,,Ich versteh nicht, wieso wir uns so herrichten müssen...", meinte Dean und zerschnitt sein T-Shirt. ,,Wieso denn nicht? Das macht doch total Spaß", meinte Rachel, welche sich mit meinem Make-Up beschäftigte. ,,Ja total", nuschelte ich, weil Rachel mit gerade irgendwelche schwarzen Lippenstift auf die Lippen schmierte. ,,Halt still", zischte sie und ich verdrehte die Augen. ,,Aber hier ne...falls du auf dumme Gedanken kommen solltest. Ich bin Allergisch gegen Schminke", meinte Dean und ich musste mir ein Lachen verkneifen. ,,Ach, wenn's weiter nichts ist. Ich kann dir auch echte Kratzer verpassen", meinte Rachel und sah sich ihr dunkelrot lackierten Nägel an. ,,Nein danke...", sagte Dean und streifte sein T-Shirt über seinen Kopf. ,,Ey, aber nackt muss du dich jetzt aber auch nicht machen", meinte Rachel und tuschte meine Wimpern. ,,Das hab ich auch nicht vor, keine Sorge", sagte Dean und zog das schwarze zerfetzte T-Shirt an. ,,Ich kümmer mich um den Whisky", und schon war er durch meine Zimmertür verschwunden. ,,Findest du es auch komisch, dass Dean so gut aussieht, aber keine Freundin hat? Und an sich noch nie mit nem Weib gesehen wurde?", fragte Rachel und ich schluckte. Dean war schwul...aber wie sollte ich das Rachel erklären ohne Dean zu verraten, weil ich ihm versprochen habe, es niemanden zu sagen. ,,Vielleicht ist er ja ziemlich wählerisch...", meinte ich und stand auf. ,,Wenn das so ist, dann verpasst er sau viel, weil die Weiber bei ihm Schlange stehen", sagte Rachel und packte ihr Zeug ein. ,,Ich hab keine Ahnung", log ich und war sehr froh darüber, dass Dean gerade mit einer Whiskey Flasche durch die Tür kam. Er grinste mich breit an, als er die Flasche öffnete und gradewegs auf mich zu steuerte. ,,Haily", sagte er breit grinsen und hielt mir die Flasche hin. ,,Dean...", presste ich heraus und mein Blick flog zwischen der Flasche und Dean hin und her. ,,Ach komm den ersten Schluck, dann lass ich dich auch vielleicht in Ruhe", meinte Dean und ich nahm die Flasche. ,,Ich hasse dich", zischte ich und setzte die Flasche an. Alkohol benetzte meine Zunge und ich verzog das Gesicht. Whiskey war definitiv nicht mein Getränk. Als ich Dean wieder die Flasche in die Hand drückte, grinste er breiter, wenn das überhaupt noch ging. ,,So gefällst du mir", meinte er und reichte die Flasche an Rachel weiter. ,,Und was ist mit dir?", fragte Rachel und trank einen großzügigen Schluck. ,,Ich fahr euch hin und danach sehen wir weiter", sagte er und zuckte mit den Schultern. Achso uns besoffen machen, dass er den Spaß hatte.
Wir rannten durch den Regen in Lucas Villa. Und wieso hatten wir uns gleich noch mal eine Stunde vor den Spiegel gestellt? Wenn jetzt eh wieder alles für Arsch war? Rachel sah genauso wütend aus, als sie ihre Haare ausrang. ,,Vielleicht haben wir auch Glück und es kommt keiner...dann sieht uns keiner", sagte ich und krempelte die Folie an meinen Armen hoch. Rachel und ich hatten die Schutzkleidung vom Streichen umfunktioniert zu einem Kostüm, jedoch bestand die Schutzkleidung aus Plastik, welches durch den Regen ekelhaft an der Haut klebte. ,,Dann haben wir den ganzen Alkohol für uns", stellte Nicky begeistert fest und hob eine Wodkaflasche in die Luft. ,,Eigentlich darfst du ja nichts, rein gar nichts trinken", meinte Blaze und schnappte ihm die Flasche aus der Hand. Blaze war komplett schwarz gekleidet und in seinem Gesicht waren tief geschminkte Kratzer, welche extrem echt aussahen. ,,Die Schminke sieht ja mal mega aus", platzte es aus mir raus und Blaze sah mich skeptisch an. Ich hatte noch nie ein Wort mit Blaze gewechselt, was mir so eben auffiel. ,,Die hat Kiara gemacht", sagte er knapp und stellte die Wodkaflasche neben sich. ,,Wer ist Kiara?", fragte ich Rachel, die neben mir stand und versucht ihre Haare zurichten. ,,Das ist Blaze kleine Schwester", meinte Rachel und versuchte ihr Augen-Makeup zu retten. ,,Rachel, lass es so. Das kannst du eh nicht mehr retten", meinte Dean und klopfte ihr bemitleidend auf die Schulter. Deans Haare klebten vom Fakeblut und sein T-Shirt war zerfetzt, ebenfalls in Fakeblut getränkt. ,,Jetzt sieht es wenigstens authentisch aus", meinte ich und Rachel zuckte mit den Schulter. ,,Ich muss ja keinem gefallen. Künstlerische Freiheit", sagte sie und ich musste Lächeln.
,,Naja die Gäste haben noch paar Minuten", erklärte Maddy optimistisch und verteilte Schnaps. ,,Wir sehen's positiv und trinken", sagte sie und hob ihr Glas, bevor sie es exte. Wie ich Schnaps hasste. ,,Positiv, Total...Luca lässt uns ja nicht", schnauzte Mason und Luca warf ihm warnende Blicke zu. ,,Wag's dir hier drin einen Joint anzuzünden, du lernst fliegen, ich schwör's!", sagte er und exte danach den Schnaps. Tyler und Jacob saßen etwas abseits und tippten auf ihren Handys rum. Beide hatten eine Bierflasche in der Hand und taten so, als wären sie nur wegen dem Alkohol da...naja waren sie ja auch. Ich ging langsam auf den Blumentopf zu, der neben der Treppe stand und tat so als würde ich mir die Deko ansehen. Auch wenn ich vor hatte den Schnaps da rein zu schütten. ,,Denk gar nicht erst dran", zischte Rachel als sie durch schaut hatte, was ich vor hatte. ,,Runter damit!", sagte sie und deutete auf das Glas. ,,Ich hasse dich", flüsterte ich und exte das Glas. Daraufhin musste ich husten und am liebsten hätte ich den Scheiß wieder ausgespuckt, denn Schnaps war so räudig! ,,Lieber Schlucken, als Spucken", meinte Dean und zwinkerte mir zu. Das war jetzt nicht sein Ernst.
Nach einer Weile trafen doch eine paar Gäste ein und der Regen hörte auf, so dass Nicky, Mason, Jacob, Tyler und dieser Trevor nach draußen in den Garten verschwinden konnten nur um ihre scheiß Joints zu rauchen. Dean, Luca und Maddy waren verschwunden, keine Ahnung wohin und so saßen ich und Rachel allein auf dem Sofa und beobachten die Leute, die tanzten. ,,Also der Typ sieht auch ganz schon heiß aus", meinte Rachel und deutete unauffällig auf einen Jungen mit rotbraunen Haaren, welcher sich als Vampir verkleidet hatte. ,,Dann mach dich doch ran", sagte ich und musterte ihn skeptisch. Was fand Rachel an dem so toll? ,,Aber dann bist du hier allein...", fing Rachel an und ich seufzte. ,,Ach komm hau ab!", sagte ich und stieß sie sanft vom Sofa. Rachel warf mir nochmal einen Blick über die Schulter zu und mischte sich dann unter die Menge.
Jetzt saß ich allein auf dem Sofa und beobachte die Menge. Rachel war zu weit von mir entfernt, sonst hätte ich wenigstens etwas Spannendes zusehen gehabt. Wo war eigentlich Dean, wenn man ihn brauchte? Vielleicht war er ja auch draußen...naja draußen war wenigstens besser Luft und da sah ich vielleicht nicht ganz so armselig aus. Kalte Luft strömte mir entgegen, als ich die Terrassentür aufschob und auf die Terrasse trat. Der Weg bis zu einem Gartenhäuschen war leicht beleuchtet und im Gartenhäuschen brannte Licht. Na wenigstens hatte ich die Kiffer schon gefunden, denn ich hörte wie Gelächter und Gehuste aus dem Häuschen drang. Ohne es wirklich zu bemerken, lief ich auf das Häuschen zu...wieso auch immer hatte ich ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Nicht weil ich mich dem Häuschen näherte, sondern weil sie im Häuschen kifften ohne Fenster auf oder die Tür auf. Irgendwas stimmte hier ganz sicher nicht. Ich spürte wie mein Körper anfing zu arbeiten, wie bei einem Heilprozess...aber diesmal wurde das Blut bereinig, was ich daran spürte, dass mein Blut wärmer, als sonst wurde und mein Herz schneller pumpte. Wieso sollte das passieren...okay was für schädliche Stoffe konsumierten die da?!
Warte mal! Die Kifften da drin...ohne neue Luftzufuhr, dass führt zur Kohlenmonoxidbildung!! Und zu viel Kohlenmonoxid im Blut führt zum Tod! Eher gesagt man erstickt. Meine Chemielehrerin kann stolz auf mich sein. Ich rannte zum Häuschen und riss die Tür auf. Qualm drang mir entgegen und mein Herz fing nur noch schneller an zu pumpen. Ich griff nach den ersten Personen, die ich greifen konnte, und zog sie mit mir aus. Ohne drauf zu achten stürmte ich zurück ins Haus und zog die Nächsten mit mir. Es war wie ein Reflex, als wäre es mir egal ob ich dabei drauf gehen könnte. ,,Ey was soll das?", fragte Nicky kichernd als ich ihm am Arm packte und ihn raus zog. Ich schnaubte und stürmte wieder rein. Tyler war als Einziger noch hier drin. Er saß, fast bewusstlos, auf dem Boden mit einem Joint in der Hand. Ich schlug ihm den Joint aus der Hand, trat ihn aus und griff nach Tylers Arm. ,,Haily...was ist los", krächzte er und ich zog ihn hoch. Seine Augen waren rot, sehr sogar. ,,Ich rett euch das Leben", hustete ich und schleppte ihn aus dem Häuschen. ,,Fuck...", murmelte ich, als ich sah wie Trevor am Boden lag und schwer atmete. ,,Ruft nen Krankenwagen!", befahl ich und die Jungs fingen an zu kichern. Toll die mit Werwolfgen hatten sich schon wieder selbst vom Kohlenmonoxid gereinigt und waren einfach nur noch high. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und wählte den Notruf. ,,Hier ist Haily Clackson. Ich melde eine Kohlenmonoxidvergiftung. Bitte beeilt euch", sagte ich fast hysterisch und beschrieb den Rettungsleuten noch den Weg, weil ich nicht wusste welche Adresse Luca hatte. ,,Man ihr hättet sterben können!", sagte ich vorwurfsvoll, jedoch juckte das die Jungs weniger.
,,Wir sollten verschwinden", sagte ich und bemerkte erst jetzt, dass ich Tyler immer noch am Arm gepackt hatte. ,,Wieso?", kicherte Mason, welcher neben Nicky und Jacob am Boden saß. ,,Weil kiffen illegal ist! Und ihr kein Kohlenmonoxid mehr im Körper habt!", brüllte ich wütend und die drei zuckten zusammen. War hier irgendwer nüchtern? Oder nur angetrunken? Weil irgendwie mussten wir ja die Typen heim bringen...naja...wieso kam mir gerade die dümmste Idee ever?
,,Ey Dean. Kannst du mir mal den Autoschlüssel geben? Ich fahr die Jungs heim", rief ich gegen die Musik an und hoffte das Dean einigermaßen betrunken war, um nicht nach zu fragen, ob ich überhaupt nen Führerschein hatte. Dean warf mir einen Schlüsselbund zu und lächelte. ,,Dein Schatzi wäre aber nicht begeistert, wenn du mit einem der Jungs ins Bett steigst", rief mir Dean zu und ich funkelte ihn wütend an. Als ob ich nichts besseres zu tun hätte, als mit irgendeinem der Jungs rum zu machen!
Ob ich das Leben der Jungs gerettet habe oder nicht, weiß ich erst wenn ich mit dem Auto in der Einfahrt vom dem Haus meines Vaters stand...was heißt die Überlebenschance stand vielleicht gerade mal bei 60%.
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Neumond
WerewolfHaily Clackson, welche sich als Einzelgänger durch ihr Leben geschlagen hatte, da es in ihrem Leben nur ihre Mutter und sie gab. Für sie war es das normalste der Welt, allein durch die Wälder zu streifen und sich alleine um ihre, an Depressionen erk...