Endlich wieder in Italien

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Wir mussten schon zwei Stunden vor dem Start des Flugzeugs am Flughafen ankommen. Also standen wir hier an der Kofferabgabe und ich musste die Koffer auf die Wage stellen, da die anderen zu stolz für eine solche 'Drecksarbeit' waren. Schließlich hatten sie ja ein Hausmädchen dabei, das für solche Aufgaben perfekt war.
Endlich war auch der letzte Koffer abgegeben und wir gingen zur Sicherheitskontrolle, in der Jassie dreimal durch den Piepser musste, weil sie jedes mal vergessen hatte irgendetwas abzutun.
Als wir es letzten Endes doch noch in eins der Cafés geschafft hatten, bestellten sich die anderen etwas zu trinken und zu essen. Ich bekomme nichts, weil es ja für jemanden wie mich Essen im Flugzeug gibt.
Kurz nachdem sie ihre Teller geleert haben, wird unser Flug aufgerufen. Ich sitze neben einem netten alten Herr, der mit mir den ganzen Flug über redet. Er erzählt mir, dass er schon immer nach Pisa wolle, jetzt habe er gerade seine Rente bekommen und erfüllte sich diesen Traum.
Am Ende des Flug verabschiede ich mich von ihm und meine 'Familie' und ich fahren mit unserem Gepäck zu unserem Hotel, in welchem ich auf einem kleinen kratzigen Sofa schlafen muss. Weil die anderen meinten, dass es sich nicht lohnt ein Bett für mich zu bestellen, weil Dreck auf den Boden gehört, hatten sie gesagt.
Kurz vor dem Einschlafen, denke ich noch an meine Eltern und meine vielen gemeinsamen Stunden mit ihnen, die ich hier in Italien hatte. Endlich bin ich wieder in Italien, denke ich und schlafe ein.
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Ich wurde geweckt, weil jemand, später erkannte ich meine Schwester Jassie, wie am Spieß schrie.
„Mama, Livia ist noch nicht wach und hat uns Essen bestellt. Ich habe Hunger, Mami."
Sekunden später spürte ich eine Hand an meiner Wange und spürte das brennen, das immer erschien, wenn mich Michael schlug. Innerlich verfluchte ich mich dafür, dass ich mir heute keinen Wecker gestellt habe.
Ich sprang auf, zog mich in Windeseile an und bestellte am Telefon auf Italienisch ein großes Frühstück, mit Brötchen für meine Familie und eine Schüssel Müsli für mich. Mehr würden die Relinkis mir nicht erlauben, schon alleine weil ich heute verschlafen hatte. Aber das war nicht schlimm, da ich morgens sowieso nicht sehr viel herunter bekam. Besonders dann nicht, wenn ich gerade eine Strafe bekommen hatte.
Als das Zimmermädchen klingelte nahm ich ihren Wagen ab und schob ihn in den Raum, dann drehte ich mich ein weiteres Mal um, um ihr zu danken und sie erwiderte, dass sie mir Guten Appetit wünsche.
Ich nickte ihr noch einmal kurz lächelnd zu, dann schloss ich die Tür.
Den Wagen schob ich vor mir her an den großen. Tisch der auf 'unserem' Balkon stand. Dort deckte ich den Tisch für drei und rief die anderen.
Dann nahm ich mir meine Schüssel mit Müsli und setzte mich auf mein Sofa und begann zu essen.

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