Schätzchen

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Ui, da hat aber jemand lange geschlafen. Als ich auf die Uhr blinzele ist es bereits halb 2 und ich habe ziemlichen Hunger. Noch verdammt verschlafen schlurfe ich in meine Küche und schaue in den Kühlschrank was so da ist... man könnte sagen die Mäuse machen Party darin. Es ist original NICHTS da bis auf vergammelten Orangen Saft den ich gleich mal wegkippe. Alternativ dazu gehe ich ins Bad, hübsche mich für den Tag auf und gehe mir danach bei einem Bäcker ein belegtes Brötchen und einen Kaffee holen. Auf dem Heimweg schreibe ich Ray. Na toll... und was schreib ich nun? Ich fange an zu tippen, lösche ein paar mal, schreibe neu und sende am Ende eine Lüge “Von dir? Du bist der einzige der hier träumt Schätzchen. Lilith etwas taktvoller mitzuteilen dass sie dir nicht gefällt war wohl nicht drin?“. Okay, der letzte Teil war keine Lüge, das hätte er wirklich tun sollen. Aber dass ich nicht von ihm geträumt hätte... mhm, in meinem Kopf ging es diese Nacht ziemlich heiß her. Die Realität ist allerdings immer noch dass ich untervögelt bin. Allerdings fürchte ich mich vor Ray auch ein wenig. Ich kenne ihn nicht, ich weiß nie was er denkt, ich kann ihn nicht durchschauen. Und genau das reizt mich. Kurz bevor ich daheim bin schreibe ich Lili noch einmal und frage wie es ihr geht. Sie wird wohl kaum geschlafen haben.
Als ich wieder in meiner Wohnung bin schau ich mal in meinem Laptop was man heute so anstellen könnte, was so ansteht eben. Ich finde nicht mehr als ein bescheuertes Emo Treffen und ein Festival mit lauter Bands die ich eh nicht kenne. Super, dann wird das eben ein Couch Kartoffel Abend. Auf einmal vibriert mein Hintern. Nein ich sitze nicht auf meinem Vibrator, ich hatte mein Handy noch in der Hosentasche. Natürlich von Ray. “Deine Freundin ist aufdringlich. Die sollte mal jemand zügeln. Aber sicher nicht ich. Ich werde mit dir beschäftigt sein. Wir sehen uns heute Abend auf dem Festival in dem Burghof? Oder soll ich lieber deine naive Freundin fragen?“
Das kann doch nicht sein Ernst sein??? Er wird sie ausnutzen und sonstwas mit ihr anstellen. Und eines muss man ihm lassen. Seine Menschenkentnis ist top. Lili ist naiv... und aufdringlich... und ja sie sollte jemand zügeln. Aber auf nette Art, in seine Hände werde ich sie sicher nicht übergeben. Also geh ich wohl doch zu diesem bekloppten Festival. “Okay, wir sehen uns. Und lass die Finger von Lili, sie hat so einen Arsch wie dich nicht verdient. Vielleicht sollte dir mal jemand Manieren beibringen, da werde ich auch genügend beschäftigt sein.“ antworte ich schnell und beginne dann mich aufzumotzen.

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