Kapitel 2

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Zeitsprung

Stannis hatte mir gesagt es wäre an der Zeit hinaus in die Welt zugehen und seinen Weg zu finden. Nein, das hat er nicht gesagt, aber gemeint, als er mir sagte, ich solle meinem Vetter bescheid geben und meine Sachen packen. Mit im Gepäck waren zwei Truhen. Ben auf seinen Fuchshengst Balerion und ich auf Rave ritten mit unseren Taschen zu unserem Onkel Tyrion. Er wusste bescheid, dass wir mit dem König gen Norden ritten. Es war ein großer Zug in Richtung Norden. Viele Reiter, meist Wachen. Mehrere Kutschen für Personen und Gepäck. Auf einer diesen Kutschen befinden sich meine Truhe, mit meinen Kleidern, Büchern und so was, und die Truhe von Ben. Was da drin brauch ich ja nicht weiter erklären.  Nun ja ähm ja.

Nun ritten wir in Umhänge gekleidet durch Westeros immer zu nach Norden.  Die schönste Zeit am Tag ist, wenn wir einfach frei herum reiten durften. Einen Monat waren wir jetzt unterwegs und ich konnte meine Eltern und meine Lennister-Familie beobachten. Meine Mutter war eine ernste und hinterlistige Frau. Sie befiehl und schaffte an. Mein Vater vergnügte sich abends immer mit seinen Begleiterinnen. Er ist einfach nett gesagt, rundlich geworden. Trotz alldem hat er eine kräftige Statur. Ich würde gerne mal gegen ihn kämpfen. Was mir an ihm aufgefallen, dass ich ihm sehr ähnlich sehe. Wir teilen uns einige Charakterzüge. Wir haben beide einen unfassbar starken Willen. Der Gedanke mich bald mit ihm unterhalten zu können zauberte mir ein tiefes Lächeln auf die Lippen. "An was denkst du grad, Prinzesschen?" fragte mich mein bester Freund. "Daran wie die Leute vor allem die Königsfamilie reagieren werden, wenn wir uns zeigen und vor stellen!" antwortete ich ihm mit einem fetten Lächeln im Gesicht und in meinem Kopf spielt sich dass gerade alles ab. Auch Ben scheint es nicht anders zu gehen, denn auch er hat ein fettes Grinsen im Gesicht.  "Ja, darauf freue ich mich schon!" murmelte er lachend und blickte wieder gerade aus. Während der Reise war am besten zu beobachten, die Natur und die Landschaft des Nordens. So etwas schönes hatte ich noch nie im Leben gesehen. 

"Winterfell! Wir sind endlich da!" rief eine laute Stimme vom Anfang des langen Zuges. Ich richtete meinen Blick  nach vorne und erstarrte. WOW sind das große Mauern. WOW war das schön! Verdammt noch Mal! Warum kann ich nicht so eine große und schöne Burg haben? Die Hälfte des Zuges war bereits durch das Burgtor geritten.  Ich sah rüber zu Ben, dem der Mund offen stand. "Mund zu, sonst fliegen Fliegen rein!" lachte ich. Er schloss ihn und sah mich auffordernd an. Ich nickte einmal und schon verstand er. Ich gab Rave die Sporen und wir schnellten an den ganzen Leuten und Pferden vorbei durch das Tor auf den Hof von Winterfell. Von drinnen sah das noch viel besser aus! Die Leute sahen uns bloß behindert und verwirrt an. Naja ich würd auch so kucken, wenn zwei Menschen in Umhang gekleidet und auf zwei muskulösen Rössern durch das Burgtor geschossen kämen. Vor uns stand der König vor seinem Freund und seiner in einer Reihe stehenden Familie. Die Starks musterten uns. So wie eigentlich alle. Ein Diener schrie uns an: "HEY, ihr da, haut wieder ab. Was fällt euch ein, einfach so die Begrüßung des Königs zu stören!". Ben musste ein Lachen unterdrücken. Während ich von meinem Rave stieg und langsam mit großen, machtvollen Schritten auf eben diesen Diener zu ging. "Wer glaubst du bist du? Niemand gibt mir Befehle! Und ich würde dir raten nicht nochmal das Wort gegen mich zu erheben, sonst wirst du meinen Zorn zu spüren bekommen. Und ich kann dir sagen, jeder der mich einmal zornig gemacht hat, ist jetzt ein Kopf kürzer!" zischte ich ihm mit einer Schärfe in der Stimme, dass er gleich ein "Entschuldigung"murmelte und verschwand. Nun wendete ich mich an Ben, der vom Pferd gestiegen war und ein fettes Grinsen im Gesicht hatte. Ich klatschte mit ihm ein und er flüsterte:" Dem hast dus aber gezeigt!". 

"Wer seid ihr? Zeigt euch!", kam es vom König. Neugierig und einen Hauch wütend sah er mich an. Schnell sah ich zu Ben, dem ich zu nickte und gleichzeitig nahmen wir unsere Kapuzen ab. Ein Raunen ging durch die Reihen. "Erkennt ihr mich nicht?" fragte ich laut und deutlich. Der König runzelte die Stirn. Mein Blick wanderte zu meiner Mutter. "Und ihr, Königin? Erkennt ihr mich?". Sie schüttelte immer wieder den Kopf. "Also wirklich! Wie können der König und die Königin mich nicht erkennen!" fragte ich Ben über die Schulter. Er hob nur die Schultern. "Nun ja. Ist eben doch schon länger her, als wir uns das letzte Mal gesehen haben!" murmelte ich in meinen nicht existenten Bart. "Wer seid ihr?" Jetzt fing ich laut an zu lachen. Hinter mir hörte ich auch Ben lachen. Seelenverwandt  würde ich mal sagen! "Ich bin Ser Benrystan Surm und die Schönheit in meiner Begleitung ist die wilde Prinzessin Lyanna Baratheon von Königsmund, eure Tochter, mein König!" stellte Ben uns beide vor. Lachend drehte ich zu ihm und sah ihn fragend an. "Musste das "wild" wirklich sein?". Er nickte. Mein Vater sowie auch der Rest starrte mich einfach überrascht und verwirrt an. Der erste, der das Wort erhob war mein Onkel Jaime. "Dann darf ich dich begrüßen, Nichte! Ich hoffe mein Geschenk hat dir gefallen?" meinte der Löwe mit einem schiefen Lächeln. "Ja, es hat mir gefallen, überhaut was von meiner Familie zu bekommen! Wenn auch ein gewisser Onkel ein ganz wunderbares Geschenk schicken hat lassen. " Mein Blick wanderte zu Rave und ein liebevolles Lächeln stahl sich auf meine Lippen. "Nun auch ich habe dir etwas oder besser gesagt jemand mit gebracht. Darf ich vorstellen mein Vetter, Benrystan Sturm. Ben das ist mein Onkel Jaime Lennister!" ich sah Ben dabei fest in die Augen. "Schön sie kennen zu lernen!" Jaime nickte nur mit einer Denkfalte zwischen den honigbraunen Augenbrauen. Mein Vater wechselte einige Blicke mit Cersei und Ned und stampfte dann mit einem Nicken von Ned auf mich zu. "Du bist groß und schön geworden, meine Tochter!" "Wenn das eine Entschuldigung für eure fehlende Vaterperson sein soll, dann Nein, danke! Und wenn ihr nur einen Gedanken daran habt, mich mit irgendjemanden zu verheiraten, dann werde ich euch zeigen, wie wütend ich auf euch bin, Vater!"  erklärte ich dem König todernst. Das letzte Wort spuckte ich regelrecht raus. Der König sah mich zornig an. Doch dann musste er lachen. "Ned, mein alter Freund! Sie ist stolz wie eine Prinzessin. Und wahrlich eine Baratheon. Auch in der Erscheinung!" rief er laut. "Und sie ist ebenso stur und aufbrausend wie ihr Vater!" Der Starklord nickte anerkennend mit einem leichten Lächeln im Gesicht.


Der wilde Sturm WIRD ÜBERARBEITETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt