Mim

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Es ist abends und ich liege im Bett. Ich kann seit einer Ewigkeit nicht einschlafen.

Die ganze Zeit schwirrt mir die Situation mit Mickey und Zac durch den Kopf. Ich habe erst gedacht, dass es um Zacs Traum geht, der noch in Erfüllung gehen muss, aber Zac hat erzählt, dass der Wunschbrunnen ihm nichts gesagt hätte, also meinte Mickey gestern nicht den Wunschbrunnen, es muss irgendein anderer Brunnen gewesen sein.

Aber was meinte er mit den fünf Jahren? Das einzige, das mir einfällt, ist, dass Zac vor fünf Jahren hierher kam.

Soll ich ihn vielleicht einfach fragen?

Ja sollte ich, weil meine Neugierde mich sonst zerfrisst. Ich hoffe nur, dass Zac noch nicht schläft.

"Zac?"

Er rührt sich nicht. Schläft er wirklich oder hat er mich nicht gehört?

Ich tippe ihn an.

"Zac? Bist du noch wach?"

Er dreht sich um und guckt zu mir.

"Ja, was ist denn?"

Er klingt ziemlich verschlafen und irgendwie bereue ich es ihn geweckt zu haben.

"Ich kann nicht schlafen."

Wie sollte ich das Thema denn am besten ansprechen?

"Naja, mehr als dich in meinem Bett schlafen zu lassen kann ich nicht, also weiß ich auch nicht wie ich dir helfen kann. Warum kannst du denn nicht schlafen?"

Eine bessere Einleitung in meine Frage hätte es nicht geben können.

"Ich muss die ganze Zeit über etwas nachdenken."

"Und das wäre?"

Soll ich sagen, dass ich ihn und Mickey belauscht habe?

"Ich habe heute mitbekommen, wie du mit Mickey gesprochen hast und ich denke jetzt über euer Gespräch nach."

"Du hast uns belauscht?"

Zac setzt sich entsetzt auf und ich jetzt auch.

"So kann man es nicht nennen. Ich bin an Mickeys Tür vorbei und habe mitbekommen, wie du etwas lauter wurdest."

Das trifft es zwar nicht, aber ich will mich selbst ja nicht in die Pfanne hauen.

"Und dann dachtest du dir, dass du einfach weiter zuhören kannst?"

"So ungefähr."

Ich musste da doch zuhören, so laut wie die beiden waren, blieb mir ja nichts anderes übrig.

"Du kannst uns doch nicht einfach belauschen! Was fällt dir ein?"

"Ich wollte wissen, warum du so laut gegenüber Mickey geworden bist."

Zac fährt sich durch die Haare.

"Das Recht uns zu belauschen hattest du trotzdem nicht."

"Weiß ich ja, aber kannst du mir jetzt trotzdem sagen, was da heute los war, damit ich einschlafen kann?"

Zac vergräbt sein Gesicht in seinen Händen.

"Was willst du denn wissen?"

"Das mit dem Brunnen, den fünf Jahren und der weiblichen Person, auf die alles hinausläuft."

Ich blinzel Zac an, welcher ohne mit der Wimper zu zucken antwortet.

"Das ist unwichtig. Es ist nichts Bedeutendes."

"Schien mir heute aber anders."

Zac legt sich einfach wieder hin.

"Schlaf jetzt."

"Kann ich nicht."

Zac dreht sich kurz zu mir.

"Wenn es dir hilft, darfst du auch näher an mich heran rücken."

Das kann er jawohl vergessen.

~~~~~~~~~~~~

Nachdem ich mich von meinem Schock, ich bin in Zacs Armen aufgewacht und es war verdammt noch mal total schrecklich und eng, heute früh erholt hatte, machte ich mich fertig und sitze jetzt wieder am  Frühstückstisch.

"Leute, was machen wir heute?"

Ich schaue in die Runde, aber niemand antwortet mir.

"Leute?"

Wie unfreundlich sind die denn?

"Wir können ja picknicken gehen, also zu zweit."

War ja klar, dass das nur von Zac kommen kann.

"Besorgst du das Essen?"

"Ja."

Überredet. Das ist ein echt gutes Argument zum Mitkommen.

"Ok."

Ich starre auf mein Brötchen und warte bis Mickey kommt.

"So liebe Leute, da heute nichts ansteht und ich nichts ankündigen muss, dürft ihr früher mit dem Essen anfangen. Guten Appetit."

Sofort schneide ich mein Brötchen auf und belege es mit Wurst.

Ich bin als letzte fertig mit dem Essen und die anderen sind schon alle gegangen.

Zac wartet in unserem Zimmer auf mich, also mache ich mich auf den Weg dorthin.

Auf dem Flur bleibe ich wie versteinert stehen.

Ist das dort hinten Mim?

Ich gehe weiter und stelle fest, dass es wirklich Mim ist.

Ich muss sie sofort ausfragen. Vielleicht weiß sie, wie ich zurückkomme.

Meine Schritte beschleunigen sich und meine Hoffnung steigt.

"Mim?"

Nun stehe ich direkt vor ihr.

"Hallo, ich bin Melody und.."

"Ich weiß, wer du bist."

Sie unterbricht mich.

"Woher denn?"

"Ich bin eine Doppelagentin, ich wusste, dass du hierher teleportiert wurdest."

Und trotzdem hat sie nichts dagegen getan? Das nenne ich wirklich eine Unverschämtheit. Nein, ich kann gar nicht ausdrücken, wie ich das finde.

"Weißt du auch, wie ich wieder zurückkomme?"

"Ja, aber das ist nicht so einfach."

Wenn sie wüsste, wie egal mir das ist.

"Wenn ich hierhin gekommen bin, muss ich auch wieder zurück und wenn es geht so schnell wie möglich."

"Es geht nicht. Du musst hier bleiben."

Das ist doch wirklich nicht zu fassen.

"Warum teleportierst du mich nicht einfach?"

"Weil die Hexen dich haben wollen und wenn rauskommt, dass ich dich in deine Welt zurückgebracht habe, bin ich einen Kopf kürzer."

Klar, lass mich ruhig hier verrotten ohne Musik, Internet, guten Büchern und Edward. Ist ja nicht so, dass ich alles zurücklassen musste.

"Was wollen die Hexen denn von mir?"

"Das kann ich dir nicht sagen."

Warum das denn jetzt nicht?

"Aber wenn du es mir sagst, können wir alle die Hexen bei dem was sie tun aufhalten."

"Niemand kann und niemand  wird die Hexen aufhalten. Ich werde jetzt auch weiterziehen. Schönen Tag noch."

Sie geht weiter und ich laufe irritiert zu meinem Zimmer.

Erst wird Zac total geheimnisvoll und jetzt auch Mim. Irgendwas geht hier vor sich.

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