𝑻𝒓ö𝒔𝒕𝒆𝒏

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Gewünscht von xXArtXxHDDraw und korrigiert von Quatschi14
(Dieser OS wurde überarbeitet)

PoV Fabian

Ich gehe, nach langer Zeit, mal wieder in die Mensa, um bei meinen Kumpels Pascal, Cedric und Patric zu sein, da ich sonst immer irgendwo anders bin. Auf dem Weg dahin begegne ich meinem Kumpel Lars. Ich will ihm diesen typischen Handschlag geben, jedoch stößt er mich zurück. Etwas verwundert sehe ich ihn an. ,,Was ist los?", frage ich daraufhin. Er fängt an zu lachen. ,,Du fragst noch was los ist? Du bist ein scheiß Schwuchtel. Wie eklig muss man denn bitte sein, um auf Männer zu stehen!?", fährt er mich an. Was ist denn sein Problem, dass ich schwul bin? ,,Was hast du denn dagegen? Ist doch wohl meine Sache", sage ich daraufhin. Er lacht nur wieder. ,,Es ist einfach komplett eklig. Außerdem kann ich Schwule einfach nicht ab. Also lass mich einfach jetzt für immer in Ruhe!", schreit er mich schon fast an. ,,Aber vorher hast du mich doch auch gemocht. Ich bin deswegen doch nicht anders. " ,,Damals wusste ich auch nichts von diesem Scheiß. Und natürlich ändert man sich deswegen. Aber lass mich in Ruhe und geh mir aus den Augen. Ich kriege schon Albträume und Kotzreiz, wenn ich dich nur sehe. Außerdem vermisst dich dein behinderter Freund bestimmt schon. Geh doch lieber zu ihm!" Da ich ihn auch nicht mehr ertragen kann, gehe ich auch weiter in Richtung Mensa. Sein Problem kann ich nicht verstehen. ,,Ach ja und das ist noch für dich", schreit er mir hinterher. Kurz danach kriege ich seinen Ball, welchen er immer in den Pausen bei sich hat, an den Kopf. Sanft kann man das nicht nennen. Er schießt ihn mit voller Wucht. Die beiden Jungs, mit denen er immer Fußball spielt, lachen mich aus. Als ich in der Mensa bin, wird es nicht besser. Einige gucken mich angewidert an. Einige andere tuscheln über mich. Ich kann Wörter wie 'Schwuchtel' raus hören. Ich lasse mich darauf aber nicht ein. Ich sehe mich nach Pascal, Patric und Cedric um, finde sie aber nicht. Anscheind wollen die mich auch nicht mehr treffen. Ich gehe also wieder raus. Da ich aber nicht wieder auf Lars treffen will, gehe ich ein anderen Weg. Selbst auf dem Weg zum Klassenraum bekomme ich angewiederte Blicke. Ich kann nicht verstehen, wie viele hier einfach homophob sind. Mir kommen deswegen ein paar Tränen hoch, die ich aber unterdrücke, da ich jetzt nicht vor allen weinen wollte. Ich habe ein paar Freunde deswegen verloren. Ich hab wirklich keine Lust mehr, hier noch irgendwas mit zu machen, da ich später noch Bus fahren muss und ich nicht wissen will, was da alles so gesagt wird. Ich bin heute etwas früher im Klassenraum, weshalb ich schon mal meine Sachen für den Unterricht zusammen suche. Es dauert auch nicht mehr lange, da klingelt schon die Glocke zum Pausenende. Da ich ganz vorne sitze und die anderen alle hinter mir sind, kann ich nicht sehen, wie ihre Reaktionen auf mich sind. Ein paar Minuten später kommt auch schon der Lehrer. Er will uns gerade das neue Thema erklären, jedoch wird er unterbrochen, weil Tobias mal wieder zu spät gekommen ist. Tobias ist mein Freund. ,,Entschuldigen Sie die Verspätung. Ich hatte die Klingel nicht gehört", sagt er und setzt sich auf seinen Platz. Er sieht mich aber noch kurz an und lächelt. Ich lächle leicht zurück. Der Lehrer erklärt weiter. Irgendwann schalte ich ab und denke nach. Das alles nimmt mich wirklich sehr mit. Wie viele Menschen man deswegen bloß verlieren kann. Wie viele Menschen einen deswegen hassen. Ich kann es nicht mehr aushalten, weswegen ich mich melde. ,,Ja Fabian?", fragt mich der Lehrer. ,,Ich wollte nur mal fragen, ob ich kurz rausgehen darf. Mir geht es nicht ganz so gut." ,,Ja, geh ruhig." Ich stehe also auf und gehe nach draußen. Dort setze ich mich auf einen Stein und fange an, leicht zu weinen. Ich kann es nicht mehr zurückhalten. Ich weine immer stärker. Niemand geht an mir vorbei, was ich auch gut finde. Ich beruhige mich nach einiger Zeit wieder und gehe noch mal um den Pausenhof rum. Die frische Luft tut mir ganz gut. Ich gehe wieder rein, ohne auf die anderen zu achten. Zu Tobias allerdings schaue ich hin. Seinem Blick nach zu urteilen, sieht er, dass ich geweint habe. Er sieht mich mitleidig, aber auch etwas fragend an. Ich setze mich nur auf meinen Platz und versuche beim Unterricht mitzuarbeiten, was mir jedoch nicht gut gelingt. Als die Stunde vorbei ist, packe ich ganz schnell meine Sachen und verschwinde auch schnell wieder aus dem Raum. Tobias ruft mir zwar noch hinterher, aber ich will einfach so schnell es geht hier raus. Ich gehe in Richtung Bushaltestelle. Ich kann froh sein, dass mein Bus immer der Erste ist, der hier hält. Ich gehe rein und suche mir einen Platz. Der Bus ist heute erstaunlicherweise ziemlich leer. Aber es ist das gleiche wieder wie vorhin. Alle tuscheln über mich oder sehen mich wieder so komisch an. Die Rötung der Augen ist nicht mehr so stark wie vorhin, weswegen es keiner sehen kann. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren und mache Musik an. Ich sehe auch die ganze Zeit auf mein Handy. Deswegen sehe ich keine Reaktionen der anderen mehr oder wer überhaupt noch einsteigt. Auch Tobias kann ich nicht sehen. Wir fahren beide mit dem gleichen Bus und wohnen im selben Dorf. Die Busfahrt dauert mindestens eine halbe Stunde. Ab und zu werde ich mit Papier abgeworfen, worauf ich aber nicht achte. So geht es die ganze Busfahrt über. Endlich kommt dann meine Station und ich steige erleichtert aus. Tobias sitzt etwas weiter vorne, weswegen er alles nicht mitbekommen hat. Ich will in Richtung meines Hauses gehen, werde aber am Arm gepackt. Es ist Tobias. ,,Hey was ist denn los mit dir?", fragt er mich und klingt sehr besorgt. Eigentlich würde ich sagen, dass nichts wäre, aber ich kann ihn nicht anlügen. Erstens bin ich ein sehr schlechter Lügner, zweitens ist er mein Freund und drittens hat er selber gesehen, dass ich geweint habe und er hat auch gemerkt, dass ich mich komisch benehme. Bevor ich aber etwas erzählen kann, kommen mir die Tränen wieder hoch. Anstatt das ich ihm antworte, weine ich wieder los. Er nimmt mich gleich in den Arm und drückt mich an sich. Mit einer Hand streichelt er meinen Rücken, während seine andere Hand sich in meinen Haaren vergräbt. Da ich etwas kleiner bin als er, hockt er sich etwas tiefer. Ich vergrabe mein Kopf an seine Schulter und lege meine Arme um seinen Hals. ,,Hey, alles ist gut. Wir beide gehen jetzt zu mir nach Hause und du sagst mir was los ist okay?", spricht er sanft zu mir. Ich nicke. Wir lösen uns von einander. Er nimmt meine Hand und verschränkt sie mit seiner. Händchen haltend gehen wir zu ihm nach Hause. Er schließt die Tür auf und wir beide treten ein. ,,Meine Eltern sind nicht da. Du kannst also in Ruhe sagen, was ist und keiner stört uns", sagt er zu mir. Ich nicke nur. Wir beide ziehen unsere Jacken und Schuhe aus. Meine Schultasche stelle ich auch dort ab. ,,Möchtest du was trinken?", fragt er mich, was ich verneine. Er selbst geht in die Küche, um etwas zu trinken. Als er aber wieder rauskommt, packt er mich am Arm und zieht mich in sein Zimmer. Dort setzen wir uns auf sein Bett. ,,Also was ist denn los? Warum hast du geweint?" fragt er mich wieder besorgt. Ich atme noch mal tief durch. ,,Also in der Schule, zweite Pause, da wollte ich in die Mensa gehen, da ich mal wieder zu Pascal, Patric und Cedric wollte, aber auf dem Weg dahin kam mir Lars entgegen und meinte, dass er mich nicht mehr sehen will, weil ich schwul bin. Er hat es wohl irgendwo her. Ich hatte ihm das nie erzählt. Er meinte, es wäre eklig und so. Dann schoß er mich mit seinem Ball ab. Auf jeden Fall waren die drei nicht in der Mensa. Anscheind, weil sie auch nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Alle anderen in der Mensa und generell der Schule haben mich angeekelt angeguck. Im Bus haben mich sehr viele mit Papier abgeworfen. Mich trifft das sehr. Wie viele Menschen mich deswegen einfach hassen. Wie viele Freunde ich deswegen verliere. Ich halte das nicht aus", erzähle ich ihm und weine die ganze Zeit über. Er nimmt mich in den Arm und ich vergrabe mein Gesicht an seiner Brust. Nach kurzer Zeit ist sein Oberteil nass geweint. Er schiebt mich etwas von sich weg und schaut mir in die Augen. ,,Ich kann verstehen, dass dich das sehr trifft. Aber weinen brauchst du nicht. Es gibt leider viele Menschen auf der Welt die homophob sind. Es gibt aber auch welche, die sind genau das Gegenteil. Du solltest nicht darauf achten, was die Homophoben sagen. Außerdem soll Lars mir das dann auch ins Gesicht sagen! Der ist nicht besser. Ganz ehrlich guck ihn dir an. Das einzige, was an ihm nicht hässlig ist, ist seine ach so tolle Armbanduhr, die er bestimmt auch sehr billig irgendwo her hat. Kümmer dich einfach gar nicht um ihn. Und weißt du was das tolle daran ist, dass du schwul bist?". Er sieht mich fragend an. Ich jedoch schüttel mein Kopf. ,,Das beste daran, dass du schwul bist, ist, dass ich dich als Freund haben kann. Als festen Freund. Dich 'Mein' nennen kann. Dich an meiner Seite haben kann. Einfach immer bei dir sein kann. Jemand besseres gibt es nicht. Da kann der ach so tolle Lars seine Fresse noch weiter aufreißen. Fabian, achte einfach auf die Menschen, die dich wirklich so lieben wie du bist". Er nimmt meine Hand und tut sie an seine Brust. ,,Dieses Herz, schlägt nur für dich. Und das weißt du auch. Und dieses Herz zerreißt, wenn es dich nur weinen sieht. Wegen etwas, was voll dumm ist. Lass dieses Herz nicht zerreißen. Nur du hälst es am Leben. Und ich hab es nur der Person geschenkt, die mir am meisten bedeutet. Und das bist du! Also lass die anderen reden. Ich bleib immer bei dir. Ob es den anderen passt oder nicht. Ich brauche dich. Und ich liebe dich". Ich kann nichts sagen. Mir fallen keine Worte ein. Ich kann nur Lächeln. Er wischt mir ein paar Tränen aus dem Gesicht, bevor er mich näher an sich ran zieht und mich küsst. Langsam zieht er mich auf seinen Schoß. Er legt seine Hände an meine Hüfte, während ich meine in seinen Nacken lege. Kurze Zeit später lösen wir uns aber wieder. ,,Alles wieder gut?", fragt er mich und sieht mir wieder in die Augen. ,,Ja. Danke für alles", gebe ich als Antwort. Er gibt mir einen Kuss auf dem Kopf. ,,Brauchst dich nicht bedanken. Dafür liebe ich dich." Ich kuschel mich noch etwas an ihn ran, als er jedoch aufsteht. ,,Hast du Hunger oder so? Dann machen wir uns schnell etwas zu essen. Schlafen kannst du auch hier." ,,Ja, ich hab etwas Hunger. Außerdem hatte ich nicht die Idee noch mal nach Hause zu laufen um dort zu schlafen. Bleibe lieber bei dir", antworte ich ihm. Er muss leicht grinsen. Tobias nimmt wieder meine Hand und gemeinsam gehen wir zur Küche. ,,Hab leider hier nur Nudeln mit Tomatensoße. Sorry, aber meine Eltern waren noch nicht einkaufen." Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf. ,,Ist okay". Er setzt die Nudeln auf und ich mache die Soße. Da die Nudeln noch weich werden müssen und die Soße warm, haben wir wieder etwas Zeit für uns. Tobias kommt auf mich zu gelaufen und platziert wieder seine Hände an meinen Hüften. ,,Glaub mir, ich werde einfach mal mit dem Typen reden. Der wird danach nichts mehr sagen." ,,Hoffentlich." ,,Glaub mir, das wird er", sagt er in einem ernsten Ton. Er beugt sich zu mir runter und küsst mich wieder. Automatisch lege ich meine Hände wieder in seinen Nacken. So lange stehen wir hier, bis wir das Wasser der Nudeln kochen hören. Wir bereiten den Rest des Essens vor. ,,Wir können im Wohnzimmer essen. Dort können wir einen Film oder so gucken. Meine Eltern können mir es jetzt ja eh nicht verbieten", sagt er lachend. Ich muss auch anfangen zu lachen. Er nimmt zwei Teller, tut auf jeden davon eine Portion drauf, verteilt die Tomatensoße darauf und geht mit beiden Tellern ins Wohnzimmer, muss aber noch mal zurück in die Küche, weil er das Besteck vergessen hat. Ich mache es mir währenddessen auf dem Sofa bequem. Kurz darauf kommt er auch zurück ins Wohnzimmer und gibt mir eine Gabel. Er macht den Fernseher an und schaltet von einem Programm zum nächsten. Das geht so lange, bis wir endlich etwas Spannendes gefunden haben. Ich lehne mich etwas zurück gegen das Sofa und nehme mein Teller, inklusive Gabel. Ich hab noch nicht mal angefangen zu essen, da wirft mich Tobias mit einer seiner Nudeln ab. ,,Ey", sag ich lachend zu ihm. Er selbst muss auch lachen. Ich kann dann aber ganz in Ruhe essen, ohne wieder abgeworfen zu werden. Nach einiger Zeit sind wir beide fertig. Ich stelle meinen Teller auf den Tisch ab, den Tobias gleich nimmt und in die Küche bringt. Kurze Zeit später, ist er wieder im Wohnzimmer, wo er sich auch gleich neben mich setzt. ,,Hey du hast da noch Tomatensoße", sagt er und zeigt auf die Stelle, wo was sein soll. Mit seinem Daumen fährt er über diese Stelle. Als es anscheinend weg ist, sieht er mich wieder an. Seine Hand lässt er dort. Wir beide schauen uns tief in die Augen. Er zieht meinen Kopf näher zu seinem, während sein Kopf meinem immer näher kommt. Gleich danach legt er seine Lippen auf meine. Ohne groß nachzudenken, erwiedere ich. Wir schließen beide unsere Augen. Ich rücke näher an ihn ran und wenige Sekunden später sitze ich auf seinem Schoß. Immer wieder bewegen sich unsere Lippen synchron gegeneinander. Wir lösen uns voneinander und er lehnt seine Stirn gegen meine und sieht mir in die Augen. ,,Wenn du wüsstest, wie perfekt du bist", flüstert er mir zu. ,,Aber nur für dich", sag ich zu ihm und kuschel mich an ihn. ,,Ich weiß doch", sagt er lächelnd und gibt mir ein Kuss auf den Kopf. Ich lege meine Arme um ihn und Kuschel mich noch enger an ihn. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter und er seinen auf meinen. So sitzen wir hier noch ein bisschen und schauten weiter Fehrnsehen. Wie lange wir noch guckten, weiß ich nicht aber ein paar Stunden sind es schon. So lange sitzen wir hier. Ich an ihn rangekuschelt. Doch langsam werde ich müde. Als ich gähne, sieht Tobias zu mir runter und sagt: ,,Ach, ist mein Kleiner etwa müde?". Ich seh zu ihm hoch und muss lächeln. ,,Ja, bin ich. Ich möchte aber nicht von dir runter. Du bist so gemütlich". ,,Ich will ja auch nicht, dass du von mir runter gehst, aber irgendwann müssen wir doch auch schlafen". Da er ja recht hat, gehe ich doch von ihm runter. Er steht auf, nimmt wieder meine Hand und zieht mich in sein Zimmer. Da ich aber sehr müde bin oder einfach keine Lust habe mein Oberteil auszuziehen, frage ich einfach Tobias. Er wiederum grinst mich leicht an und kommt auf mich zu. Er greift unter mein Shirt und zieht es langsam nach oben. Ich hebe meine Arme, damit er es komplett ausziehen kann, was er auch tut. Nachdem ich mein Shirt nicht mehr an hab, ziehe ich mir diesmal selber die Hose aus. Als ich nur noch in Boxer bin lege ich auf das Bett und warte auf Tobias. Er zieht sich auch bis auf die Boxer aus, legt sich zu mir und zieht die Decke über uns. Er legt seine beiden Arme um meinen Bauch und zieht mich näher zu sich ran. ,,Ich lass dich nicht mehr los. Bist mir zu wertvoll", sagt er. Ich grinse nur, drehe mich dann aber zu ihn und vergrabe mein Kopf an seiner Brust. Er streicht mir sanft über den Rücken. Ich seufze wohlig auf. Er gibt mir einen Kuss auf meinen Kopf und flüstert: ,,Schlaf gut mein Kleiner. Ich liebe dich." Ich schaue zu ihm hoch, gebe ihm noch einen Kuss und flüstere: ,,Ich dich auch." In seinen Armen liegend, schlafe ich ein.

𝑶𝒏𝒆 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒔 (𝒀𝒂𝒐𝒊)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt