𝑺𝒄𝒉𝒘𝒆𝒓𝒆𝒔 𝑺𝒄𝒉𝒊𝒄𝒌𝒔𝒂𝒍

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Korrigiert von Quatschi14 (wie immer)
(Dieser OS wurde korrigiert)

PoV Colin

Leicht wird an meiner Schulter gerüttelt. ,,Colin? Schatz? Wach auf", flüstert mir diese Person sanft zu. Verschlafen sehe ich in die schönsten Augen der Welt. ,,Ach komm lass mich doch schlafen", nuschel ich müde. Mein Freund lacht kurz auf und fährt mir mit seiner Hand durch die Haare. ,,Wir haben gleich Pause und danach Deutsch oder so." Jetzt sehe ich ihn total verwirrt an. Als ich jedoch das weitere Lachen wahrnehme, weiß ich, wo ich bin. Vorne läuft gerade ein Film. Wir haben mal wieder Englisch Vertretung und gucken ein Film. Der ist so langweilig, dass ich eingeschlafen bin. ,,Ich hab keinen Bock auf Deutsch. Da können wir nicht sitzen", gab ich gequält von mir. Unser Lehrer meint ja Jungs neben Mädchen zu setzen. Wie sehr ich das hasse! In Vertretungsstunden oder anderen Unterricht können wir nebeneinander sitzen. ,,Du sitzt doch nur eine Reihe hinter mir. Und den Tisch kannst du näher ran schieben", meint Drogo daraufhin. ,,Ja toll. Ist mir trotzdem zu weit weg." Bevor wir noch irgendetwas sagen können, wurde es laut, da alle schon am einpacken sind. Nachdem ich alles eingepackt habe, warte ich an der Tür auf Drogo. Dieser braucht noch etwas. Paar Minuten später können wir auch endlich losgehen. Seit neustem gehen wir in die Mensa, da wir beide meistens Hunger haben und dann zu faul sind, noch irgendwo hinzugehen, solange es nicht klingelt. So auch jetzt. Er sitzt mir gegenüber und isst sein Essen. Wir reden über verschiedene Themen, jedoch geht es hauptsächlich darum, wie dumm manche Lehrer doch sind. Also machen wir eigentlich nichts anderes als andere Schüler. Als es jedoch klingelt, erheben wir uns und gehen langsam in Richtung Klasse. Wir beide haben überhaupt keine Lust, da unser Deutschlehrer auch unser Klassenlehrer ist und dieser eh wieder rummaulen wird, da wir uns nicht so benehmen, wie er es gerne hätte. In der Klasse hole ich erstmal mein Buch aus meinem Fach und hole die restlichen Sachen aus meiner Tasche. Paar Sekunden später erscheint auch schon unser Lehrer. Schon an seinem Gesichtsausdruck kann man erkennen, dass er nicht gerade sehr glücklich ist. Soll bedeuten wir bekommen safe alle Ärger. Vorne angekommen schmeißt er das Klassenbuch auf das Pult und begrüßt uns. Und schon beginnt die Diskussion. Das wir zu oft stören, zu spät kommen oder anderen Scheiß machen. ,,Ich meine, Leute, dass kann es doch echt nicht sein. Dann ist es doch kein Wunder, dass eure Noten so schlecht sind. Und Leute, wenn der Fachlehrer meint, dass ihr den Unterrichtsstoff nachholen müsst, dann bleibt ihr auch mal einen Nachmittag hier, bis es besser klappt. Und ich werde jedem Fachlehrer sagen, dass sie das in Betracht ziehen können, wenn sie es für nötig halten. So kann es auf jeden Fall nicht weiter gehen. Außerdem hab ich es satt, dass jeder Lehrer mich darauf anspricht, wie nervig ihr doch seid. Ändert doch endlich mal etwas an eurem Verhalten! Wenn es immer noch so bleiben wird, dann werde ich größere Maßnahmen ergreifen müssen." Dieser Typ kann einen so aggressiv machen. Bevor er sich jedoch weiter aufregen kann, fangen wir auch schon mit Deutsch an. Da wir wohl nichts besseres zu tun haben, müssen wir eine Seite im Buch abschreiben, da wir das Thema Rechtschreibung haben. Nachdem ich nicht mal den halben Text abgeschrieben habe, klopft es an der Tür. Es wird bestimmt wieder ein Schüler der Nebenklasse sein, der wieder unsere Kreide klauen will. Könnte aber auch ein Lehrer sein, der etwas von uns bzw. von unserem Lehrer wollte. Oder es ist ein Elternteil, der irgendeinem Schüler etwas hinterher bringen muss. Jedoch ist es keines der drei Sachen. Als die Tür aufgeht, kommen zwei Polizeibeamte herein. Alle gucken etwas verwirrt. ,,Scheiße ich bin aufgeflogen!", sagt ein Mädchen und zieht sich ihre neonorangene Kapuze über den Kopf. ,,Unauffällig, Undercover und mit einer Jacke obendrauf", gibt sie noch von sich. Alle mussten lachen, auch die Polizeibeamten können sich ein Lachen nicht verkneifen. ,,Keine Sorge, um dich geht es nicht. Außer du heißt Colin , aber das glaube ich nicht. Ist er denn hier?", fragt einer der beiden. Bevor ich etwas antworten kann, fängt Drogo an zu lachen. Einige fragen mich, was ich angestellt hab. ,,Er hat nichts angestellt. Jedoch müssen wir kurz mit ihn reden." Ich stehe auf und gehe zu den beiden hin. Zusammen gehen wir vor die Tür. ,,Wie gesagt, du hast nichts angestellt, jedoch haben wir schlechte Nachrichten", fängt der eine Polizist an. Fragend sehe ich beide an. ,,Erstmal so als Frage, hatte deine Familie irgendwie untereinander Streit?", fragt mich der andere. Ich schüttele den Kopf. ,,Nicht das ich wüsste. Wieso?" Beide Polizisten sehen mich mitleidig an. Ich jedoch habe keine Ahnung, was die jetzt von mir wollen. ,,Nun ja, wie soll ich es sagen, es gab anscheind einen Streit zwischen deiner Familie. Und nun ja." ,,Und was?", frage ich nach. Ich hab Angst auf die Antwort, die gleich kommen wird. ,,Dieser Streit ist etwas sehr eskaliert. Und so wie es scheint, hat dein Vater wohl deine Mutter und Schwester...", er macht eine kleine Pause. ,,Umgebracht", beendet der andere Polizist den Satz. ,,Genau und dein Vater hat sich hinterher selbst umgebracht." Erschrocken sehe ich beide an. ,,Das ist wirklich der mieseste und schlimmste Witz, den ich je gehört hab", gebe ich geschockt von mir. ,,Wir wünschen uns auch, es wäre nur ein Witz. Leider ist es aber wahr. Es tut uns leid für dich." Ich schüttele einfach nur meinen Kopf und sage gar nichts mehr. Ich will das nicht wahrhaben. ,,Sollen wir dich abmelden? Du stehst unter Schock, was aber auch normal ist. Also wenn du willst melden wir dich schnell ab", sagt einer der beiden fürsorglich. ,,N-ne es geht schon", gebe ich von mir. Beide sehen mich nur mitfühlend an, sagen aber nichts weiter dazu. Einer legt eine Hand auf meine Schulter. ,,Es tut uns wirklich leid. Wir müssen jetzt aber los. Es wird wieder." So gehen beide. Erst fünf Minuten später bin ich fähig wieder in die Klasse zu gehen. Gleich schauen alle zu mir. Manche müssen kichern, andere aber bleiben ruhig. Drogo jedoch reagiert etwas anders als die anderen. Also er sieht mich auch an, aber in seinen Augen spiegelt sich etwas wieder, was ich nicht genau beschreiben kann. Er aber weiß wohl, dass etwas passiert ist. Langsam gehe ich zu meinem Platz und setze mich hin. ,,Na, Colin, was hast du angestellt?", wird von vorne gerufen. Bevor ich etwas sagen kann, kommt mir Drogo zuvor. ,,Alter, halt's Maul!" Er dreht sich zu mir hin. ,,Colin, irgendetwas ist doch passiert. Sollen wir kurz rausgehen? Du bist total blass und siehst nicht gerade gesund aus." Ich gucke fragend zu unserem Lehrer, der nur nickt. Langsam gehe ich mit Drogo raus. Draußen angekommen setzen wir uns auf eine Bank. Diesmal nicht gegenüber, sondern nebeneinander. ,,Also was genau ist passiert?", fragt er mich. ,,M-meine Familie...", bevor ich jedoch weiter sprechen kann, breche ich schon in Tränen aus und fange an zu zittern. Drogo legt seine Arme um mich und drückt mich näher zu sich. Mit einer Hand fährt er in meine Haare. ,,Hey alles gut. Ich bin hier", versucht er mich zu beruhigen, was ihm auch etwas gelingt. ,,Sie sind tot", gebe ich leise von mir, löse mich aber nicht von ihm. Erst scheint er sehr geschockt zu sein, denn sein Griff wird lockerer. Paar Sekunden später aber drückt er mich noch fester an sich. Kein Blatt hätte zwischen uns gepasst. Seine Hand bleibt in meinen Haaren, wärend die andere meinen Rücken auf und ab fährt. Meinen Kopf lege ich auf seine Brust und weine weiter. Er streicht mir weiterhin beruhigend über meinen Rücken und er gibt mir kleine, aber auch sanfte Küsse, auf meinen Kopf. Es dauert etwas, bis ich mich beruhigt hab. ,,Egal was du jetzt sagst, du wirst dich jetzt abmelde, also nach der vierten. Profil hab ich Entfall, weshalb wir dann zusammen fahren können. Ein nein wird nicht akzeptiert. Ich zwinge dich dazu. Wir fahren zu mir. Du kannst mir später danken, aber jetzt gehen wir erstmal zurück. Die Stunde ist gleich vorbei und unsere Sachen liegen da noch", sagt er sanft. Ich nicke und gemeinsam gehen wir zurück zur Klasse. Drogo nimmt noch meine Hand und drückt diese fest. In der Klasse jedoch löst er sich schwer. Ich setze mich auf meinen Platz, Drogo jedoch nimmt sein Handy und geht zur Tür. ,,Ich muss kurz etwas klären. Ist es okay, wenn ich kurz vor die Tür gehe?", fragt er den Lehrer. Dieser nickt nur und kurz darauf ist Drogo auch schon draußen. Verwirrt gucke ich ihm nach. Kurz nachdem Drogo wieder drin ist, dürfen wir auch schon unsere Sachen zusammen packen. Ich gehe nach vorne zu dem Lehrer und lasse mich abmelden. Zu zweit gehen wir zur Bushaltestelle. Da es nach der vierten Stunde ist, ist der Bus nicht ganz so voll. Wir setzen uns etwas weiter hinten hin und ich lehne mich an ihn. Er legt einen Arm um mich und streicht mir beruhigend über meinen Arm. Langsam wandert seine Hand zu meinen Haaren und vergräbt sich dort. Meinen Kopf lasse ich auf seine Schulter fallen. Die ganze Busfahrt über sitzen wir so, bis wir aussteigen müssen. Er nimmt meine Hand, drückt diese fest und zusammen gehen wir zu ihm nach Hause. Bei ihm angekommen steigt sein Vater gerade ins Auto. Als er uns sieht, ruft er:,,Hey Drogo und Hey Colin. Tut mir leid für dich, was bei dir vorgefallen ist." Mitleidig sieht er mich an. Verwirrt über die Tatsache, dass er das weißt, gebe ich auch ein 'Hey' von mir. Er steigt ein und fährt los. ,,Woher....?" ,,Erzähle ich dir gleich. Komm erstmal rein." Langsam und immer noch verwirrt, gehe ich ihm hinterher. In seinem Zimmer angekommen, setzt er sich auf sein Bett und zieht mich zwischen seine Beinen. Dort lehne ich mich mit dem Rücken an seine Brust. Seine Arme legen sich um mich und er drückt mich näher an sich. ,,Also, Papa weiß das, weil ich ihn vorhin, wo ich im Unterricht rausgegangen bin, angerufen habe. Aus dem Grund, da du jetzt bestimmt nicht zu dir nach Hause kannst. Einmal weil die Polizei bestimmt noch da sein wird und weil du bestimmt nicht in deine alte Umgebung kannst, wo du einmal mit deiner Familie gewohnt hast. Was ich sagen will ist, dass du jetzt erstmal hier bleiben wirst. Deswegen hatte ich ihn angerufen, damit er das weiß." Ich drehe mich zu ihm um und gucke ihn ungläubig an. ,,Echt?" ,,Ne, ich sag das nur um dich zu ärgern und dir falsche Hoffnungen zu machen." Er fängt an zu lachen. ,,Natürlich meine ich das ernst." Ich drehe mich zu ihm um und küsse ihn als Dank, was er grinsend erwiedert. ,,Schlafen tust du bei mir. Wer hätte es auch anders gedacht." Ich grinse. ,,Woanders würde ich auch nicht schlafen", sage ich scherzhaft. ,,Ich hätte dich auch nicht woanders schlafen gelassen", sagt er ernst. Ich grinse, sehe zu ihm hoch und küsse ihn. ,,Weiß ich doch." Ich lehne mich zurück an seine Brust, während er mir durch die Haare fährt und mir hin und wieder einen Kuss auf den Kopf gibt. So an seine Brust gelehnt schlafe ich langsam ein.

𝑶𝒏𝒆 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒔 (𝒀𝒂𝒐𝒊)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt