Kapitel 10

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Pov. Stegi

Tim machte gerade etwas sehr Komisches. Er redete mit ganz vielen Leuten, aber da waren gar keine Leute. Außerdem machte er auch noch irgendwas mit einem Bildschirm. Das sah so ein bisschen aus, wie bei einem Film.

Da ich es sowieso nicht verstand, konzentrierte ich mich nur auf seine angenehme Stimme. Diese war so schön tief und wurde selbst nach langer Zeit nicht nervig beim zuhören.

Nach einer Weile verabschiedete Tim sich von irgendwelchen Leuten, die ich immer noch nicht sehen konnte.

Brav wartete ich, bis Tim zu mir kam.

„Nawwww mein kleines Kätzchen war so lieb." Lächelnd streichelte er über meine Haare, weshalb ich mich schnurrend an seine Hand schmiegte.

Anschließend durfte ich mit Tim ganz viel kuscheln. Kätzchen brauchen halt ganz viel Liebe und Fürsorge, was mir viel zu lange verwehrt geblieben war.

Da es draußen bereits dunkel war, konnten wir eh nicht mehr viel machen. Im Gegensatz zum Heim früher, konnte ich in Tims Armen sehr gut einschlafen. Wenn er mich dann auch noch kraulte oder streichelte, machte mir selbst die Dunkelheit nichts mehr aus.

Am nächsten Morgen wachte ich durch sanfte Streicheleinheiten auf.

„Guten Morgen Stegilein. Du musst langsam mal aufstehen. Wir kriegen doch heute noch Besuch."

Verschlafen öffnete ich meine Augen und rieb über eben diese.

„Stegi ist wach."

Lächelnd hob er mich hoch. In der Küche ließ er mich auf der Theke nieder.

„Möchtest du was bestimmtest zum Frühstück?", fragend schaute er mich an.

Kurz überlegte ich und zuckte schließlich mit den Schultern.

„Stegi möchte was Leckeres...und Stegi möchte Fläschchen", bittend sah ich ihn an, woraufhin von ihm nur ein „Nawww" kam.

Kurze Zeit später bekam ich von ihm ein Fläschchen, an welchem ich sofort anfing zu nuckeln. Währenddessen beobachtete ich Tim, wie er Ei in eine Pfanne tat und Würstchen briet.

Es duftete ganz doll lecker. Vorfreudig schwang mein Schwänzchen hin und her.

Als er fertig war, frühstückten wir, wobei Tim mich wieder fütterte.

‚Früher musste Stegi immer Brei essen, jetzt hat Stegi Tim und Tim macht njom njom Essen.'

Anschließend räumte Tim alles wieder weg.

„Bald müssten Mik und Kostas kommen. Lass uns mal nach Klamotten schauen gehen."

Im Enddefekt entschied ich mich für einen Oversizepulli und eine Pantie. Auf eine Hose hatte ich keine Lust.

Gerade als auch Tim sich fertig angezogen hatte, klingelte es an der Tür. Also mit diesem lauten Geräusch würde ich mich wohl nie anfreunden können.

Tim strich kurz über meine Wange – vermutlich, weil ich zusammengezückt war – und ging dann mit einem entschuldigenden Lächeln zur Tür.

Ich folgte ihm auf allen Vieren. Im Laufen war ich echt noch nicht so gut.

Bei Tim angekommen, befanden sich dort bereits zwei andere Leute. In der Tat handelte es sich bei dem einen um einen Hundehybriden. Er hatte aber anscheinend kein Problem aufrecht zu gehen.

Eben dieser Hybrid schien mich so eben entdeckt zu haben.

„Hi du, ich bin Kostas."

Mit seinem Hundeschwanz wedelnd kam er auf mich zu. Erschrocken wich ich zurück und versteckte mich hinter Tim.

Ängstlich klammerte ich mich an sein Hosenbein.

„Du brauchst keine Angst haben, Stegilein. Ich bin doch da."

Vorsichtig nahm er mich auf den Arm. Schnell kuschelte ich mich eng an ihn und beobachtete unsere Gäste aus dem Augenwinkel.

„Kosta, sei doch nicht immer so ungestüm."

„Aber ich wollte doch nur hallo sagen."

„Stegi ist etwas schüchtern. Lasst uns dich einfach mal ins Wohnzimmer gehen."

In diesem angekommen, nahmen wir alle auf dem Sofa Platz, naja also um genau zu sein bevorzugte ich Tims Schoß.

„Also Stegi, das sind Mik und Kostas. Die sind wirklich ganz nett und werden dir nichts tun."

Etwas verunsichert nickte ich und betrachtete die beiden ganz genau. So böse sahen sie eigentlich gar nicht aus.

Dadurch, dass Tim mal wieder angefangen hatte, mich zu streicheln, entspannte ich mich auch nach und nach.

Tim und dieser Mik unterhielten sich über ein paar Dinge. Kostas sagte hin und wieder auch etwas. Ich begnügte mich damit, den Dreien zu zuhören.

„Stegi, Mik und ich gehen jetzt mal kurz in die Küche, ja? Du kannst ja etwas mit Kostas spielen. Dann könnt ihr euch in Ruhe kennen lernen."

‚Tim will Stegi alleine lassen? Aber Stegi will nicht alleine sein...'

Leicht krallte ich mich in seinem T-Shirt fest und schaute hilflos zu ihm hoch.

„Ich bin doch nur ein paar Meter von dir entfernt. Kostas wird dir nichts tun und vielleicht freundet ihr euch ja sogar an? Zeig mir mal, was für ein großes Kätzchen ich habe", aufmunternd strich er über meinen Kopf und setzte mich auf den Boden.

Auf ein leichtes Nicken hin von mir verließ Tim, gefolgt von Mik, den Raum.

„Sag mal Stegi, hast du Angst vor mir?", fragend Blickte der Hundehybrid mich an.

Ich machte mich derweilen ganz klein und brachte ein leises „Ja" heraus.

„Aber wieso denn? Ich tue dir wirklich nichts. Kann es sein, dass du nicht so gute Erfahrungen mit anderen Hybriden gemacht hast?"

Nun war sein Blick eher besorgt. Vorsichtig nickte ich.

„Andere waren immer gemein zu Stegi. Alle waren immer gemein zu Stegi."

„Was?" Aber du bist doch soooo niedlich. Sogar noch niedlich als ich. Aber ich bin nicht gemein zu dir. Darf ich näher kommen?"

‚Eigentlich wirkt er doch ganz nett. Vielleicht ist er doch nicht böse zu Stegi.'

Nach kurzem Zögern bejahte ich, woraufhin er langsam zu mir kam und sich neben mich setzte.

„Du magst Tim, oder?"

„Aber natürlich, Stegi hat Tim doch lieb!"

Warum Kostas daraufhin grinste, verstand ich nicht so ganz, aber so schrecklich wie ich ihn mir vorgestellt hatte, ist er gar nicht. Außerdem kuschelte er sich inzwischen leicht an mich und kuscheln war immer noch einer meiner Lieblingsbeschäftigungen. 

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Mit einer kleinen Verspätung dann auch mal das nächste Kapitel ^^'

Nekos don't love? (Stexpert FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt