Kapitel 4: Rückkehr und Abreise

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"Sie sind eine Magd? Ich finde es nicht schlimm, aber falls sie wirklich eine sind, dann sollten Sie gehen", flüsterte Edward in mein Ohr. Ich schaffte es doch wieder mich aufzurichten und ihm in die Augen zu sehen. Er fand es okay, dass ich ihn sozusagen angelogen hatte? Verdammt, dieser Prinz war einfach nur so... wie ich ihn mir nie hätte vorstellen können. Ich dachte eher an einen arroganten Mistkerl, der mir das Leben schwer machen würde, sobald er die Wahrheit wusste, doch Edward hörte nicht einmal auf mich zu siezen. Wie gerne ich die richtigen Worte hätte ihm zu danken, aber ich wusste nicht was man in einem solchen Moment sprach. Deshalb sah ich ihn einfach nur dankbar an und verschwand dann aus dem Schloss. Ob es anders geendet hätte, wäre ich wirklich vom Adel? In Erinnerung an die Worte der letzten Tage, gab es nichts Anderes als ein Ja. Er hatte mir gesagt bald wäre ich verlobt und doch wusste ich, dass diese Worte nicht mehr galten. Das miese Leben zu dieser Zeit, niemand konnte sich etwas anderes vorstellen als diese Unterdrückung der Unterschicht. Aber ich alleine hatte auch keine Wahl. Es war mir bestimmt so zu bleiben wie ich war, solange ich keinen Mann kennen lernte, der das ganze hier besser sah als ich. Einen adeligen Mann, nicht adelig genug um eine Magd nicht heiraten zu dürfen und doch noch wichtig genug, dass ich nicht für den Rest meines Lebens arbeiten musste. Aber solche Männer interessierten sich nicht für Frauen wie mich. Wenn ich jemals einem begegnen würde, dann gäbe es nur die Möglichkeit, dass er mich als eine weitere Angestellte sah und mich herum schubste oder schlimmer: Ich an einen Mann geriet, der uns als wertlos sah und mich innerhalb kürzester Zeit entjungern würde. Unverheiratet hieß es für mich, dass man mir die Haare kurz schneiden würde und genau das brachte mir meine ganzen Sorgen. Ein letztes Mal lief ich durch die Gänge des Schlosses und prägte mir die Gänge ein, die ich erreichte. Es war ein schönes Gebäude, ein anmutiges und eines, dass ich nie wieder betreten konnte.

Nachdem ich am letzten Abend heim geritten und kurz darauf eingeschlafen war, wachte ich am nächsten Morgen von dem Tumult der anderen Mägde und Diener dieses Hauses auf. Immer noch halb schlafend, streckte ich meine müden Glieder und begab mich zu den wenigen Sachen, die ich besaß von denen ich meine Arbeitskleidung nahm. Diese zog ich mir auch an, ehe ich meine Haare ordentlich hoch steckte, damit sie mich bei der Arbeit nicht störten, die ich noch vor mir hatte. Mein Blick fiel jedoch auf mein Handgelenk und das fehlende Armband auf diesem, weshalb mein Atem kurz stockte. Ich rannte schon fast zu dem Stapel mit den Sachen, die ich letzten Abend an hatte und wühlte in diesen durch, doch nirgends fand ich das Metall, das mich an meine Herkunft erinnerte. Das Gefühl des Verlustes überkam mich und ebenso das der Trauer. Wie konnte ich nur so dumm sein und nicht bemerken, wie ich es verlor? Ob es im Schloss war oder doch auf dem Weg zu diesem verloren? Verzweifelt sah ich aus dem Fenster und erblickte in der Ferne tatsächlich das Schloss von Edward, doch ich konnte dort nicht dorthin zurück kehren, weshalb ich hier stehen bleiben musste. "Elaina!", rief jemand vor der Tür, eine Stimme, der ich dankbar war, denn sonst hätte ich den Trubel von draußen vergessen. Schnell hastete ich zu der Tür, die ich öffnete, nur um eine mir bekannte Person zu entdecken. "Was ist, Briat?", fragte ich sie schlicht, wobei ich hinter ihrem Rücken beobachten konnte, wie alle herum rannten und ihre Pflichten erledigten. "Madame Batignole kommt schon heute zurück von ihrer Reise." Sofort erschrak ich. Wieso weckte mich niemand, wenn ich nicht einmal die Hälfte meiner Aufgaben geschafft hatte? Sofort rannte ich aus dem Zimmer und begann die letzten Aufgaben zu erledigen, die ich noch vor mir hatte.

Madame Batignole trug ein neues Kleid, das vollkommen rot war und noch einmal verstärkte, dass sie der Teufel in Person war. Sie hatte mir meine ganze Kindheit und Jugend zerstört und nun glich sie wohl auch ihrem großen Vorbild. Wir alle waren aufgereit in zwei Reihen, je links und rechts von dem Teppich im Eingang den sie entlang schritt. Verdammt, wüsste ich nicht, dass sie eine einfache Herzogin war, dann würde ich glauben sie wäre die Königin, edel wie sie voranschritt. "Wenn ich durch das Haus gehe, will ich nicht eine einzige Stelle finden, die nicht gesäubert ist", erklärte sie uns allen und fast wäre sie an mir vorbei gelassen, aber doch nur fast. "Du Elaina, hast jedoch eine andere Aufgabe. Ich war im benachbarten Königreich unterwegs und Prinzessin Morgana der Familie Lancester braucht eine neue Zofe. Ich war so frei dich zu verkaufen, immerhin kann ich mir nicht alle leisten, die hier wohnen. Pack deine Sachen, der Kutscher wird dich fort bringen." Erschrocken blickte ich sie an. Ich war keine Sklavin, also hatte sie kein Recht mich fort zu schicken wie einen von den Sklaven. Dennoch trat auf mein Gesicht wieder ein ruhiger Ausdruck und ich machte einen leichten Knicks. "Ja, Madame." Mir war bewusst, dass die Fahrt lang werden würde, dass ich es aus ungewohnheit kaum heil bis zum Ende schaffen würde, aber die Arbeit an einem königlichen Hof war ehrenvoller und weniger demütigend als die bei Madame Batignole. Dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, was mit der anderen Zofe passiert war, denn von Morgana hörte man viel und in erster Linie von ihrer Strenge. Doch ich glaubte zu wissen, dass das Schicksal etwas anderes mit mir vor hatte.

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Jap, ich habe es nicht geschafft Tausend Wörter in das Kapitel zu bringen ._. Tut mir Leid, ich versuche es beim nächsten Mal wieder. Das Problem ist halt, jetzt kommen nur noch Lückenfüller, weil es im Original gleich weiter geht. Apropos: Kann sich jemand vorstellen wie das ganze weiter gehen wird? Interessiert mich wirklich ob es ein nicht eingeweihter erraten kann x'D Gut ähm... ich habe mich für Crystal Reed entschieden, weil mir sonst niemand anderes geraten wurde und weil sie einfach dieses Kämpferische hat, was auch zu Elaina passt, wenn ich es so ausdrücken sollte. Außerdem ist sie nicht in dem Sinne 'perfekt' sondern hat die ein oder andere Macke. Nun ja, findet ihr es ist eine gute Entscheidung oder nicht? ( Bei Unwissenden wie mir, einfach euren besten Freund Google benutzen ) Nun ja, das nächste Kapitel sollte demnächst raus kommen, immer wenn ich nichts besseres zu tun hab wie im Moment. Bis dahin:

Bye, Menschis. 

Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt