[Chapter 13 - Honeymoon]

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~Throw away complicated thoughts, don't be afraid

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"4000 Won."
Vergleichsweise billig für Rinderfilet.
Mit kritischem Blick musterte ich das rote, rohe Fleisch in der Plastikverpackung.

Billig musste ja nicht gleich gut heißen.
Vielleicht gab es ja noch bessere Angebote.

Kochen war ähnlich wie zeichnen.
Man musste mit guter Qualität arbeiten und je sorgfältiger man mit gutem Material Vorarbeit leistete, desto besser würde das Endresultat sein.
So hatte ich das zumindest gelernt.

Kochen ist einfach gesehen auch eine Art Kunst.

Und eine Kunst war es ebenfalls die richtigen und guten Zutaten herauszufiltern und sich für das Beste zu entscheiden.
Etwas, woran ich aktuell zu scheitern schien.

Seufzend blickte ich zu meinem Einkaufszettel hinunter, worauf ich vor einer halben Stunde noch unschön die Zutaten mit einem Kugelschreiber dahingekritzelt hatte. 
Eine ganze Menge Zutaten.

Von Knoblauch zu grünen Zwiebeln, über Karotten bis hin zu dem Rindfleisch, was ich aktuell suchte.
Ohne Erfolg, wie es mir schien.

Vielleicht sollte ich mich doch erstmal auf das Gemüse fokussieren.
Wo war nochmal die Bioabteilung?

Mit großen Schritten und konzentriertem Blick schritt ich durch die Waschmittelabteilung und die Gänge mit den Süßigkeiten, bis ich zu dem, für mich wichtigen Teil ankam.

Ich blies die Wangen auf. Das würde eine ganze Menge an Gemüse werden.
Schließlich würde ich damit einen ganzen Kurs versorgen müssen.
Hoffentlich.
Denn komplett schien er für manche ja noch nicht wirklich zu sein.

Aber ich konnte mich nicht beschweren, dafür hatte Namjoon mir schon viel zu viel möglich gemacht.
Während andere ihren Kurs wegen mangelnder Interessenten schon aufgeben mussten, hatte ich noch eine zweite Chance bekommen.

Womit ich das verdient hatte verstand ich bis heute nicht. Es war mir ein Rätsel, wie er nach meinem liebevoll genannten 'Hyänen-Ausbruch' noch diese Möglichkeit für mich bereit hielt und nun er derjenige war, der mit mir Kompromisse abschließen wollte.

Ich musste zugeben, Namjoon machte seinen Job als Schulsprecher ziemlich gut.
Wie schnell sich die Sichten noch ändern konnten.

Noch vor einigen Tagen war er für mich die arroganteste, engstirnigste und wohl egozentrischste Person gewesen, die mir je über den Weg gelaufen war, als ich von meinem Hass getrieben wurde. 
Heutzutage würde ich ihn jedoch, nun nachdem auch die letzten Rauchschwaden der Wut verblasst waren, ganz anders einschätzen.

Er war klug, er war freundlich, hilfsbereit, aber vor allem verdammt humorvoll.
Alleine schon nachdem er mir seinen Kompromiss vorgeschlagen hatte, hatten wir noch lange geredet und gelacht und umso überraschter war ich gewesen, dass er einen ähnlich schrägen Humor mit mir teilte.

Dabei dachte ich, ich wäre einer der letzten Menschen auf dieser Erde, der über solche niveaulosen Witze lachen konnte...

Wenn ich ehrlich war, wollte ich gar nicht wissen, was für ein Bild er von mir zu Beginn gehabt hatte, denn offensichtlich konnte es kein Gutes sein, wenn seine besten Freunde sofort abgeschaltet hatten, sobald sie mich sahen.
Ich hoffte ich konnte es die letzten Tage ins Positive ändern.

Zumindest hatte er mir jetzt diesen Kompromiss vorgeschlagen.
Ich schmunzelte immer noch über unsere ständigen Wiederholungen.

Würde ich es schaffen, bis nächste Woche Freitag, sieben weitere Mitglieder für meinen Kochkurs anzuheuern, dann könnte ich ihn behalten und meinem Traum einen Schritt näher kommen.
Wäre das nicht der Fall, dann wäre meine Reise hier nun zu ende und die ganzen Mühen und Strapazen, die auch Namjoon auf sich genommen hatte, umsonst.

「serendipity ❁ namjin fanfiction」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt