Der helle Scheinwerfer, der die Tänzerinnen auf der Bühne bestrahlte, blendete Becca direkt ins Gesicht. Sie blinzelte und versuchte sich zu orientieren.
Nachdem ihre Augen sich an das grelle Licht gewöhnt hatten, suchte sie mit diesen nach den ihr drei bekannten Gesichtern.
Murphy und Connor hatten sich derweil an die Theke gesetzt, welche direkt an der Bühne angebracht war.
Von dort konnten die übrigen Männer sonst besonders gut gaffen.
Die beiden Brüder unterhielten sich mit zusammengesteckten Köpfen und schielten immer mal wieder zu Rocco herüber. Dieser hatte es tatsächlich geschafft Marco in ein Gespräch zu verwickeln, indem er ihm einen ausgab.
„Wir sollten ihn in einen der Separees locken", schlug Connor Murphy flüsternd vor. „Am besten das ganz links. Das ist nah am Notausgang und genau darüber ist einer der Lautsprecher angebracht. Von dort könnten wir am leichtesten verschwinden und uns würde niemand hören."
Connor quasselte in einer Tour, plante schon wieder einen seiner bescheuerten Pläne, welche er immer aus irgendwelchen zweitklassigen Filmen hatte.
Doch Murphy hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Er war viel zu sehr damit beschäftigt Becca auf der Bühne anzustarren.
Diese war gerade auf dem Weg zu einer der Stangen und tippelte vorsichtig mit diesen riesen Absätzen auf der Bühne herum.
Murphy musterte Becca und ihr Outfit. Der gold-blaue Fummel, den sie da trug, stand ihr ausgezeichnet. Auch wenn Murphy sich für seine fast sabbernden Blicke schämte, schaffte er es einfach nicht weg zu sehen. Sie sah einfach nur umwerfend aus.
Das knappe Oberteil, welches im Grunde nicht mehr als ein BH war, besaß lange Ärmel aus einem fast durchsichtigen Stoff.
Die kurze Shorts, die sie trug, hatte leichte Schleier, die ihre Beine umhüllten und sich sanft an ihrer Haut rieben.
Das gesamte Outfit war mit goldenen Ketten behängt und auch unterhalb ihres Oberteils, glitzerten die kleinen Anhänger.
Dieses Tänzerinnenoutfit passte perfekt zu ihrer karamellfarbenen Haut und ihr Gesicht, welches halb von der Maske verdeckt wurde wie Murphy gerade feststelle, sah so umwerfend aus, dass er sich darin verlieren konnte. Er konnte den Blick von ihren vollen Lippen, die in einem dunklen Rot schimmerten. Ihre dunklen Haare fielen ihr leicht gewellt über die Schultern und er bemerkte gar nicht, wie ihm die Kinnlade hinunterfiel.
„Murph- hallo Murphy? Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?", drang die Stimme von Connor allmählich wieder an sein Ohr. Murphy, dessen Blick immer noch auf Becca lag, haute seinem Bruder mit der Faust gegen die Brust und nickte Richtung Bühne.
„Au! Was hast du denn? Wo guckst du denn – oh wow!", entkam es einem sichtlich überraschten Connor, der nun auch Becca auf der Bühne erkannt hatte.
Becca musste sich ein Schmunzeln unterdrücken, als sie die Blicke der Brüder bemerkte. Ganz besonders den von Murphy, der sie so anstarrte, als sei sie von einem anderen Stern. Doch sie musste sich jetzt konzentrieren und durfte sich nicht von den beiden ablenken lassen. Sie nickte den beiden lediglich zu und deutete mit ihrem Kinn Richtung Rocco und Marco. Diese verstanden sofort und während Connor auf der Stelle zu Rocco und Marco lief, blieb Murphy wie versteinert sitzen. Es war ihm einfach unmöglich aufzustehen. Ein klein wenig, weil das Blut erst einmal wieder in sein Hirn zurück musste, aber am meisten, weil er Angst hatte. Angst um Becca und dass sie in Bedrängnis kam durch diese ekligen schmierigen Typen die hier beinahe sabbernd saßen. Er ertrug den Gedanken nicht, wenn ihr etwas zustoßen würde.
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Brothers
Science FictionVor ihrer Zeit als die Heiligen verbrachten Connor und Murphy ihre Zeit mit den Schwestern Becca und Liv. Aufgrund ihrer neuen Karriere mussten die MacManus ihr altes Leben schweren Herzens und zum Schutz der Schwestern hinter sich lassen. Nun führt...