~I believe, I believe in the things you do
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Noch 20 Minuten.
Gedankenverloren verfolgte ich den großen Uhrzeiger, welcher erneut seine Runden drehte. Immer dieselbe Richtung. Immer dieselben Abstände. Immer darauf bedacht, die große zwölf erneut zu kreuzen. Recht eintönig, wie ich fand. Und langweilig zuzusehen, doch immer noch um einiges spannender, als der Englischunterricht, an dem ich mich eigentlich beteiligen sollte, damit meine Note nicht komplett den Bach hinuntergehen würde. Englisch lag mir einfach nicht. Ich denke genau so, wie sämtliche andere Sprachen. Mir reichte da schon Koreanisch aus und brauchen würde ich diese in meinem späteren Berufsziel sowieso nicht. Denke ich. Es sei denn, ich würde mein Restaurant in Amerika aufbauen. Aber wieso sollte ich mich bei dieser Fast-Food-Gegend oder in China-Town einreihen wollen, wenn mein Essen da sowieso nicht geschätzt werden würde?Seufzend wandte ich schließlich den Blick von der runden, immer noch tickenden, Uhr ab, welche über der Tür unseres Klassenzimmers hing, durch die ich jetzt schon liebend gerne in meine Freiheit laufen würde. Doch meine Wünsche wurden scheinbar nicht erhört, stattdessen aber umso besser die Stimme meines Lehrers, welcher salbungsvoll irgendwelche Wörter aneinanderreihte und wahllos Schüler rannahm. Ich gehörte zum Glück nicht dazu. Offenbar hatte die letzte Reihe doch etwas Gutes an sich, welche mir heute durch meinen besten Freund quasi zugeteilt wurde. Bei uns galt immer die Regel: ‚wer zuerst den Raum betritt, darf die Sitzreihe auswählen'. Und bei Yoongi war es nun mal die letzte Reihe, damit er schlafen - oder anderweitige Dinge tun konnte - nur Hauptsache nicht dem Unterricht seine Aufmerksamkeit zu schenken.
Unauffällig schaute ich zu dem Blondschopf hinüber, welcher rechts neben mir saß und irgendwelche Texte auf ein Stück Papier kritzelte. Erst dachte ich, er würde sich dem Unterricht widmen und sich beteiligen, aber als ich die koreanischen Schriftzeichen auf seinem Blatt erspähte, die sich Reihe für Reihe vermehrten konnte ich nicht anders, als leise aufzulachen. Yoongi schien die englische Sprache in diesem Moment genau so egal zu sein, wie mir. Stattdessen schien er wieder mal einen seiner Songtexte zu schreiben. Völlig gedankenverloren formten seine vollen Lippen die Silben, die er auf das Blatt geschrieben hatte, um diese zu perfektionieren und dem Takt anzupassen, welchen er in seinem eigenen Rhythmus mit seinen Fingerkuppen auf der Holzplatte des Tisches trommelte. Selten hatte ich jemand so musikbegeisterten gesehen, wie meinen besten Freund, denn wenn er mal wieder nicht den halben Tag verschlief war er dabei neue Beats für seine Songs zu produzieren. Sein Traum war es Rapper zu werden und egal wie schwer der Weg werden würde, ich werde ihn auf jeden Fall unterstützen, denn eins war klar: Das Talent und den Ehrgeiz hatte er dazu auf jeden Fall.
Nahezu jeder hatte hier schon einen Plan, was er später machen wollen würde, denn ohne diesen geplanten Weg würde niemand der Anwesenden mehr als ein Jahr auf dieser Schule aushalten. Es war nicht ohnehin die Eliteschule Seouls und obwohl die Lehrer versuchten den Unterricht spannend und einfallsreich zu gestalten, litten wir als Schüler trotz alle dem unter größerem Stress, als auf anderen Hochschulen.
Interessiert reckte ich meinen Kopf ein wenig in die Höhe, um den Songtext Yoongis lesen zu können doch dafür war mehr Mühe nötig, als gedacht. Angestrengt kniff ich meine Augen zusammen, um die unvermeidliche tintenblaue Sauklaue zu entziffern. Wenn es eines war, was er nicht konnte, dann ordentlich zu schreiben.
I'm the crazy guy, the lunatic on beat
Entzifferte ich schließlich und musste leicht schmunzeln.
‚Ich bin der irre Typ, der verrückt nach dem Beat ist'.
In dieser Hinsicht konnte ich ihm nur zustimmen. Ich wette, wenn es nicht sein Nackenkissen als Ehepartner schafft, wie er schon oft genug angeprisen hatte, würde es auf jeden Fall die Musik werden. Immer noch ein Lächeln auf den Lippen las ich weiter.Sending listeners to Hong Kong with my rap
Ich nickte zustimmend. Doch der nächste Satz ließ mein Lächeln fallen und meine Augenbrauen verwundert zusammenziehen.
my tongue technology
Es waren nur drei Wörter.
Drei verdammte Wörter.
Doch diese brachten mich irgendwie aus der Bahn.
Mit großen Augen blickte ich von dem Blatt zu Yoongi auf. Also die Floskeln, die man als Rapper drauf haben sollte, konnte er auf jeden Fall. Ich schluckte. Weiterzulesen traute ich mich nicht und ehrlich gesagt war mir die Lust dazu auch vergangen. Ich wollte gerade wieder weggucken und mir eine neue Beschäftigung suchen, als ich auch schon ein dunkles Augenpaar auf mir spürte, welches mich durchbohrte.„Jin? Alles okay?", fragte mich die leise Stimme von Yoongi, der seinen Blick fest auf mich gerichtet hatte.
„Hm?", fragte ich kleinlaut und guckte meinem besten Freund in's Gesicht, der offensichtlich nicht mit meiner Antwort zufrieden war, da er eine seiner Augenbrauen herausfordernd in die Höhe streckte.
„Ähm...ja, alles gut.", stammelte ich und spielte mit dem Saum meines pinken Pullovers.
„Hast du den Text gelesen?", raunte er und quittierte mich immer noch mit diesem stechenden Blick.
Eingeschüchtert nickte ich nur und blickte auf das Arbeitsblatt vor mir, dessen romanisierte Schrift ich genau so wenig verstand, wie noch 15 Minuten zuvor. „Und?", fragte er strickt weiter „Wie findest du es?"Zögerlich biss ich mir auf meine Unterlippe und blickte erneut auf, ehe ich den Kopf von rechts nach links wippte: „Ist ganz gut, aber...Zungentechnologie? Wirklich?"
Prompt hatte ich den Satz ausgesprochen breitete sich ein schelmisches Grinsen auf Yoongis Lippen aus, ehe er mit Absicht herausfordernd über diese leckte. Als wär ich nicht schon bestürzt genug, weiteten sich meine Augen auf diese Geste nur noch mehr, dass ich schon Angst hatte sie würden mir bald rausfallen, wenn ich nicht aufpasste.
„Ach Jin..", hörte ich noch das raue, leise Lachen meines besten Freundes, welcher sich wieder seinem Songtext zuwandte, als wäre nichts gewesen und man hätte denken können, die vorherige Situation wäre nie geschehen, wenn man von dem triumphierenden Grinsen meines Sitznachbars absah, dass immer noch seine Lippen zierte.Ich schnaubte verächtlich aus. Obwohl Yoongi jünger als ich war, war ich eindeutig der verklemmtere von uns beiden. Das war schon immer so gewesen und das würde sich auch so schnell nicht ändern.
Das dachte ich zumindest.
xxx
Annyeong an alle Leser,
Jup, das ist für das Erste unser erstes Kapitel, wir hoffen es gefällt euch ^-^
Nicht wundern, wie so oft sind die Anfänge langweilig, aber wir hoffen ihr lest jetzt trotzdem weiter xD
Wir wissen noch nicht genau, wann das nächste Kapitel kommt, aber hoffentlich bald, weil wir sind motiviert zu schreiben ^~^
Falls ihr irgendetwas anzumerken habt, nutzt einfach die Kommentarfunktion ;)
Also dann haben wir nur noch zu sagen:
Good Bye, ihr Leudz ^^
-LoKo •o•
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「serendipity ❁ namjin fanfiction」
Fanfiction"Namjoon. Ich weiß für dich mag das Ganze ziemlich absurd wirken, während ich mir hier vor dir für eine AG den Arsch aufreiße und mich zum Affen mache, aber mir bedeutet das nun mal verdammt viel. So viel, dass ich sogar auf die Knie fallen würde. A...