Die Wahrheit

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Jetzt war ich es die sich ablenken musste. Ich rief Lili an und lud sie ein mit mir ein bisschen auf der Couch rumzulungern. Bis sie ankam zog ich mir nur noch schnell etwas anderes an und stellte fest dass ich meine Korsage bei Ray hatte liegen gelassen. Na prima, gleich ein Grund nochmal dahin zu müssen. Scheiße.
Lilith klingelte nach einer Weile und ich ließ sie hinein. “Heey na, alles wieder gut Süße?“ fragte ich sie lächelnd.“ Sie musterte mich eine Weile als hätte ich Kaugummi im Gesicht. “Hallo? Erde an Lili? Ist irgendwas?“ fragte ich sie und winkte vor ihrer Nasenspitze herum. “Du bist ja noch ganz rot am Hals.“ grinste sie. “Wo warst du denn gestern unterwegs?“ lachte sie fröhlich und erwartete von mir eine versaute Story. Wenn ich ihr jetzt sage dass es Ray ist... sie würde auf der Stelle wieder gehen. Aber anlügen wollte ich sie auch nie. Zaghaft fragte ich sie “Willst du das jetzt echt wissen?“. Lili war definitiv stutzig für einen Moment. “Na klar, wir erzählen uns sowas doch immer. Wo liegt denn da jetzt das Problem?“ wollte sie wissen. “Du gibst ja doch nicht nach...“ gab ich mich geschlagen. Ich würde ihr jetzt sagen wo ich war. “Das Problem lag letzte Nacht neben mir und trug den Namen Ray.“ sagte ich monoton und versuchte ihr dabei nicht in die Augen zu schauen. Wumm. Das war eine Breitseite für sie. Als ich sie zögernd ansah, sah ich dass ihr die Kinnlade herunter geklappt war. “Natüüürlich! Neeein, du wirst nicht zwischen mir und ihm stehen. Stimmt ja, du findest Sadisten ja ach so scheiße! Und? Hat er dich wenigstens so blutig geschlagen wie du von den Sadisten immer behauptest??“ schnauzte sie mich an und spottete dabei über meine Meinungsänderung. Sie war so aufgebracht und schrie mich an als ich ihr nicht sofort antwortete. Ich stand nur auf, zog mir mein dünnes Shirt über den Kopf und drehte ihr meinen nackten Rücken zu. Sie sah die Wunden und erschrak sich. “Willst DU kleines Naivchen mir weis machen du hättest DAS ausgehalten? Du liebst sein Aussehen aber du weißt rein gar nichts über ihn. Man kann ihn nicht durchschauen. Er will nichts von dir Lili, und das ist auch gut so. Er würde dich ausnutzen, ich wäre nicht einmal sicher ob er dich am Leben lassen würde. Ich weiß dass es dir jetzt weh tut und bevor du etwas unüberlegtes sagst, wäre es unserer Freundschaft halber vielleicht besser wenn du in Ruhe darüber nachdenkst warum ich das was ich getan habe nicht in jedem Fall für falsch halte. Und falls es dich beruhigt... zusammen sind wir trotzdem nicht.“ versuchte ich ihr zu erklären und war dabei ein bisschen traurig, da Lili das ganze offenbar nicht so sah wie ich ich.

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