Fataler Fehler

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Nachdem ich mich bei Noel ausgeweint hatte, ging es mir schon etwas besser. Ich wusste, das er niemandem etwas erzählen würde, also hatte ich es ihm ruhiges Gewissens erzählt.

Ich hoffte nur, das ich leise genug geredet hatte, damit die Vampire hier mich nicht hören konnten. Denn ich wollte nicht, das Alec sich zu etwas verpflichtet fühlte.

Schließlich konnte man Liebe nicht erzwingen.

Noel und ich liefen durch die Flure und ich zeigte ihm ein paar Räume.

"Das ist das Musikzimmer", sagte ich und wir betraten es. Seine Augen verdächtig an zu glitzern, als er den Flügel sah.

"Spielst du mir was vor, Livi?", fragte er, ich hatte das glitzern also richtig interpretiert.

Ich seufzte gespielt traurig, "du wirst es jedes mal fragen, oder?" Natürlich nickte er grinsend.

Ebenfalls grinsend setzte ich mich an den Flügel und fange an ein Lied zu spielen.(If I could see you again- yiruma: http://www.youtube.com/watch?v=mikudzy6Ddo)

"Unser Lied", haucht er und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich hatte das Lied geschrieben, weil unsere Freundschaft etwas besonderes ist.

Augenblicklich erstarrt Noel und fängt an zu fluchen.

"Alec stand grade hinter der Tür und hat uns zugehört und zugesehen. Er hat die Situation total falsch verstanden. Lauf du am besten hinter ihm her und erklär es ihm.", sagte er schnell.

"Woher weißt du...?", setzte ich an.

"Meine Gabe, ich sehe die Gedanken einer Person, wenn sie von mir handeln.", erklärte er hastig.

Da ich wusste wo Alecs Zimmer ist, rannte ich in die Richtung, kurz vor der Tür verlangsamte ich mein Tempo, damit mein Atem sich beruhigte.

In Alecs Zimmer hörte es sich an, als ob irgendjemand Sachen an die Wand werfen würde. Zaghaft klopfte ich, da ich Angst hatte, wie Alec auf mich reagieren würde. Würde er mich nie wieder sehen wollen? Ich hoffte, das es nicht so seien würde, es würde mich vor lauter Liebeskummer umbringen.

Drinnen wurde es leiser, als ich noch einmal klopfte, dann hörte man sanfte Schritte auf die Tür zu kommen. Die Tür wurde aufgerissen und ein wütend aussehender Alec kam

"Was ist? Was willst du hier?", brüllt er schon fast. Etwas verängstigt, zögerte ich zuerst.

"Ich...ich wollte es dir erklären. Und dich etwas fragen.",flüstere ich, leicht erschrocken.

Ohne eine Antwort zu geben, knallte er mir die Tür vor der Nase zu. Sofort bemerkte ich wie mir die Tränen in die Augen traten, dann rannte ich einfach los, in der Hoffnung nach draußen zu kommen. Ich bemerkte nicht, wie Noel mir hinterher sah.

Ich stürzte durch das Schloss, bis mich jemand am Arm festhielt, durch die Tränen konnte ich nicht sehen, wer mich fest hielt, weil die Tränen nicht versiegen wollten. Als ich mich nicht bewegte, wurde ich in kalte harte Arm gezogen. Dann merkte ich, wie mich die Arme hoch hoben und irgendwo hin brachten, dann wurde ich auf etwas weichem abgelegt, vermutlich ein Bett.

Nach einiger Zeit klärte sich meine Sicht und ich erkannte Demetri, der mich besorgt ansah.

"Hey, geht es wieder?", er klang fürsorglich. Ich nickte immer noch traurig.

"Was ist passiert",fragte er und setzte sich neben mich aufs Bett, um mir einen Arm um die Schulter zu legen.

"Ich...also Alec", fing ich an, nur um mich zu berichtigen.

"Ich habe Noel ein Klavierstück vorgespielt, habe dann gesagt, das das unser Stück ist und habe ihm einen Kuss auf die Wange gegeben. Das hat Alec mitbekommen und will mich weder sehen noch mit mir reden. Ich will ihn nicht verlieren.", schon wieder rollten mir Tränen über die Wange.

"Du liebst ihn, oder?", stellte Deme fragend fest. Wieder brachte ich nur ein nicken zustande. Kurz versteifte sich Deme, dann stand er auf und ging zur Tür.

"Warte kurz hier, ich muss mal eben kurz was machen.", mit diesen Worten verschwand er aus der Tür.

Noel POV

Ich wollte Livi zeit geben, Alec alles erklären zu lassen, doch wegen eines unguten Gefühls, folgte ich ihr, nicht Unrechtens. Als ich auf ihrem Gang angekommen war, hörte ich Alec brüllen, dann knallte eine Tür und eine total aufgelöste Livia kam mir entgegen, nein, rannte an mir vorbei.

Nun war er zu weit gegangen.

Ich lief zu Alecs Tür und klopfte.

"Du solltest doch versch...", fing er schon an zu brüllen, da hatte ich ihm schon meine Faust ins Gesicht geschlagen. Mit Genugtuung hörte ich das Knacken seiner Nase.

"Du...reicht es nicht, das du mein Leben zerstört hast?", zischte Alec mir entgegen.

"Du hast es dir selbst zerstört. Aber das hast du natürlich nicht mitbekommen, schließlich hast du Livi ja die Tür vor der Nase zugeschlagen."

"Oh, hat sie jetzt ihren großen Freund zu mir geschickt, um mich zu verprügeln?", höhnte er.

"Nein, sie hat mich noch nicht einmal bemerkt, als sie aufgelöst unter Tränen an mir vorbei gestürmt ist. Außerdem bin ich nicht ihr Freund, ich bin so etwas wie ihr Bruder.", schrie ich ihm entgegen. Er sah schockiert aus und brachte kein Wort heraus.

"Jetzt habe ich sie endgültig verloren.", flüsterte Alec nur immer wieder abwesend.

"Geh sie suchen und erklär es ihr, im sanften Ton. Vielleicht kannst du sie beruhigen.", befahl ich im beschüzerischem Tonfall.

Kaum hatte ich dies ausgesprochen, rannte Alec aus dem Zimmer den Gang hinunter.

Alecs POV

Ich rannte aus meinem Zimmer und lief Livias Geruch nach, um mich bei ihr zu entschuldigen. Ihr Geruch führte zu Demetris Zimmer. Doch bevor ich auch nur die Möglichkeit hatte in die Zimmernähe zu kommen, trat Deme aus seinem Zimmer, er sah wütend aus.

Er nahm mich und zog mich hinter sich her zu den Trainingsräumen. Dort schleuderte er mich an eine Wand.

"Warum tust du ihr so weh?", schrie er mich an, ich zuckte kaum merklich zusammen.

Als ich nichts sagte, brüllte er weiter, "ich habe Olivia total aufgelöst auf dem Flur getroffen, sie konnte kaum noch grade gehen vor lauter Tränen und wäre fast in mich hinein gelaufen. Ich habe schon viele traurige und zerstörte Mädchen gesehen, sie ist sehr weit oben, in der Skala von und gut und schlecht, aber weit bei schlecht, nicht bei gut." Wieder schlug er mit all seiner Wut auf mich ein. Doch dieses Mal versuchte ich auszuweichen. Schaffte es aber nicht rechtzeitig.

"Was ich am schlimmsten an dieser Sache finde, ist ja immer noch, das sie dich trotzdem liebt. Und wenn du nicht jetzt zu ihr gehst und dich entschuldigst, dann garantiere ich für nichts mehr.", drohte mir Demetri an.

Ich nicke, um ihm zu versichern, das ich seine Drohung wahrgenommen habe. Schnell husche ich aus dem Raum und gehe zu Olivia um mich zu entschuldigen.

Pray for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt