𝑫𝒂𝒔 𝑮𝒆𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏𝒌

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Korrigiert von Quatschi14
(Dieser OS wurde korrigiert)

PoV Lukas

Mies gelaunt stehe ich auf. Es liegt nicht daran, dass ich gleich zur Schule muss, sondern weil ich von meinem Freund ignoriert werde. Leon ignoriert mich schon seit zwei Wochen. Jeden Tag frage ich mich, warum? Seit zwei Wochen heißt es immer, dass er noch etwas zu tun hätte oder dass er irgendwo hin muss. Ich möchte einfach nur wieder Zeit mit ihm verbringen. Ich stehe auf und nehme mir mein Handy. Ich will mir eigentlich nur die Uhrzeit ansehen, aber ich erhalte eine Benachrichtigung. Heute ist unser Jahrestag. Ich freue mich zwar, aber er hat nie Zeit oder so etwas. Ich muss zugeben, dass ich etwas Angst habe, dass er einfach Schluss macht, ohne mir ein Grund zu nennen. Ich hoffe, dass er wenigstens heute etwas Zeit hat. Ich gehe zu meinem Schrank und ziehe mir irgendetwas an. Bevor ich zur Bushalte muss, checke ich noch mal alle social Media Apps und beantworte ein paar Nachrichten auf Whatsapp. Selbst da keine Nachrichten von Leon. Ich würde echt gerne wissen, wieso er mich gerade ständig ignoriert. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich mich auf den Weg zur Bushalte begeben soll. Ich frühstücke morgens nie, weswegen ich mir auch nichts mache oder so. In der Schule esse ich auch nichts. Auf jeden Fall nehme ich meine Tasche und mache mich auf den Weg zum Bus. Währenddessen höre ich Musik. Als ich dann bei der Haltestelle bin, sehe ich ihn. Leon. Er jedoch unterhält sich mit anderen. Mich beachtet er nicht. Mal wieder. Langsam glaube ich wirklich, dass ich irgendetwas getan haben muss. Bevor ich zu ihm gehen kann, kommt auch schon der Bus. Alle steigen ein. Ich setze mich alleine auf irgendeinen Platz. Leon setzt sich zu den ganzen anderen. Ich überlege, was ich falsch gemacht haben könnte. Während ich ihn heimlich beobachte, chatte ich auf dem Handy. Sie lachen die ganze Zeit durchgehend. Es macht mich zwar Glücklich zu sehen, wie er lacht, jedoch ist es auch schlimm zu wissen, dass er, seit zwei Wochen ohne mich, so gut drauf sein kann und das mit anderen Leuten. Die ganze Busfahrt über geht es so. Manchmal müssen sie sich irgendwo halten, da sie sonst von ihren Sitzen gefallen wären. Ich bin wirklich sehr erleichtert, als wir endlich an der Schule ankommen, obwohl ich Schule wirklich hasse. Eigentlich hab ich einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass Leon mit mir zur Sporthalle geht, da wir jetzt Sport haben und wir einen etwas längeren Weg haben. Jedoch sehe ich einen Jungen aus unserer Klasse, der mit Leon sehr gut auskommt. Die beiden begrüßen sich und gehen einfach los. Ich bleibe alleine zurück. Naja besser gesagt gehe ich alleine hinterher. Die beiden lachen auch durchgehend. Ich höre nicht mehr wirklich hin, da ich wieder Musik höre. Mit gesenktem Kopf gehe ich weiter. Ich kann mir die beiden nicht mehr länger ansehen. Da ich weiß, wo ich lang muss, weiß ich auch, wo genau ich lang gehen muss. So schaue ich weiter auf dem Boden. Als ich bei der Ampel bin, schaue ich zum ersten mal wieder hoch. Die beiden sind schon drüben. Als sie sehen, dass ich sie angucke, gucken beide schnell von mir weg. Die wissen also, dass ich da bin. Also wollen sie nichts mehr mit mir zu tun haben. Den Tränen nah, gehe ich über die Straße. Die Sporthalle ist nicht mehr so weit weg. Ich halte meine Tränen zurück, da nicht jeder sehen muss, wie ich weine. Nach kurzer Zeit bin ich endlich bei der Sporthalle angekommen. Ich gehe rein und gleich in die Umkleidekabine. Dort sind auch Leon und Lars. Ich gehe auf die andere Seite, um mich dort umzuziehen. Die beiden scheint es nicht zu interessieren. Ich ziehe mich schneller als sonst um und gehe auch gleich in die Halle. Da mein Bus sehr spät ist, bin ich wieder einer der letzten, die hier erscheinen. Alle aus der Klasse laufen ein paar Runden um die Halle. Es sind aber nicht viele, da einige nicht mitmachen und ein paar krank sind. ,,Ah Lukas auch da. Gut läufst du auch noch so ein bis zwei Runden?" fragt mich mein Sportlehrer. Ich gehe seiner Bitte nach und laufe zwei Runden. Leon und Lars laufen nur eine, da sie die ganze Zeit über irgendeinen Mist machen. Der Lehrer ruft uns alle zusammen und wir treffen uns in der Mitte. ,,So liebe Leute da wir heute nur wenige sind, spielen wir heute nur. Aber Jungs es wird kein Fußball sein", er sieht ein paar der Jungen an. So zwei bis drei Jungen sind damit nicht einverstanden, wiedersprechen aber auch nicht. ,,Wir spielen ein bisschen Völkerball. Wir sind nur 14 Personen. Das ist sehr wenig, aber es geht auf, wenn ihr euch in zwei Gruppen aufteilt. Aber jetzt nicht nur Mädchen mit Mädchen und Jungen mit Jungen. Ihr teilt euch etwas auf. Ich will in jeder Gruppe mindestens zwei Mädchen sehen. Also los." Einige sind darüber nicht so glücklich, machen es aber. Erst jetzt fällt mir wirklich auf, wie wenig wir sind. Wir sind ja eigentlich 30 Personen in der Klasse. Die eine Hälfte hat einfach keinen Bock mitzumachen, da es Sport ist und vor allem die ersten beiden Stunden. Da haben viele kein Bock. Die andere Hälfte ist krank. Okay wir haben auch Winter und da sind die meisten erkältet. Auf jedem Fall teilen wir die Gruppen ein. Es machen nur fünf Mädchen mit. Mein Team bekommt drei, das andere zwei. Und bei mir im Team ist auch Leon. Ohne Lars. Ich würde mich darüber freuen, wenn er mich nicht ignorieren würde. So macht es das Spielen im Team auch etwas schwerer. Bevor das Spiel losgeht, bekommt jede Mannschaft zwei Bälle. Ich nehme mir einen Ball und gehe etwas weiter nach vorne. Als dann das Spiel beginnt, werfe ich auch schon den Ball in die Menge. Getroffen hab ich aber niemanden. So geht es das ganze Spiel über. Wir werfen Bälle rüber, die werfen Bälle zu uns. Als ich dann wieder einen Ball werfen will, bekomme ich einen fast ab. Jedoch wird der Ball von einem der Mädchen im Team gefangen. Wir werfen beide gleichzeitig irgendwo in die Menge. Jeder von uns trifft sogar jemanden. Bei uns wiederum werden auch manche getroffen. Hauptsächlich allerdings ist es Leon. Eigentlich wird er selten abgeworfen. Heute aber ist es durchgehend. Irgendetwas stimmt wirklich nicht mit ihm. Kurz vor Schluss versammeln wir uns alle wieder. Wie immer am Ende des Unterrichts, erzählt der Lehrer, was ihm gefallen hat und was nicht. Ich persönlich höre da nie zu. Fünf Minuten später dürfen wir uns auch endlich umziehen. Ich bin heute etwas schneller umgezogen als sonst. Ich achte auch auf keinen mehr und gehe los zur Schule. Jetzt gehe ich aber nicht den Weg von heute Morgen, sondern gehe durch die Stadt. Dahinten gehen nämlich die meisten lang und ich möchte erstmal alleine sein. Ich denke an die schönen Errinerungen von mir und Leon. An alles, was wir erlebt haben. Wie er immer bei mir war. Mich in den Arm genommen hat. Mir durch die Haare gewuschelt hat. Mir in die Augen gesehen hat und wie er mich geküsst hat. All das, was mich immer glücklich gemacht hat. Und jetzt ignoriert er mich. So, als ob das alles nie passiert wäre. Als ob es mich nicht gäbe. Als wäre ich nicht da. Einzelne Tränen laufen mir über die Wangen bei dem Gedanken, dass es anscheinend bald aus sein wird.

𝑶𝒏𝒆 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒔 (𝒀𝒂𝒐𝒊)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt