unter Einsatz seines Lebens beseitigen. Das ist ein strahlender Sieg. Aber warum sind Sie dennoch so aufgebracht?"
"Derjenige, der die Existenz der Waisenkinder in Odasakus Obhut an Mimic verraten hat, sind Sie. Damit Odasaku als Einziger, der dem Anführer von Mimic ebenbürtig ist, auf diesen Feind loszuhetzen"
Langsam dreht sich die Führungskraft um, Richtung Tür.
"Dazai", erklingt Moris eiskalte Stimme. "Sie werden hierbleiben. Oder meinen Sie, es gibt einen logischen Grund, sich zu ihm zu begeben?"
Die Waffen der Sicherheitsmänner sind nun wieder gerade auf ihn gerichtet.
"Ich habe dazu zwei Dinge zu sagen, Boss. Erstens: Sie werden mich nicht erschießen. Auch Ihre Männer werden dies nicht tun"
"Was führt Sie zu dem Schluss?"
"Es brächte Ihnen keinen Nutzen"
"Ich glaube, Sie haben ebenfalls keinen Nutzen davon, sich mir zu entziehen und sich zu ihm zu begehen", meint der Mafia-Boss.
"Und zweitens, Boss. Ich habe tatsächlich keinen Nutzen davon, aber ich habe einen Grund, zu gehen. Nämlich, dass er ein Freund ist"Leichen liegen am Boden. Leere Munitionen sind verstreut am Boden. Oda und Gide kämpfen immer noch.
"Der letzte Band der Reihe war wundervoll, aber er hatte einen Mangel. Einige Seiten am Ende waren herausgeschnitten und entsorgt worden. Dann schreib ihn selbst, sagte er. Genau vor diesem entfernten Abschnitt stand diese Botschaft: Menschen leben, um sich selbst zu retten. 'Das wirst du im Augenblick deines Todes verstehen' Rückblickend frage ich mich, ob der Mann, der mir dieses Buch gab, wusste, dass ich ein Auftragsmörder bin. Ob er wusste und mich angesprochen hat, um mich vom Töten abzubringen. Bei unserer ersten Begegnung hat er mir seinen Namen genannt. Ich hatte ihn lange Zeit vergessen, aber letztens konnte ich mich endlich an ihn erinnern. Sein Name lautete Souseki Natsume. Er hatte den gleichen Namen wie der Autor des Buches", erzählt der Mafioso.
"Ich war ein Held. Ich kämpfte im Glauben, es sei mein Schicksal, mein Heimatland zu beschützen. Im letzten großen Krieg haben wir mit einer Einheit aus nur vierzig Mann einen in einer Festung verschanzten, 600 Mann starken Feind besiegt. Aber das wurde von unseren Verbündeten so inszeniert. Zu der Zeit führte unser Land bereits Friedensverhandlungen. Das Militär hat uns ausgenutzt, um das Verkehrsnetz des Feindes trotz Friedensabkommen zu vernichten. Natürlich waren unsere Handlungen ein Kriegsverbrechen. Unsere Kameraden wurden zu Feinden, da wir nun als Rebellen galten. Einige aus meiner Einheit nahmen sich das Leben. Aber es gab welche, die überlebten. Wir hatten unser Heimatland und unsere Ehre verloren. Wir wurden zu Geistern, die in der Einöde nach Feinden suchten, die wir bekämpfen konnten"
"Hättet ihr nicht die Möglichkeit gehabt, euer Leben zu ändern?"
"Ich hatte meinen Männern geschworen, dass ich als Soldat sterben würde. Etwas anderes kann ich nicht sein... Nein, vielleicht hätte ich es doch werden können. Ich hätte mein Leben vielleicht ändern und etwas anderes als ein Soldat werden können. Genau wie du das Töten aufgegeben hast"
"Ich bereue eine Sache. Ich habe mich nicht von meinem Freund verabschiedet. Dem Mann, der mein einziger Freund auf dieser Welt war. Diese Welt ermüdete ihn und es schien, als habe er nur auf seinen Tod gewartet"
"Hat er wie ich nach seinem Tod gesucht?", fragt Gide.
"Nein. Ich glaube nicht"
Beide schießen gleichzeitig ab.
"Sakunosuke. Selbst dein letzter Schuss war perfekt" Gide bricht zusammen, die Schusswunde an der Brust. Daraufhin kippt auch Oda um.
"Odasaku!", hallt es.
Dazai rennt zu seinem Freund. Er stützt seinen Rücken und zuckt zusammen, als er etwas Feuchtes an seinen Händen spürt. Entgeistert starrt er auf das Blut an seinen Händen.
"Du bist ein Idiot, Odasaku! Du bist ein richtiger Vollidiot!"
"Ja...", flüstert Oda. "Dazai. Es gibt etwas, das ich dir sagen möchte"
"Nein! Tu's bitte nicht! Du könntest es noch schaffen! Nein, du wirst es schaffen! Also rede nicht, als ob...", ruft er.
Sein Freund greift ihm in seine Haare. "Hör zu! Du hast mir gesagt, dass du in einer Welt aus Gewalt und Blutvergießen vielleicht einen Grund zum Leben finden könntest"
"Ja, das habe ich. Aber wen interessiert das jetzt?!"
"Du wirst ihn nicht finden. Das ist dir sicher schon klar. Ob du nun auf der Seite der Mörder oder auf der Seite der Retter stehst - nichts, was deine Vermutungen übersteigt, wird je passieren. Es gibt nichts auf dieser Welt, das deine Einsamkeit begraben könnte. Du wirst auf ewig in der Dunkelheit umherwandern"
"Odasaku... Was soll ich machen?", fragt Dazai verzweifelt.
"Sei auf der Seite der Retter. Wenn es beiden Seiten gleich ergeht, dann werde ein guter Mensch. Rette die Schwachen und beschütze die Waisen. Zwischen Gut und Böse siehst du sicher keinen großen Unterschied, aber das würde dich wenigstens ein bisschen besser machen. Und zeige der Person, die du liebst, dass du sie liebst"
"Woher weißt du das?"
"Ich weiß es eben. Ich weiß es besser als jeder andere. Weil ich... dein Freund bin"
"Ich verstehe. Ich werde es tun"
"Menschen leben, um sich selbst zu retten... Dem kann ich nur zustimmen"
Er schließt seine Augen für immer. Langsam legt Dazai den leblosen Körper seines Freundes auf den Boden und steht auf.
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Suicide Song - DazaixOC
FanfictionIch hatte ein schönes Leben. Nette Freunde, tolle Eltern und gute Noten. Doch dann passierte etwas, was mein Leben mit einem Schlag veränderte. Meine Eltern wurden von der Hafenmafia umgebracht und ich hatte die Wahl; Ich sterbe mit ihnen oder ich t...