Kapitel 12: Bester Freund

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So schnell konnte das ganze gehen. Gestern noch war ich ein Mädchen gewesen wie jedes andere und nun? Ich schätzte dies nannte man vollwertige Frau, abgesehen davon, dass es vorehelich Hure hieß. Nicht, dass ich mir zu den Zeiten Sorgen darüber gemacht hatte. Aus Gewohnheit hätte es eigentlich so kommen sollen, dass ich früh wach war, dem war aber nicht der Fall, denn normalerweise weckte mich die Sonne, doch jemand hatte es für nötig gehalten die Vorhänge zu zu ziehen. Eigenartig, in meiner Kammer war sonst nie jemand, soweit ich mich erinnern konnte. Ebenfalls eigenartig war die eine Hand, die auf meiner Wange ruhte. Ganz sicher war das aber auch nicht Jonathan, den Atemzügen zufolge, die ich nicht weit entfernt hörte. "Guten Morgen, Sonnenschein", flüsterte mir eine sanfte Stimme zu, weshalb ich meine Augen langsam öffnete und direkt in Edwards Gesicht sah. Wäre ich nicht so müde, würde ich ihn anlächeln. "Guten Morgen", flüsterte ich ihm leise zu. "Hast fu Hunger?", kam schon seine nächste Frage. Wieso musste er fragen, wenn ich so verdammt müde war? Naja, wenigstens hatte er sein Versprechen gehalten, welches er mir gegeben hatte bevor ich eingeschlafen war: Er würde bei mir bleiben. "Nein", murmelte ich dann leise, bevor mir etwas anderes in den Sinn kam. Morgana hatte sicherlich Hunger und ich sollte ihr etwas zu Essen bringen, denn wie sehr sie mich hasste, wie sehr sie mir widerstrebte, ich war immer noch ihre Magd. Für einen kurzen Moment in dem Edward sprach, vergaß ich das jedoch wieder. "Ich liebe dich, Sonnenschein", flüsterte er mir mit einem Lächeln zu, bevor er seine Arme um mich legte und ich mich enger an seinen Körper schmiegte. Manchmal fragte ich mich was in seinem Kopf genau vorging, doch wissen würde ich das wahrscheinlich nie. "Ich liebe dich auch", erklärte ich ihm dann auch leise. "Es wird Zeit, dass ich gehe. Zu gern würde ich die heutige Nacht wieder mit dir verbringen, aber das geht nicht, wir brauchen einen Erben." Im Nachhinein fragte ich mich, wie ich so naiv sein konnte und glauben, dass seine Worte stets der Wahrheit entsprachen und er Morgana wirklich nur wegen einem Erben in sein Bett holte. "Ich sollte auch langsam zu Morgana", meinte ich und als hätten wir uns nicht mehr zu sagen, drückte er mir einen letzten Kuss auf die Stirn, bevor er aufstand und in ein Nebenzimmer ging. Manchmal bemerkte ich den Unterschied zwischen uns nicht, meistens in der Zweisamkeit, wenn wir miteinander sprachen, doch dann, wie im Moment, wenn Männer und Frauen wie ich dazu da waren ihn zu waschen und zu kleiden, fühlte ich mich wie aus einer anderen Welt. Kaum zu glauben, dass dieser kleine Unterschied zwischen uns schuld daran war, dass wir einander nicht wirklich lieben durften. Nun um meiner 'Bestimmung' zu folgen, stand ich auf und zog mich wieder an, wie meine Kleidung hier gelandet war, wusste ich selbst nicht. Trotzdem ging ich anschließend runter in die Küche, wo ich Morganas Essen abholte und dann in das Schlafzimmer ging in dem sie alleine geschlafen hatte. Zu meiner Überraschung war sie schon wach und ich zweifelte daran, ob sie wirklich geschlafen hatte. Den Augenkontakt zwischen uns vermied ich weitgehend, ebenso versuchte ich nicht mit ihr zu sprechen. "Finde heute eine eigene Beschäftigung, ich habe keine Lust eine Hure stets in meiner Nähe zu haben", meinte sie angewidert, als sie auch versuchte sich alleine anzuziehen. Mich selbst eine zu nennen, nur in meinen Gedanken und indirekt war etwas anderes, als dies in das Gesicht gesagt zu bekommen. Nun ja, wenigstens hatte ihr jemand gesagt, dass sie mich nicht los bekommen konnte. "Frag doch Drake ob er bei irgendwas Hilfe braucht." Bis jetzt war ich diesem gewissen Drake nicht begegnet, aber wenn ich mich richtig informiert hatte, war dies Edwards bester Freund. Vielleicht auch einziger, was wusste ich schon? "Ja, Mylady", meinte ich knapp, bevor ich ihr den Rücken zudrehte und ging. Ich konnte nicht behaupten mein Verhältnis zu Morgana wäre je gut gewesen. Ich konnte nicht behaupten, dass wir uns jemals wirklich gemocht hatten, aber die ganze Sache mit Edward, hatte uns noch weiter außeinander gebracht. Sobald ich das Zimmer verließ, suchte ich den besagten besten Freund, den ich erst eine ganze Weile später fand in der ich mir auch die Zeit nahm zu frühstücken. Doch dann fand ich auch schon Edward. War es normal, dass die reichen Adligen auch immer gut aussahen oder hatte ich einfach nur Glück mit meinem Wohnort? "Sir Drake, mein Name ist Elaina. Ich wurde darum gebeten Ihnen für heute zur Seite zu stehen." Er hob seinen Blick für einen kurzen Moment in dem er mich desinteressiert ansah, bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwendete. "Die Elaina, die Edward gefällt?", hackte er nach. War er etwa auf Morganas Seite? Hatte sie das gewusst und mich in mein verderben geschickt, auf dass er mich hier nun zusammen schrie? "Ja, Mylord", erklärte ich ihm etwas Kleinlaut, während ich den Boden vor meinen Füßen musterte. "Wie wäre es, wenn ich einfach das Thema wechsle und Ihnen sage, dass Sie die Hochzeit gut hin bekommen haben?", fragte mich Sir Drake dann weiter, weshalb ich doch wieder begann zu lächeln und einen entspannteren Ausdruck auf dem Gesicht hatte. "Es wäre mir lieb. Meine Antwort wäre auch ein einfacher Dank." Er nickte leicht, schien dabei aber immer noch nicht sonderlich daran interessiert zu sein, wie ich aussah oder wer ich war. "Ich habe ein Pferd im Stall stehen, ganz Rechts, wenn du vom östlichen Eingang kommst. Mir fehlt die Zeit mich um dieses zu kümmern und mein Knappe ist von uns gegangen. Könnten Sie das erledigen?" Es schien ihm nichts aus zu machen, dass sein Knappe gestorben war,  was mich wieder von der Grausamkeit des Adels überzeugte, wenn es um die Untertanen ging. "Natürlich, Mylord", erklärte ich und wandte mich zum Gehen um. "Nennen Sie mich Drake, Elaina", meinte er zum Abschied. Wenn dies also sein Wunsch war, würde ich dem nachgehen, wann anders. Fürs erste trugen mich meine Füße aber in den Stall, wo ich den östlichen Eingang nahm und zu dem Pferd ging, welches ganz Rechts stand. Eine Bürste nahm ich in die Hand um es fürs erste zu striegeln, als ich bekannte Stimmen in den Stall kommen hörte. Deswegen duckte ich mich auch in der Box in der Hoffnung ich würde von ihnen nicht entdeckt werden. 

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Hey, Menschis :3

Sorry, dass ich mir das Kapitel nicht noch einmal durchgelesen habe, bevor ich es nun poste, ich habe keine Zeit dafür, im Moment. Bestimmt werde ich es irgendwann nachholen, aber das wichtigste ist doch, dass es überhaupt weiter geht :3 An der Stelle ein Danke an alle, die das hier unterstützen, fleißig Kommentieren und Voten, sowie mir auch teilweise folgen. 

Die erste Widmung, die ich nun rauslasse geht an Lucie2. Es hilft mir immer, wenn jemand nicht nur innerhalb der Story, sondern auch so bestätigt, dass die Story angemessen und lesenswert ist. Macht mir auch gleich mehr Freude die Kapitel zu schreiben :3

Hier noch eine kleine Info: Das Buch wird nicht länger als 20 Kapitel haben können, was genau im nächsten Teil kommt weiß ich noch nicht, schreibe es aber ganz am Schluss, als letztes Kapitel in der Hoffnung man kommentiert fleißig was eher wichtig ist und das schreibe ich dann auch. 

Hoffe ihr hattet ein schönes, verlängertes Wochenende :3

Bis dann ;*

Nike

Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt