Jeder hat seine Familie

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Ich ging vor und die drei Vampire folgten mir, ich brachte sie in ein Gästezimmer, nahe dem meinen. Vielleicht könnten wir ja Freunde werden und die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie treffe ist so höher. Außerdem könnte ich so Bella zum Essen abholen.

"Danke, dass du uns geholfen hast", die kleine Schwarzhaarige umarmte mich. Erstaunt erwiderte ich ihre herzliche Umarmung.

"Das war doch selbstverständlich.", winkte ich ab, nachdem sie von mir abgelassen hatte. Dann sah ich mich um, Edward hatte Bella aufs Bett gelegt und sie in die Decke gewickelt. Als sie anfing zu wimmern, nahm er sie wieder in den Arm.

"Wieso bist du eigentlich hier, ich meine, du bist ein Mensch. Nicht das ich etwas gegen Menschen hätte, aber du lebst unter Vampiren!", während Alice sprach zog sie mich zu den Sofas.

"Okay, das ist eigendlich eine lange Geschichte, ich kürze sie mal auf das nötigste ab:

Meine leiblichen Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, als ich noch sehr klein wahr, dann war ich ein Jahr im Heim, kam danach in eine Familie, die mich wie einen Haussklaven hielt. Zum Geburtstag meiner 'Schwester' haben wir hier Urlaub gemacht, waren dann auf einer der Schlossführungen, bei der meine 'Familie' starb und ich mich gegen Alec verteidigte. Später brachten mich Alec und Demetri zu Aro, der beschloss, dass ich mich entscheiden darf ob Vampir oder tot, da ich schon sehr viel Leid in meinem Leben ertragen habe. Ich habe etwas Zeit um mich zu entscheiden, ob ich ein Vampir werde oder nicht. Zwischendurch fand ich noch heraus, dass mein Bruder ein Vampir ist und habe mich in Alec verliebt, welcher wundersamer Weise meine Liebe erwidert.", ich überlegte kurz, "ich glaube das wars." Während meiner Erzählung war Alice der Mund aufgeklappt.

"Ach ja und mein bester Freund ist ein Halbvampir.", fiel mir noch grinsend ein und Alice Augen bekamen immer mehr die Größe von Untertassen.

"Also ein langweiliges Leben hast du auf jeden Fall nicht", grinste Alice, "aber dank deiner Erzählung ist mir eingefallen, dass ich mal unsere Familie anrufen sollte, schließlich macht die sich unheimliche Sorgen um uns."

Ja, eine Familie, meine wurde mir genommen und ersetzt durch eine schreckliche und diese wurde mir von meiner jetzigen genommen, doch ich liebte die Volturi aus ganzem Herzen. Sie waren jetzt meine Familie, zumindest die meisten von ihnen.

Als Alice zuende telefoniert hatte, setzte sie sich neben mich auf das Sofa.

"Die anderen wollen auch herkommen.", sagt Alice an Edward gewandt, dann sieht sie mich an, "sollen wir beiden mal kurz nach Aro gehen und ihm Bescheid sagen, das der Rest unserer Familie auch kommt?" Ich nicke und wir erheben uns beide, dann schlichen wir uns aus dem Raum, um Bella nicht zu wecken. Der sah man den Schlafmangel nämlich sehr an.

Auf dem Weg zum Thronsaal bleibt Alice plötzlich stehen und fängt dann an quietschend zu hüpfen. Kann ein Vampir gestört sein? Wenn ja dann gehört Alice zu dieser Sorte.

"Was ist los?", frage ich sichtlich verwirrt. Immer noch hüpfend erklärt mir Alice, dass sie gesehen hat, dass Bella und Edward sich küssen und wieder zusammen kommen.

Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hat, gehen wir weiter und betreten nach einigen Minuten den großen Thronsaal.

Es sieht fast so aus, als wären wir nur Sekunden weg gewesen, aber nach näherem hinsehen fiel mir auf, dass einige der Wachen fehlten. Unter anderem Jane und Mikael, die immer öfter Zeit miteinander verbachten.

Während wir den Raum betreten verstummen alle Gespräche und wir werden angestarrt.

"Man Leute, ihr tut ja fast so, als hättet ihr uns noch nie gesehen", stöhne ich genervt auf, daraufhin wenden sich einige Blicke ab, andere fangen an zu lächeln oder zu grinsen und schließlich liegen nur noch die Blicke von den drei Meistern und Alec auf uns. Alec verliebten Blick erwidere ich, bevor ich mich wieder zu den Meistern umdrehe.

Bei den dreien sehe ich entweder ein Schmunzeln oder zumindest den leichten Ansatz davon.

"Aro, ich wollte dir eigendlich nur sagen, dass unsere Familie auch kommen möchte. Sie werden morgen eintreffen. Sollen sie sich ein Hotel nehmen oder sollen sie hier eins von den Gästezimmer nehmen?", plappert Alice auch sofort wie ein Wasserfall darauf los. Sie erinnert mich ein wenig an Aro, der ebenfalls ununterbrochen glücklich ist und reden kann wie ein Weltmeister.

"Schön, dass sie kommen, ich habe Carlisle schon so lange nicht mehr gesehen. Aber du kannst ihnen sagen, dass sie hier im Schloss ein Gästezimmer bekommen. Chelsea richte bitte drei Doppelzimmer für die Cullens ein. Ihr seid doch immer noch drei Pärrchen, wenn man Bella und Edward ausnimmt, oder habt ihr einen Neuzugang bekommen?", wendet sich Aro an Alice, welche zustimmend nickt und erwidert, dass es keine Neuzugänge in der Familie gibt.

Alice geht wieder zu Edward und Bella, während ich mich zu meinem Alec geselle.

Zeitsprung zum Abend:

Ich hatte mich mit Alec auf mein Zimmer begeben und kuschelte mich an ihn, einschlafen konnte ich nicht, da mir zu viele Fragen durch den Kopf schwirrten:

Wie sind die anderen Cullens wohl so? Werde ich mich mit ihnen verstehen? Oder werden sie mich hassen, weil ich eine Volturi bin? Werden sie mir etwas von ihnen erzählen? Was wird Aro mit Bella machen? Ich denke, dass er ihnen die Wahl geben wird, sie zu verwandeln oder zu töten. Wenn er dies nicht tut, werde ich ihm erst einmal ins Gewissen reden, schließlich lebe ich auch noch und er würde einem Vampir seinen Gefährten nehmen.

„Was beschäftigt dich?", fragte mich Alec nach einer Weile und riss mich so aus meinen Gedanken, vermutlich machte er sich sorgen, weil ich immer noch an die Decke starre.

„Ich frage mich nur, wie wohl die Cullens sind und was noch so passiert...", antworte ich ihm und kuschele mich noch näher an ihn heran, was er als Anlass dazu nimmt mich noch näher an sich heran zu ziehen. Inzwischen würde noch nicht einmal ein Blatt zwischen uns beide passen.

Aber dies störte uns nicht und schließlich schlief ich überglücklich ein.

Pray for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt