Geschockt sahen wir uns an. „Wir sollten besser hinterher!"
Gesagt, getan! Und schon rannten wir die Gänge entlang.
Wir liefen bis wir auf ein lautes Brüllen trafen. Es kam vom Hof. Schnell rannten wir runter. „Du hast ihr weh getan! Dafür bring ich dich um!" Ich sah Fäuste fliegen. Ben und Jon rauften sich und schlugen sich immer wieder ins Gesicht. „Wir müssen sie beide auseinander bekommen, sonst bringt Ben ihn um!" rief ich. Ich rannte zu den beiden und versuchte sie auseinander zu bringen. Ich drängte mich zwischen ihnen und hielt mich an Ben Arm vor. Dieser war angespannt und seine Muskel waren meinen leider überlegen. Mit einem Ruck schubste er mich auf den Boden. Gott tat das weh! Ich konnte doch nicht mit ansehen wie mein Vetter und bester Freund gegen meine Geliebten kämpfte. Ich zog an Jons Schultern. Diese waren angespannt wie nie. Gott war er muskulös. Nein jetzt nicht daran denken, wie muskulös er war, auch wenn ich zu geben muss, er war es. Jon schüttelte mich ab. Während Lily versuchte mit Lu Ben von Jon zu lösen, wurde diese auf den Boden geschubst und kam mit den Kopf auf den Boden. Jetzt war es mir zu viel! Ich sprang auf Jons Rücken und klammerte mich an ihn. Meine Arme pressten seinen Hals fest, ebenso meine Beine um seine Hüften.
„Jon! Bitte hör auf! Bitte! Jon! Tu ihm nicht weh! Bitte hör auf! Jon, bitte hör auf!" flüsterte ich in sein Ohr. Er hielt in den Schlägen inne. „Jon! Bitte tu ihm nicht weh! Ich liebe euch beide doch!"
Lucy war es auch zu viel, denn sie trat Ben so richtig hart in seine Kniekehle. Dieser knickte darauf hin ein. „Verletz' noch einmal meine Schwester und ich bring dich um! Hast du mich gehört!" zischte sie in Bens Ohr. Dieser wurde ganz blass. Jons Körper beruhigte sich wieder und er umfing meine Oberschenkel mit seinen verwundeten Händen. Er strich langsam darüber. Ein Schauer fuhr mir über den Rücken.
„Komm wir gehen!" flüsterte ich ihn ins Ohr. Mit einen Nicken in Richtung Lil und Lu machte ich den Beiden klar, sich um Ben zu kümmern. Ich sah noch nach hinten und erblickte ihn, wie er mir nachsah. Ich nickte lächelnd. Er nickte ebenfalls.
Wir kamen in meinen Zimmer an. Ich immer noch auf Jons Rücken. Seine Hände ruhten immer noch auf meinen Oberschenkeln. Ich hatte meinen Kopf auf seine Schulter abgelegt. Als ich mich im Raum um sah, bemerkte ich, dass die Tür des Hinterzimmers einen Schlitz auf war. Moment! Die Tür war vorher nicht offen! Jemand musste hier gewesen sein!
Götter, die Drachen! Ich muss nach schauen, ob sie noch da sind!
Doch da gibt es ein schwarzhaariges Problem. Jon hielt mich immer noch auf seinen Rücken. Ich versuchte von ihm runter zu kommen, doch er hielt mich fester. Ich hob meinen Kopf und flüsterte ihm zu: „Jon, lass mich bitte runter! Ich muss etwas erledigen!"
Er bekam Gänsehaut, als meine Lippen sein Ohr streiften. Ich musste schmunzeln.
Er ließ mich los und setzte mich auf meinen Bett sanft ab. Er setzte sich neben mich. Er schaute auf den Boden.
„Ich muss schnell etwas erledigen! Aber bitte warte hier! Ich verarzte dich! Bitte warte hier!" Ich sprang auf und wollte schon ins Hinterzimmer rasen, doch da wurde ich am Handgelenk leicht zurück gezogen. Ich drehte mich um. Seine warmen Augen sahen mich durch dringlich an.
„Danke!"
Ich lächelte und wandte mich an die Hinterzimmertür. Ich öffnete diese und schloss sie hinter mir wieder. Es roch leicht nach etwas Verbrannten. Vereinzelt lagen ein paar Kleider und meine Unterwäsche im Raum verteilt. Ein paar Kleidungstücke waren leicht angekokelt. In einer Ecke saßen meine drei kleinen Drachen. Sie sahen mich mit ihren süßen kleinen Augen glücklich an. „Wer von euch war das?" flüsterte ich und zeigte auf die angekokelten Kleider. Vyraxa kreischte etwas lauter auf.
„So so! Du kleiner böser Drache! Eine Woche weniger...!" Da viel mir etwas auf. Kann es sein, dass meine Kleinen zu meinen Großen wurden? Vor kurzem waren sie noch nicht so groß!
„Mann, ihr wachst ja immer weiter! Also gut! Ähm...ihr bleibt jetzt ganz lieb und ruhig hier drinnen und schlaft noch ein wenig. Wenn ihr brav seid wird es später, etwas mehr Fleisch geben!" Ich holte noch saubere Leinen und verschwand wieder in mein Schlafzimmer.
Dort saß Jon immer noch nachdenklich und ein wenig bedrückt wirkend auf dem Bett. Als ich die Tür hinter mir Schloss schoss sein Kopf nach oben. Braun traf Blau. Ich versank in diesen warmen braunen Augen. Er grinste mich an. Wie automatisch erwiderte ich das Grinsen. Ich tauchte eine der weißen Leinen in meine Waschschüssel. Ich wrang sie aus und kniete mich vor Jons Hände. Ich wusch den Dreck ab und sah mir seine Wunden an. Die Handknöchel und der erste Fingerring waren dunkelrot.
Ich holte eine von Lucy hergestellte Salbe, die sie mir mal gegeben hatte. Sie war eigentlich für meine Haut, da diese wegen der Kälte rau geworden war. Lucy hatte aber gesagt, man könnte die Salbe auch für Prellungen und der ähnlichen Sachen hernehmen. Ich tauchte meine Hand in das Schüsselchen und rieb damit sanft Jons Hände ein. Ich spürte die ganze Zeit seine Blick auf mir, doch ignorierte ihn und wickelte seine Hände in weiße, saubere Leinen.
Er hob mein Kinn an und sah mir tief in die Augen.
„Ich wollte dir nicht weh tun. Bitte, glaub mir das! Ich liebe dich!" Ich wollte das eigentlich nicht hören, doch die Wahrheit und Reue in seiner Stimme und die ewige Liebe in seinen Augen, ließen mich ihn glauben.
„Ich glaube dir!" hauchte ich. Er zog mich näher zu sich ran. Er legte seine Stirn auf meine. „Danke! Ich liebe dich und will dich nicht verlassen, doch ich muss! Und damit du mich immer bei dir hast, will ich dir etwas geben!" flüsterte er und sah mir fest in die Augen.
Seine rechte Hand griff in seine Hosentasche und brachte eine kleine, hölzerne Schatulle ans Licht.
„Damit du dich immer an mich erinnern wirst, Prinzessin!"
Er öffnete die Schatulle und zum Vorschein kam eine wunderschöne Kette in Silber mit einem bedeutungsvollem Anhänger.
Es war eine silberne Schneeflocke!
Meine Schneeflocke!
Mit Tränen in den Augen sah ich zu Jon auf. „Ich liebe dich!" Ich zog ihn an seinen Nacken zu mir runter. Seine Lippen trafen auf meine. Ewige Liebe lag darin!
Er legte mir die Kette an und küsste meinen Nacken erneut. Er zog mich zu sich und drückte mich küssend ins Bett. „Ich liebe dich, meine Prinzessin!" flüsterte an meinen Lippen.
„Und ich liebe dich, mein Schnee!" Lachend küsste er mich.
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Der wilde Sturm WIRD ÜBERARBEITET
FanfictionIch bin Lyanna Baratheon, Prinzessin von Königsmund, einzige Tochter des Königs Robert Baratheon und der Königin Cersei Lennister, Nichte von Stannis Baratheon, und das ist mein Leben. Lest selbst! Cover by @_QueenAmanda_