Das, in dem er bloß das Anhängsel ist

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Aber auf Dauer ist das kein Zustand."

Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber was soll ich machen?"

„Dich vielleicht einfach mal darum kümmern und dich festlegen?"

Sie verdrehte ihre Augen und stemmte ihre Hände in die Hüfte, während sie Liam betrachtete. „Worauf wartest du denn noch, Liam? Dein Song ist fertig, aber du sitzt rum und lässt die Zeit verstreichen."

Liam seufzte leise und lehnte sich vor. „Ich habe keine Ahnung, Cheryl", nuschelte er vor sich hin. Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und kniff die Augen zusammen. „Es ist... irgendwie passt es noch nicht."

„Du bist ein elendiger Perfektionist", brummte Cheryl und wandte sich von ihm ab, „und deshalb verpasst du eine Chance nach der anderen. Sieh dir die anderen an. Sie alle haben schon was erreicht, während du hier nur rum sitzt und heulst."

Er richtete sich auf und musterte seine Freundin. „Wie bitte?", hakte er nach, da er glaubte sich verhört zu haben. „Du hast mich schon verstanden."

„Wirfst du mir gerade vor faul herumzuliegen?"

„Arbeit sieht anders aus", entgegnete sie, woraufhin Liam aufschnaubte. „Entschuldige bitte, wenn ich meine Freundin während ihrer Schwangerschaft nicht alleine lassen will und gerne miterleben möchte, wie mein Kind auf die Welt kommt", entfuhr es ihm genervt.

„Bis dahin sind es noch einige Monate", erwiderte Cheryl trocken und drehte sich zu ihm um. „Bis dahin werde ich nur jeden Monat runder." Ihre Stimme hatte einen sanfteren Ton angenommen, wie immer, wenn sie auf das Baby zu sprechen kamen. Sie strich sich über den deutlich sichtbaren Bauch und lächelte versonnen, während Liam sie betrachtete. Dies war ein Anblick bei dem sein Herz höher schlug und der Frust verpuffte, der ihn zuvor noch aufgefressen hatte.

„Und schöner", fügte Liam hinzu, woraufhin Cheryl den Blick hob und ihn betrachtete. Ihre Mundwinkel zuckten leicht und sie schüttelte den Kopf.

„Wie auch immer. Wir werden heute Abend ausgehen", sagte sie plötzlich und Liams Augen wurden groß.

„Du meinst..." Aber sie ließ ihm eine Chance auszusprechen, sondern übernahm direkt wieder das Wort. „Ja. Wir gehen zum Weihnachtskonzert."

Liam befeuchtete sich die Lippen und betrachtete seine Freundin eingehend. „Und du bist dir sicher? Ich meine..." Er deutete auf ihren Bauch, woraufhin Cheryl nur mit den Schultern zuckte und wieder ihren Bauch streichelte. „Du wolltest es doch für dich behalten."

„Ich habe es mir anders überlegt", sagte sie und lehnte sich zu ihm. Sie drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Außerdem können wir es nicht für immer geheim halten."

„Oh, neue Worte von dir", bemerkte er und sah ihr hinterher, wie sie aus dem Raum verschwand. Liam rutschte tiefer in die Couch und stieß die Luft aus. Manchmal verstand er Cheryl nicht. Zuerst durfte unter keinen Umständen etwas an die Presse gelangen, dabei gab es einen Zeitpunkt zudem er es gerne hinaus geschrieen hätte, und jetzt wollte sie unbedingt raus.

Er kratzte sich am Hinterkopf und zappte durch das Fernsehprogramm bis ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken holte. „Willst du dich nicht umziehen? Ich habe einen Wagen bestellt."

Liam hob den Blick und musterte sie in ihrem grünen Wollkleid. Der Bauch war deutlich zu sehen und fast erschien es als würde sie es darauf anlegen der Welt zu zeigen, was los war. Er nickte nur schwach und erhob sich von der Couch um sich für den Abend fertig zu machen.

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