Kapitel 21

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Die Reise ging gut voran. Die Männer unterhielten sich abends am Feuer immer etwas länger, während wir Frauen unseren „Schönheits-Spaziergang" machen. Wir lassen die Drachen fliegen und sie bleiben die ganze Nacht wach und fliegen durch die Gegend. Sie kehren immer wieder zur Kutsche zurück in der Hella und Lily schlafen. Lucy und ich schlafen nahe des Feuers auf unseren Schlaflagern. Bens besorgter Blick lag fast den ganzen Tag auf mir. Er bestand darauf, dass wir mehrere Pausen einlegten. Um die Pferde zu tränken und zu füttern, heißt es. Den wahren Grund kannten nur mein werter Vetter und ich.

Jon hatte mich nicht ganz verlassen. Er hatte einen Teil von sich bei mir gelassen. Sein Herz sowie sein Blut. Sein Kind. Sein Fleisch und Blut trug ich nun unter meinem Herzen und ich werde es beschützen bis zum letzten Atemzug.

Ich habe viel nachgedacht. Ich werde Mutter seines Kindes sein. Er ist bei mir! Immer!

„Ben! Kann ich mal mit dir reden?" fragte ich ihn leise. Fragend sah er mich an.

„Gehen wir ein Stück zusammen!" schlug ich vor.

Er nickte und folgte mir. Wir gingen ein wenig weiter abseits des Rastlagers.

„Hast du es dir überlegt?" fragte er sanft nach. Er ergriff meinen Arm.

„Ja, habe ich! Ich werde es behalten und als ein Baratheon auf ziehen. Er oder sie soll nach den Werten des Nordens aufwachsen, aber auch die Fähigkeiten eines Baratheons erlernen. Die Weisheit, den Stolz und die Fähigkeit des Strategen von Haus Lennister sollen auch dabei sein. Immerhin sind wir beide Lennisters vom Blute. Baratheons von der Erziehung und freie und ehrenvolle Menschen mit Werten, wie die Nordmänner. Das verbindet uns. Wir sind seelenverwandt. Mein Bruder! Bald sind wir zu dritt. Außerdem ist es ein Teil von Jon. Er wird immer bei mir sein, durch unser Kind."

„Ich liebe dich, Schwesterchen!" rief er, hob mich hob und drehte mich.

„Ich dich auch, Bruderherz!" lachte ich.

„Wann sagst du es Li und Lu?" wollte er wissen.

Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht heute Abend, wenn wir uns um die Dr...ähm unsere Schönheit kümmern." Mist er wusste ja noch nichts von meinen Drachen!

„Könntest du heute Abend mit uns kommen?" Er nickte bloß.

Die Zwillinge und Hella standen bereits an der Tür der Kutsche. Wir öffneten die Tür und unauffällig flogen drei Drachendamen heraus. Meine Vyraxa wuchs von Tag zu Tag mehr. Cyraxas war ein wenig kleiner als ihre ältere Schwester, doch die kleinste von allen war meine rote Scaraxes. Sie war ein meine Kleinste.

„Na, ihr Schönen! Wie geht es euch? Habt ihr gut geschlafen?" Ich streichelte Scara über den Kopf. Diese kreischte nur leise und drückte ihren kleinen Kopf gegen meine Hand. Lachend streichelte ich sie. „Und dir meine Cy! Wie geht es dir?"

Die grüne Drachendame kreischte freudig auf. „Und dir meine Große?" Die größte Drachendame in der große eines Lamms stellte sich auf ihre Füße und schlug schnell mit den leicht bläulichen Flügeln. Sie machte sich groß und kreischte laut auf. Die Zustimmung aller drei war da.

„Ihr werdet heute Abend, euren Onkel Ben kennen lernen! Aber jetzt geht erst mal jagen. Wir sehen uns später! Bleibt zusammen, macht nicht zu viel Lärm und teilt miteinander. Vy! Du bist die Größte und passt auf deine Schwestern auf!"

„Li! Lu! Hel! Könnt ihr euch kurz hinsetzen? Ich muss mit euch reden!" Die drei setzen sich auf einen umgefallenen Baumstamm. Ich setzte mich ihnen gegenüber. Das kleine Feuer, das Lu für uns gemacht hat, erleuchtete unsere Gesichter.

„Was haltet ihr von Kindern?" fragte ich.

„Kinder sind einfach wunderbar! Wenn ich später mal den richtigen Mann gefunden habe, will ich eine ganze Schar! Vielleicht 7? Das wäre eine schöne Zahl! Und du Lu?" erwiderte Li. Lu, die mich etwas verwirrt ansah, fing an zu reden: „Ich will Kinder, aber nur mit dem Richtigen!" „Hella?" auffordernd blickte ich sie an. Sie war ein süßes Kind.

Der wilde Sturm WIRD ÜBERARBEITETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt