Eine solch schöne Frau...

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Lu's Sicht

Ich hörte nur den Schotter unter den Reifen des Wagens knirschen, jedoch hatte ich keinen Plan wo wir waren. Und mir war mulmig zumute. Ich traute mich auch nicht die Augenbinde anzuheben, Rays Drohung klang so ernst. Ich misstraute seiner Art, selten gab er sich so liebevoll wie heute. Er bremste den Wagen und stellte den Motor ab. "Ray darf ich die Binde abnehmen??" fragte ich nervös. "Moment Prinzesschen, nur noch ein Weilchen." Er stieg aus und schlug die Tür zu. Jawoll und ich?? Soll ich nun hier warten oder... ich dachte kaum zu Ende da öffnete er mir die Autotür. Ich verfluchte mich innerlich für mein Misstrauen, das hatte er nicht verdient. "Reich mir die Hand." sagte er mit sanfter Stimme. "Ich werde dich die letzten paar Meter tragen. Du wirst mit diesen Schuhen hier nicht laufen können." erklärte er und hob mich hoch. Ich kuschelte mich ein wenig an ihn und roch den Duft von Kiefernnadeln und Waldluft ehe mir ein leichter Wind durch die Haare fuhr. Er setzte mich ab und führte mich noch ein paar Schritte bis er mich anhielt und sich hinter mich stellte. "Jetzt, darfst du schauen." sagte er leise und nahm mir die Binde von den Augen.

Helles, warmes Licht blendete mich kurz, doch dann sah ich dieses perfekte Szenario. Die Lichterketten, das kleine, süße Picknick und den Wahnsinns Ausblick von der Klippe aus. Ich staunte und sagte kein Wort für eine Weile ehe ich mich jubelnd zu Ray umdrehte ihm um den Hals fiel und fast schluchzend vor Freude, leise in seine Schulter murmelte "Ich liebe dich." Er hatte es nicht verstanden, fragte nach. Diesmal bedankte ich mich nur. Er strich mir nur kurz über das Haar und wischte mein Freudentränchen weg.

"Nun komm, meine Hübsche." sagte er. Und ging mit mir zu dem kleinen offenen Tipi. "Setz dich ruhig." deutete er auf die Decke und holte eine Flasche Wein aus der Kühlkiste. Er deckte Brot und Käse auf, Schnitt beides in großzügige Scheiben und schenkte uns Wein ein. Er hob das Glas und wir stießen an. "Auf uns." meinte ich nur kurz und wollte bereits trinken. "Auf das wir zusammen sterben." raunte er trocken und funkelte mich ohne eine Miene zu verziehen an. Kurz verunsicherte es mich doch... wenn ich mit einem sterben will... dann war es wohl Ray.

Ray's Sicht

Den Satz hatte sie wohl verarbeiten müssen. Sie stoppte ehe sie trank, doch dann leckte sie sich die Lippen nach dem ersten Schluck Rotwein. Sie schaute mich an, sagte jedoch nix, denn jedes Wort wäre überflüssig gewesen. Wir aßen von Brot und Käse, tranken immer wieder einen Schluck und führten dann ein paar entspannte Gespräche ehe ich den Tisch bei Seite stellte und wir uns unter dem Sternenhimmel hinlegten und zur Ruhe kamen. Nun so fast zumindest. Lu schmiegte sich an mich wie eine Katze, wollte Aufmerksamkeit, wollte liebkost werden. Sie küsste mich mehrmals sanft. Berührte mich und strich durch meine Haare. Lange konnte ich nicht widerstehen. Bei einer solch schönen Frau...

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