Kapitel 21: Auszeit

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Sie verstand zumindest, dass ich vor ihr hier war, vor ihr in seinem Herzen, wenn nicht alleine. Vorsichtig ging ich auf sie zu, auch wenn ich mich nicht traute allzu nahe zu kommen. "Es ist ein Märchen, Morgana. Märchen haben nie eine Chance zur Wahrheit zu werden." Sie nickte leicht, während sie mich weiter anblickte. "Ich schätze ihr habt euch auf den Bällen kennen gelernt, nicht wahr?" Nun nickte ich etwas, während ich zu ihr sah. Wir hatten etwa die gleiche Größe, aber während mein Gesicht etwas verschmutzt von der Arbeit war, war ihres sauber als wäre es frisch gewaschen. Während meine Haare ein dunkles Braun hatten, waren ihre von hellem blond. Meine Körperhaltung war gekrümmt von zu vielem Arbeiten, sie stand gerade da und während meine Hände voller Blasen waren und mit der Zeit auch rau, sahen ihre aus, wie die eines Kleinkindes. "Morgana, ich..." Nun sah sie mich an, ungewohnt, dass ich sie einfach Morgana nannte, aber im Moment waren wir nicht Magd und Prinzessin, sondern zwei Frauen, die den gleichen Mann liebten. "Wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, dass ich das Schloss verlasse und euch beide alleine euer Leben leben, dann würde ich sie ergreifen und euch beide alleine lassen. Ich fühle mich nicht wohl von allen gehasst zu werden, weil ich ihn liebe und... das ist wahrscheinlich auch der Grund weshalb es mir schwerfallen würde. Du verstehst was ich meine, wenn ich sage, dass ich ihn liebe. Du fühlst selbst das Gleiche." Ich sah in ihren Augen, dass sie verstand und zumindest waren die Tränen nun weg. "Ich dachte du magst ihn einfach nur und deshalb hate ich Jonathan darum gebeten, dass er versucht dich zu heiraten." Wie bitte? Der kleine Junge, der so am Boden zerstört war, als ich abgelehnt hatte, wurde von ihr angestiftet? "Ich hatte Angst, dass so etwas passieren konnte wie jetzt, aber bitte, hasse ihn nicht. Er hat dich wirklich gemocht, auch wenn nicht so sehr, dass es für einen Antrag gereicht hätte." Nun wusste ich zumindest, dass der Junge für mich gestorben war. Er war wie ein Schosshündchen seiner Schwester gefolgt, jedem Befehl, also konnte er es vergessen, dass ich je wieder mit ihm reden würde. "Ich bin nicht wütend auf ihn", log ich ohne zu zögern, bevor ich tief durchatmete. "Ich gehe ins Bett, es war ein anstregender Tag. Versuch ihn nicht zu wecken, er hatte paar Flaschen Wein zu viel." Danach ging ich aus dem Zimmer und ließ den Mann, den ich liebte und seine Frau alleine im Zimmer.

Am nächsten Tag saß ich nach einem kurzen Arbeitstag am Fenster und las ein Buch, auch wenn ich mich nicht auf dieses konzentrieren konnte. Edward hatte mich aufgesucht als ich dabei war Morgana ein neues Kleid zu nähen. Er sprach zuerst über gestern Abend, erinnerte sich nicht mehr daran und fragte wann ich zurück gekommen war. Irgendwie redete ich mich da raus, bis er die eine Frage stellte: "Willst du irgendwann heiraten?" Nachdem ich bejaht hatte, fing er an mich an zu schreien. Als hätte ich mir keinen Mann verdient, der nur mich liebte. Wütend auf mich war er gegangen, bald aber auch schon wieder gekommen um mir zu sagen, dass ich die Chance dazu doch haben würde. "Wenn du dich wirklich in ihn verliebst, dann darfst du gehen." Erst dann würde ich die Erlaubnis haben hin zu gehen wo ich wollte, eine Familie zu gründen und glücklich mit meinem Leben zu werden. Deshalb verschwammen die Wörter vor mir hin und wieder. Wie war ich hier rein geraten mit dem Versprechen nie eine Familie zu haben, denn mich würde es nicht wundern, wenn Edward alle Männer von mir fern hielt. Ein klopfen am Fenster brachte mich dazu raus zu sehen und nun ja. Da stand Edward, mit kleinen Steinchen in der Hand, die er nach dem Fenster hier oben warf. Um also mit ihm zu reden. öffnete ich das Fenster und beugte mich etwas heraus um zu ihm sehen zu können. "Ich muss dir etwas zeigen", rief er zu mir hoch. "Was denn?", fragte ich ihn daraufhin und legte das Buch weg. Sein Grinsen war ungewohnt, aber es brachte mich zumindest zum Lächeln ihn so glücklich zu sehen. "Eine Überraschung, aber du musst runter kommen." Leise musste ich lachen, stand dann aber auf und ging herunter in den Garten, was enige Zeit dauerte. Was er mir wohl zeigen wollte? Vielleicht war die Überraschung eines der Geschenke, so wie der Ring, den ich gemeinsam mit Henry hatte begraben lassen. Und dann stand ich schon neben Edward. Gerade wollte ich Fragen was war, dodch da nahm er mich schon hoch auf seine Arme und rannte los. Leicht schrie ich auf, auch wenn das Schreien schnell zu einem Lachen wurde und ich mich an ihm fest hielt um ja nicht zu fallen. Wir betraten einen Wald und dort verlangsamte er seine Schritte, weshalb ich  nun etwas locker lassen konnte. "Was hältst du von einer Pause? Einer Pause von dem Königreich?" Sprach er gerade davon, dass wir uns davon schlichen um eine Pause zu haben? "Das wäre schön", meinte ich deshalb. Einfach irgendwo hin gehen, wo er noicht König war. Konnte ich mir gerade etwas schöneres Vorstellen? Ja, der ganzen Sache für immer entfliehen und einfach einen Mann haben, den ich auch lieben durfte ohne verhasst zu werden. Vor uns tauchte eine Hütte auf, hier mitten im Wald. War das hier der Ort an den er mich bringen wollte? Ein Ort der Ruhe und Entspannung? "Wie lange können wir hier bleiben?", fragte ich ihn dann ruhig. "Nur ein zwei Tage. Ich muss mich immerhin um alles kümmern." Natürlich konnte das Land keine Auszeit vom König haben, denn er war die wichtigste Person. "Aber ich will so oft wie möglich mit dir her kommen." Er ließ mich nach diesen Worten herunter und ging mit mir in die kleine Hütte. Eigentlich war ich müde, denn ich hatte heute das erste Mal seit langem wieder gerabeitet, aber ich würde es mir nicht nehmen lassen Zeit mit ihm zu verbringen. "Was willst du jetzt machen?", fragte ich Edward, der zu Grinsen begann. "Dich küssen." Kurz darauf drückte er seine Lippen auf meine.

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Hey, Menschis :3

Das hier ist das schöne Halbfinale und das heißt? Nächste Woche ist es zu Ende. Genießt die ruhigen Stunden zwischen Elaina und Edward :)

Danke für das Lesen natürlich auch in diesem Kapitel und lasst eure Meinung da :3

Bis nächste Woche :D

Nike

Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt