[Chapter 6 - These Roots]

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~take away my dreams, take away my Feelings

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Aish.

Ich schluckte schwer. 
Das war peinlich.
Seufzend steckte ich den Zettel wieder zurück.

Yoongi musste sich offenbar das Lachen verkneifen, denn so wie er die Lippen aufeinanderpresste und die Wangen aufgeblasen hatte, schien es für ihn sehr lustig zu sein.
Pabo.
Mit ihm würde ich noch ein Wort zu reden haben.

Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf: "Sorry, das ist nichts gegen dich nur-"

Seokjin seufzte: "Schon Okay, ich erwarte nicht, dass du jeden Namen der Schule auswendig kannst" "Geschweige denn, den Meinen..", fügte er noch leiser hinzu.
Ich nickte langsam.

Dieser Typ war komisch.
Wie konnte er so schnell von einer aggressiven Hyäne zu einem  niedergeschlagenen, unscheinbaren Jungen mutieren?
Ich fühlte mich wie auf einer Achterbahn, dessen Strecke seine Gefühle waren.
Er war fast schon wie ein aktiver Vulkan. 
Man wusste nicht wann und weshalb er das nächste Mal ausbrechen würde.

Ich räusperte mich.
"Und du bist jetzt hier, weil du deine AG doch haben willst?"

Ich musste sagen, ich bewunderte seinen Ehrgeiz, allerdings tat er mir genau so sehr auch Leid, denn ich war die letzte Person, die an dieser Situation etwas ändern konnte.

"Wenn ja, dann will ich dich nicht enttäuschen", fuhr ich fort, "aber es ist nun mal so, dass...-"

"Ich will es nicht nur...ich brauche das.", unterbrach er mich leise. Es galt fast nur einem Flüstern, jedoch waren seine Worte wie als hätten sie ein Siegel auf meine Lippen gelegt, denn augenblicklich verstummte ich und sah ihn aufmerksam an.

"Ich brauch meine AG...Das ist Alles was ich will und Alles was ich mir wünsche...", je länger er sprach, desto lauter wurde er und seine Stimme fester.

"Ich habe Jahre daraufhin gearbeitet!"

Oh Oh.
Langsam aber sicher kam die Hyäne wieder.
Das war es dann wohl mit der Ruhe vor dem Sturm.
Und auch mit der Chance mit ihm ein konstruktives Gespräch zu führen.

"Und jetzt kommst du", rief er mir fast schon zu, "und denkst du kannst dir hier Alles erlauben und zerstörst all meine Pläne So, als wäre ich ein kleines, naives Kind und meine ganzen Träume nur eine dämliche Seifenblase, die durch dich zerplatzt!"

Angespannt biss ich meinen Kiefer aufeinander.
Beruhig dich Namjoon.
Ich durfte jetzt nicht aus der Haut fahren.

Normalerweise war ich eher eine Person ruhigerer Natur, die keiner Fliege was zu Leide tun würde.
Wenn man jedoch unbegründet begann mich zu beschuldigen und mir Fehler zuwies, für die ich eigentlich nichts konnte, passierte es schon mal, dass mein Ego die Überhand über meine Sprache und meinen körperlichen Ausdruck gewann.

Deswegen versuchte ich mich krampfhaft selbst zu beruhigen, da ich langsam aber sicher merkte, wie sich meine Glieder anspannten und sich meine Hände zu Fäusten bildeten.

Tief atmete ich aus.
Komm runter Namjoon.
Ein und Ausatmen...ein und ausat-

"Hat dir das die Sprache verschlagen oder was?", fragte Seokjin zynisch.

"So wie sich das für mich anhört, gehörst du eher in die Poesie-AG.", hörte meine eigene Stimme voller Spott sagen.

Bereuend schloss ich meine Augen.

Fuck.

Das war ein Fehler.
Ein großer Fehler.

Wenn ich eines in meiner Ausbildung als Schulsprecher gelernt hatte, dann, dass wenn man niveaulose Kommentare abbekam ruhig reagieren und sinnvoll argumentieren musste.
Fassung bewahren.

「serendipity ❁ namjin fanfiction」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt