Epilog

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Das nächste Mal traf ich auf Edward, als viele Jahre vergangen waren. Nun, vielleicht nicht ganz, doch das eine Mal, als ich mit Drake auf den Ball zu ehren des ersten Prinzen gefahren bin, zählte in meinen Augen nicht. Mit den Jahren hatte ich Drake geheiratet und zwei bezaubernde Kinder von ihm, bei denen ich am besagten Tag saß. Ich wusste, dass Edward heute kam um Drake zu besuchen, ein geschäftliches Gespräch zu führen, wenn ich mich recht entsinnte, aber treffen wollte ich den König nicht mehr, zu tief lagen meine Gefühle für ihn vergraben. Während ich auf einem Schaukelstuhl saß und meiner ältesten Tochter ein Buch vorlas, bemerkte ich, wie die königliche Kutsche außerhalb unseres Hauses stehen blieb. Von hier aus konnte ich beobachten, wie Edward nun zum Haus ging und ich konnte nicht behaupten, dass man ihm ansah, dass die Gerüchte nicht stimmten. So besonders waren sie nicht: Nach meinem Verschwinden war er anscheinend ein Säufer geworden, Schlug seine Frau hin und wieder, wenn das alles stimmte. Doch dies alles war nicht mehr meine Sorge, da ich nun einem anderen Mann gehörte. Die Tür unten ging auf und ich sah, wie Edwards Gestalt in unserem Haus verschwand. Kurz darauf ertönten Stimmen, die meines Mannes und die Edwards, wie sie zusammen sprachen. "Liebes, möchtest du ein wenig alleine spielen, Mama hat zu tun." Nachdem ich meine Tochter also sanft auf die Stirn küsste, setzte ich sie ab und sah zu, wie sie zu ihren Spielsachen ging. Es wäre angenehmer Edward nicht einmal so nah zu sein, denn ich hielt es kaum aus zu wissen, dass er hier war. Tief atmete ich durch, während ich die Treppen herunter lief und versuchte unbemerkt in den Stall zu kommen. Lange hatte Drake darauf bestanden, dass ich mir einen Stallburschen holte, doch ich wollte nicht, das war meine Sache. So ging ich im Stall zu meiner Stute, streichelte sie kurz und war dann dabei zu den Satteln zu gehen, als ich Edward sah. Er hatte also gehört, dass ich her gekommen war. "Wolltest du den König nicht einmal begrüßen?", fragte mich Edward. Seine Stimme war älter geworden, genauso wie seine Erscheinung. Trotzdem sah er so aus wie immer: Atemberaubend. Nur durfte ich das nicht denken, also versuchte ich es gar nicht erst. "Guten Tag, Mylord", meinte ich auf seine Worte hin und wandte meinen Blick von ihm ab um den Vorwurf nicht sehen zu müssen. "Interessant", meinte er daraufhin, "Noch vor einigen Jahren hast du mich geliebt und nun willst du mich nicht einmal mehr sehen." Daran gab es nichts interessantes, ich war durch das Schicksal dazu gezwungen. "Wer sagt Ihnen, dass ich es heutzutage nicht mehr tue?", fragte ich ihn daraufhin, widmete mich dann aber wieder meiner Stute um nicht zu ihm sehen zu müssen. "Du bist verheiratet." "Das waren Sie auch die ganze Zeit über." Daraufhin schwieg er ein paar Momente, die ich damit verbrachte den Sattel auf meine Stute zu legen und dann, plötzlich, entfernten sich Schritte und ich wusste, dass Edward wieder gegangen war. Ob er nun das gleiche tat wie ich? Gehen um mich glücklich zu lassen? Von hinten beobachtete ich, wie unser König wieder ins Haus zu Drake ging und wünschte, ich wäre für diesen einen Moment nicht hier zu Gast, sondern die Königin an seiner Seite die her gekommen war. "Aber du hast Drake." Die Worte sagte ich mir selbst, bevor ich doch noch einen Stallburschen holte um den Rest an meiner Stute zu erledigen und kurz darauf weg ritt. Abstand würde mir gut tun. Wenigstens dieses eine Mal und wenn ich zu Hause war, würde ich mich wieder an Elisabeth erinnern. "Erst die Heirat, dann die unsterbliche Liebe."

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Und somit endet die Geschichte eines unglücklich verliebten Paares. 

Seid ihr glücklich mit dem Ende? Oder wolltet ihr etwas anderes?

Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt